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Expressionistische Sezession: Sonderschau in Dresden

Conrad Felixmüller, Otto Dix malt, 1920, Öl auf Leinwand, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, 1966 erworben durch das Land Berlin Foto: Neue Nationalgalerie / SMB, Andres Kilger, Rechteverwerter: VG Bild Kunst Bonn 2019

Conrad Felixmüller, Otto Dix malt, 1920, Öl auf Leinwand, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, 1966 erworben durch das Land Berlin, Foto: Neue Nationalgalerie / SMB, Andres Kilger, Rechteverwerter: VG Bild Kunst Bonn 2019

Ausstellung widmet sich den der 1918 gegründeten Künstlergruppe um Felixmüller, Dix und Co.

Dresden, 16. Juni 2019. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg, am 29. Januar 1919, spaltete sich die „Dresdner Sezession – Gruppe 1919“ vom offiziellen Kunstbetrieb der sächsischen Landeshauptstadt ab. Ähnlich wie die Begründer der „Brücke“ 14 Jahre zuvor wollten Conrad Felixmüller, Otto Dix, Lasar Segall und andere die Sezessions-Künstler neuen, expressionistischen Ausdrucksformen vor allem in der Malerei den Weg bereiten. Das Stadtmuseum Dresden widmet sich diesem kurzen Aufbruch nun eine Sonderausstellung.

Constantin von Mitschke-Collande, Der begeisterte Weg, 1919, Holzschnitt, Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden Foto: Andreas Diesend

Constantin von Mitschke-Collande, Der begeisterte Weg, 1919, Holzschnitt, Kupferstich-Kabinett, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Foto: Andreas Diesend

Revolutionäre Euphorie und Pathos des neuen Ausdrucks kamen zusammen

„Wenige Wochen nach der Novemberrevolution …gegründet, vereinte die Sezession progressiv gesinnte Künstler, die zunächst gemeinsameinen Einklang der revolutionären Euphorie nach dem Ende der Monarchie mit dem Pathos der expressionistischen Kunst suchten“, beschreiben die Kuratoren die Impulse hinter der losen Künstlervereinigung. „Mit dem Verklingen der revolutionären Hoffnungen und dem Zurückfallen der expressionistischen Kunst hinter Neuerungen wie Dada und Verismus wurde aus der Gruppe jedoch bald eine Ausstellungsgemeinschaft mit einer hohen Fluktuation der Mitglieder.“

Lasar Segall, Die ewigen Wanderer, 1919, Öl auf Leinwand, Museu Lasar Segall, São Paulo, Repro: Museu Lasar Segall

Lasar Segall, Die ewigen Wanderer, 1919, Öl auf Leinwand, Museu Lasar Segall, São Paulo, Repro: Museu Lasar Segall

Zu sehen sind in der Ausstellung Werke von 13  Malern, Grafikern und Bildhauern vor allem von 1919/1920, darunter zahlreiche Leihgaben aus 26 privaten und öffentlichen Kunstsammlungen. Dazu gehören überwiegend Arbeiten auf Papier, aber auch 15 Gemälde und eine Holzskulptur, teilte das Stadtmuseum mit.

Kurzinfos:

Ausstellung:

„Signal zum Aufbruch! 100 Jahre Gründung der Dresdner Sezession – Gruppe 1919“

Öffnungszeiten

Bis 15. September 2019, Dienstag bis Donnerstag, Samstag und Sonntag 10-18 Uhr, Freitag 10-19 Uhr, montags geschlossen

Eintritt

5 Euro, ermäßigt 4 Euro, Gruppen ab 10 Personen 4,50 Euro, freitags ab 12 Uhr Eintritt frei

Aus dem Begleitprogramm:

Mi, 26.6., 16:30 Uhr Kuratorenführung Die Sezession 1919 als Erben der »Brücke«? Zum Expressionismus der »2. Generation« in Dresden nach demErsten Weltkrieg. Mit Johannes Schmidt, Führung kostenfrei zzgl. Museumseintritt

 

Do, 4.7., 19 Uhr Musikalisch-tänzerische Spurensuche

Von der Flüchtigkeit des Tanzes. Mary Wigman und ihre Verbindung zu den bildenden Künsten. Tanz und Choreografie: Katja Erfurth, Percussion: Sascha Mock, Violine: Florian Mayer, Einführung: Johannes Schmidt, Eintritt frei

 

Sa, 6.7., 19:30 und 21:30 Uhr Kurzführungen zur Museumssommernacht

Kunst und Revolution. Die Dresdner Sezession – Gruppe 1919, mit Johannes Schmidt

 

Do, 11.7. / Mi, 21.8. und Di, 10.9., jeweils 18 Uhr Sonderführung

Aufbruch in die Moderne – Rundgang durch die Sonderausstellungen »Signal zum Aufbruch!« und »Dresdner Moderne 1919–1939« des Stadtmuseums.

Mit Natalie Woltmann und Robert Mund, Veranstaltungsgebühr 5 €,

kein Museumseintritt

 

Sa, 13.7., 11 Uhr Sonderführung mit Gebärdensprachdolmetscherin

Mit Monika Möhrer und Natalie Woltmann, Führung kostenfrei zzgl. Museumseintritt

 

Do, 18.7., 19 Uhr Lesung »Dresden 1919. Die Geburt einer neuen Epoche«. Die Autorin und Dokumentarfilmerin Freya Klier stellt ihr im Herder-Verlag erschienenes Buch vor, in welchem sie am Beispiel Dresdens ein Panorama der gesellschaftlichen Zustände und Entwicklungen in Deutschland vor 100 Jahren entwirft. Eintritt frei

 

Do, 22.8., 19 Uhr Vortrag »…. immer ein Anfang sein«, Claudia Schönjahn, Kunstsammlung Gera, spricht über die Geschichte der Sezession 1919 nach dem Jahr 1920 unter der Leitung des Malers Otto Lange. Eintritt frei

 

Do, 5.9., 16:30 Uhr Kuratorenführung Politischer Expressionismus? Anspruch und

Realität des Projekts »Dresdner Sezession – Gruppe 1919«, mit Johannes Schmidt, Führung kostenfrei zzgl. Museumseintritt

 

Sa, 7.9., 15–18 Uhr Kulturprogrammfür Familien Auf Tauchgang in die Moderne

Wir laden Familien zum Tauchgang in die Dresdner Moderne ein: Bei Führungen durch die Sonderausstellungen »Signal zum Aufbruch! « und »Dresdner Moderne 1919–1933« lernt ihr die Architektur und Kunst der damaligen Zeit kennen. Außerdem können in unserer offenen Werkstatt Eindrücke kreativ umgesetzt, eigene Häuser gestaltet und Drucktechniken ausprobiert werden. Mit Robert Mund und Natalie Woltmann, Veranstaltung kostenfrei zzgl. Museumseintritt, bei Vorlage einer Taucherbrille freier Eintritt

 

Do, 12.9., 19 Uhr Vortrag »Freiheit, Gleichheit, Kunst – Die Novembergruppe 1918–

1935«, Dr. Janina Nentwig, Berlin, Kuratorin der Ausstellung zum Gründungs-jubiläum der Novembergruppe in der Berlinischen Galerie, stellt die erste deutsche

Nachkriegs-Künstlergruppe vor, der auch die Mehrzahl der Dresdner Sezessionisten angehörten. Eintritt frei

 

Öffentliche Führungen durch die Ausstellung

So, 10.6. | 24.6. |8.7. | 22.7. | 12.8. | 26.8. | 9.9. jeweils 11 Uhr

Dauer ca. 1 Std., Museumseintritt, Führung kostenfrei

 

 

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt