Mehrheit findet: Menschen sind im Netz respektloser
Hamburg, 10. Juni 2019. Im Internet gehen die Menschen respektloser miteinander um als im realen Leben. Diese Meinung haben 90 Prozent der Netznutzer in einer Forsa-Umfrage vertreten. Erstellt wurde die Befragung im Auftrag der Generali-Versicherung Deutschland und des Rechtsschutz-Versicherers Advocard aus Hamburg.
Forsa fragt nach Gründen für andere Streitkultur im Netz
„Durch die Digitalisierung hat sich auch die Form der Kommunikation drastisch verändert“, schätzte Advocard-Vorstand Peter Stahl. „In der digitalen Welt ist ein Raum entstanden, in dem jeder seine Meinung zu jedem erdenklichen Thema öffentlich sichtbar kundtun kann. Da entsteht jede Menge Zündstoff für Streit.“
Anonymität, aber auch fehlender Subtext machen Ton im Internet so rau
Als einen Grund für die rauen Umgangsformen im Netz sehen 42 Prozent die Anonymität im Internet. Allerdings trage dazu auch bei, dass man anders als beim Streit im „realen“ Leben im Netz eben nicht die kleinen nichtsprachlichen Signale mitbekommt, die ein Gesprächspartner normalerweise aussendet: Grimassen, ein relativierendes Lächeln, ein Grinsen… Das finden ebenfalls 42 Prozent der Befragten.
Körpersprache im Netz nicht erkennbar
„Die Kommunikation im Netz muss ohne Körpersprache auskommen“, meint auch Advocard- Psychologin Dr. Eva Wlodarek. „In einem persönlichen Gespräch dagegen tragen Gestik, Mimik und Tonfall zur eindeutigen Interpretation des Gesagten bei. Zwar nutzt man im Netz Emoticons, um diesen Mangel zu kompensieren, doch das ist nur ein schwacher Ausgleich. Ein Smiley ersetzt kein Lächeln.“
Autor: hw
Quelle: Advocard
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