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Fuchsfeuer für die Abendparty

Das Pilzknicklicht der Dresdner Holzingenieure soll ab Ende 2020 im Handel erhältlich sein. Foto: Gille für die TUD

Das Pilzknicklicht der Dresdner Holzingenieure soll ab Ende 2020 im Handel erhältlich sein. Visualisierung: Gille für die TUD

Dresdner TU-Forscher entwickeln Leuchtpilz-Stäbe als Öko-Alternative zum ätzenden Knicklicht

Dresden, 3. Juni 2019. Knicklichter haben schon manche Abendparty und Nachtwanderung aufgewertet, sind aber auch als Orientierungshilfen für Soldaten beliebt: Einmal knicken, die getrennten Flüssigkeiten im Innern vermischen sich und schon beginnen die durchsichtigen Plaste-Stäbe in Orange, Grün oder anderen Farben zu leuchten – zumindest ein paar Stunden lang. Allerdings sind die auf den Prinzipien der Chemilumineszenz basierenden Hingucker umstritten: Oft enthalten sie Stoffe, die Haut und Augen reizen können. Zudem können sich Kinder an den Glassplittern verletzen.

Der herbe Zwergknäueling (Panellus stipticus) gehört weltweit zu den 71 Pilzarten, die im Dunklen leuchten. Er kommt u. a. in deutschen Laub- und Mischwäldern vor allem auf totem Eichenholz vor. Foto: Mohl für die TUD

Der herbe Zwergknäueling (Panellus stipticus) gehört weltweit zu den 71 Pilzarten, die im Dunklen leuchten. Er kommt u. a. in deutschen Laub- und Mischwäldern vor allem auf totem Eichenholz vor. Foto: Mohl für die TUD

Pilzlicht-Stäbe wachsen im Gewächshaus

Forscher der TU Dresden haben daher nun nach eigenen Angaben eine Alternative zum Chemo-Knicklicht entwickelt, die sich von natürlichem „Fuchsfeuer“ im Walde speisen: Ihre „Foxfire“-Stäbe enthalten Leuchtpilze, die im Forst wachsen. Zwar können ihre Stäbe nur in einer Farbe leuchten, nämlich in Grün. Dafür sind sie aber laut Uni-Angaben ungiftig und leicht abbaubar. Und: „Unser Knicklicht kann im Gewächshaus wachsen“, betont Sven Grasselt-Gille, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik der TU Dresden. „Wir hatten auch überlegt Glühwürmchen zu nehmen, aber das wäre nicht vegan gewesen – daher der Pilz.“

Autor: hw

Quelle: TUD

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt