
Beim Mobilfunk der 5. Generation (5G) ist Deutschland vom Forschungs-Vorreiter zum Bummelanten geworden. Foto: Heiko Weckbrodt
Deutschland bleibt ein Bummelant
London/Kopenhagen/Berlin, 11. Juni 2019. Beim Mobilfunk der 5. Generation (5G) hinkt Europa ohnehin schon hinter Asien hinterher. Und innerhalb Europas ist nicht etwa das industrie- und forschungsstarke Deutschland vorn, sondern kleine Staaten wie Dänemark, Portugal, die Schweiz, Finnland und die Niederlande. Das geht aus einer Analyse des britischen Marktforschungs-Unternehmens „Global Data“ aus London hervor.
2023 könnte schon jeder 5. Mobilfunk-Kunde 5G nutzen
So gehen die Analysten beispielsweise davon aus, dass im Jahr 2023 in Dänemark aller Mobilfunk-Nutzer 5G-Verträge haben werden. Für Portugal, die Schweiz und Finnland rechnen sie im selben Jahr mit einer Quote von rund 16 %, für die Niederlande mit etwa 15 %.

In Dänemark wird 5G schon bald eine große Rolle spielen, schätzen die Analysten. Grafik: Global Data
Bundesrepublik auf Augenhöhe mit Rumänien
Ungarn, Polen, Rumnänien und Deutschland wollen 5G erst 2020 freischalten – wobei dieser Zeitplan für Deutschland inzwischen fraglich ist, da sich die 5G-Frequenzversteigerung hier sehr lange hinzieht.
Bei Forschung mit führend, bei Einführung hinteres Mittelfeld
Als führend bei der 5G-Technik und -Einführung gelten unter anderem China und Südkorea. In Deutschland gab und gibt es zwar wegweisende 5G-Forschung, beispielsweise an der TU Dresden. Aber es ist nicht gelungen, diese Erkenntnisse rasch in wirtschaftliche Projekte und verfügbare Netze umzuwandeln. 5G-Funk gilt im Vergleich zu LTE als deutlicher Fortschritt, weil er nicht nur höhere Datenraten erlaubt, sondern auch kürzere Reaktionsraten und viel mehr ankoppelbare Geräte.
Autor: hw
Quelle: Global Data
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