Ausgräber: Vor etwa 2,6 Millionen Euro begannen Menschenartige, Steine scharfkantig zuzuschlagen
Leipzig/Washington, 4. Juni 2019. Unsere Vorfahren haben anscheinend Steinwerkzeuge mehrfach – unabhängig voneinander – erfunden. Diese Vermutung haben Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie (Eva) Leipzig und von der George Washington University aus den USA aufgestellt, nachdem sie mehrere afrikanische Ausgrabungsstätten miteinander verglichen haben.
Auch schlaue Affen nutzten schon Steinhämmer
Demnach begann vor etwa 2,6 Millionen Jahren an verschiedenen Stellen in Afrika ein technologischer Wandel: Zwar hatten schon vor etwa 3,3 Millionen Jahren Schimpansen oder andere Affen hammerartige Werkzeuge im heutigen Kenia benutzt. Aber erst eine halbe Million Jahre später begannen die ersten Menschenartigen, auch scharfkantige Werkzeuge zurechtzuschlagen, die sie wie Messer oder Beile benutzen konnten.
An mehreren Orten in Afrika erfunden
„Vor etwa 2,6 Millionen Jahren scheinen Menschen also damit begonnen zu haben, langfristig in den Werkzeuggebrauch als Teil des Menschseins zu investieren“, schätzen die Eva-Anthropologen ein. Und dies geschah anscheinend an mehreren Orten nahezu parallel zueinander, im heutigen Äthiopien zum Beispiel, wo die Ausgräber ihre neuesten Funde machten.
These vom Werkzeug als menschliches „Alleinstellungsmerkmal“ wackelt immer mehr
Zugleich stellen die neueren Ausgrabungen immer mehr die alte These in Frage, dass Werkzeuggebrauch ein „Alleinstellungsmerkmal“ des Menschen sei, dass ihn vom Tier unterschied.
Autor: hw
Quelle: MPI-Eva
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