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Ostrale im Knast

Dieser Ostrale-Beitrag von Gilbert Brohl ist mit "Robbers" betitelt und ab 11. Juni 2019 im Dresdner Stasi-Knast zu sehen. Repro: Ostrale

Dieser Ostrale-Beitrag von Gilbert Brohl ist mit „Robbers“ betitelt und ab 11. Juni 2019 im Dresdner Stasi-Knast zu sehen. Repro: Ostrale

Dresdner Festival für moderne Kunst startet im Ex-Stasigefängnis

Dresden, 10. Juni 2019. Mit Kunst im ehemaligen Stasi-Knast startet morgen die „Ostrale“ in Dresden. Bis zum 1. September wollen dann 200 Künstler aus 30 Ländern an sechs Orten im Stadtgebiet zeigen, was sie sich diesjährige Leitthema „ismus“ vorstellen. Haupt-Austragungsort des Festivals für moderne Kunst ist diesmal die F6-Zigarettenfabrik in Dresden-Striesen.

Das große „-ismus“-Bombardement

Das 2019er Ostrale-Thema zielt auf die vielen „ismen“, mit denen der neuzeitliche Mensch alltäglich bombardiert wird: „Kapitalismus“, Neoliberalismus“ „Protektionismus“, „Extremismus“, „Rassismus“, „Trumpismus“… die Liste ließe sich weit fortführen. „Ismen werden zumeist als Dogmen, Gegenüberstellung, Kunstbegriff, Gesellschaftswerte eingesetzt“, meinen die Ostrale-Organisatoren. „Immer vom Menschen hervorgebracht, sind sie auch Abgrenzungen zu anderen Weltbildern.“ Eben dies bewusst zu machen, ist auch eine Herausforderung für Künstler, seien sie nun Maler, Bildhauer, Performer oder Aktionskünstler.

Auftakt im Haftkeller

Der Auftakt in der früheren Dresdner Bezirkszentrale der DDR-Staatssicherheit, die heute eine Gedenkstätte ist, biete besondere Chancen für die Kunstschau, schätzte Andrea Hilger ein, die die Ausstellung mitorganisiert hat: „einen Zwischenstopp von Realität und Wirklichkeit einzulegen, Kunst als Störer zu verstehen und die Aufmerksamkeit in historischem Rahmen auf hochaktuelle Themen zu lenken“. Zu sehen sind im Haftkeller, in der U-Haft, im sowjetischen „Fuchsbau“ und im MfS-Gebäude unter anderem Malerei, Skulpturen, Fotos, Druckgrafiken, Plastiken und Videos.

Vom Futterstall in die Zigarettenfabrik

In den vergangenen Jahren war die Dresdner „Ostrale“ in den Futterställen der einstigen Schlachthöfe auf der Ostra-Halbinsel an der Elbe verortet gewesen. Wegen Bauprojekten an dieser stelle musste die Ausstellung jedoch weichen. In diesem Jahr konzentriert sich die Kunstschau auf folgende

Veranstaltungsorte:

Hauptveranstaltungsort:

Historische Tabakfabrik f6 in Dresden Striesen, Schandauer Straße 68, 3. Juli bis 1. September 2019, jeweils Mi. bis Fr. 10-19 Uhr, Sa./So. 11-20 Uhr

Ausstellungs-Satelliten

  • „Gedenkstätte Bautzener Straße“ (ehemalige Stasi-Zentrale), Bautzner Str. 112A
  • Goethe-Institut, Königsbrücker Str. 84
  • Ausländerrat Dresden, Heinrich-Zille-Straße 6
  • Alte Feuerwache Loschwitz, Fidelio-F.-Finke-Straße 4
  • SAP Dresden, Postplatz 1.

Eintrittspreise:

  • Erwachsene 15 Euro
  • Schüler, Künstler, Behinderte und andere Ermäßigte: 10 Euro

Weitere Infos im Netz:

ostrale.de

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle:

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt