Bitkom-Präsident: Wir brauchen endlich eine Digital-Strategie aus einem Guss
Berlin, 9. Januar 2020. „Statt einer Vielzahl an Strategien brauchen wir eine Digitalpolitik aus einem Guss.“ Das hat Präsident Achim Berg vom deutschen Digitalwirtschafts-Verband „Bitkom“ in Berlin gefordert. „Das System Deutschland braucht kein Update, es braucht einen Restart.“
Deutsche Unternehmen sind Nachzügler
Die Bundesrepublik drohe sichtlich den Anschluss an wichtige neue Trends zu verlieren, warnte der Verband: In einer Umfrage gaben 58 Prozent der Geschäftsführer und Vorstände quer durch alle Branchen an, dass ihr Unternehmen bei der Digitalisierung ein Nachzügler sei. Drei Prozent meinen sogar, den Anschluss bereits verpasst zu haben. 37 Prozent kommen mit der Digitalisierung nach eigenen Angaben nicht zurecht. Zwölf Prozent fühlen sich durch die Digitalisierung sogar in ihrer Existenz bedroht.
Dänemark, USA und China gehen voran
„Ein digitaler Motor sind wir nicht, bei der Digitalisierung geben andere das Tempo vor“, schätzte Berg ein. „Länder wie Dänemark, Singapur, die USA oder China könnten unterschiedlicher kaum sein, aber sie haben uns eines voraus: Sie gehen die Digitalisierung entschieden, mit Begeisterung, Engagement und in Höchstgeschwindigkeit an.“
Die 4 Bitkom-Forderungen
Speziell fordert er vier Punkte für eine deutsche Digitalstrategie:
- Der Bund muss mehr Einfluss auf die Bildungspolitik bekommen und die Weiterbildung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft ankurbeln.
- Deutschland muss in bessere digitale Infrastrukturen investieren. Das gelte für schnelle Internetzugänge, aber auch für die Verkehrs- und Energienetze.
- 3, Die Verwaltung muss sich viel konsequenter auf digitale Prozesse umstellen.
- 4, Deutschland brauche eine bessere Balance zwischen Datenschutz und Datennutzung.
„Deutschland hat keine Zeit mehr zu verlieren“, warnte der Bitkom-Präsident. „Wir müssen aus dem digitalen Dornröschenschlaf erwachen und vom Getriebenen zum digitalen Antreiber werden.“
Quelle: Bitkom
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.