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Kochrezept fürs Autofügen

Durch das Laser-Pulver-Auftragschweißen lassen sich Bauteile aus verschiedenen Materialien fertigen. So können diese Materialien an genau den Orten platziert werden, an denen deren Eigenschaften benötigt werden. Dies stellt beispielweise leichtere, bessere und kostenreduzierte Schaufeln für Gasturbinen in Aussicht. Foto: Fraunhofer IWS

Foto: Fraunhofer IWS

Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert neue Sonderforschungsbereiche an der TU Dresden

Dresden, 23. Mai 2019. An einer Art Universal-Kochrezept für die Fügetechnik im Autobau werden rund 40 Wissenschaftler an der TU Dresden, der Universität Paderborn und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Zukunft gemeinsam tüfteln. Für diesen neuen Sonderforschungsbereich „Methodenentwicklung zur mechanischen Fügbarkeit in wandlungsfähigen Prozessketten“ hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) nun zehn Millionen Euro genehmigt, wie die TUD heute mitteilte.

Kleben, schweißen, nieten – aber bitte ohne Ausschussberge

Die Forscher wollen dabei gemeinsam Wege finden, wie Fügeverfahren vor allem im Automobilbau schnell umgestellt werden können, wenn sich zum Beispiel die Blechstärken der Autos ändern. Dabei können bis zu zehn verschiedene Fügeverfahren verwendet werden, zum Beispiel kleben, schweißen, schrauben und nieten. „Wenn man in Zukunft mit einer wandlungsfähigen Fügetechnik Ausschuss vermeiden kann, ist das ein sehr großer Schritt für eine nachhaltigere Fertigungstechnik“, erklärte Prof. Alexander Brosius, Inhaber der Professur für Formgebende Fertigungsverfahren und Standortsprecher der TU Dresden.

DFG-Geld auch für Suchtforschung und Werkzeugmaschinen-Verbesserung

Das Fügeprojekt ist einer von drei Sonderforschungsbereichen, für die die Dresdner nun Förderzusagen bekommen haben. Zuschüsse bekommen auch die Projekte „Verlust und Wiedererlangung der Kontrolle bei Suchterkrankungen: Verläufe, Mechanismen und Interventionen“ und „Thermo-Energetische Gestaltung von Werkzeugmaschinen“, an denen die TUD beteiligt ist.

Ministerin wertet Zuschläge als Beleg für „wissenschaftliche Exzellenz“

„Ich sehe die DFG-Förderung auch als Bestätigung der wissenschaftlichen Exzellenz an sächsischen Hochschulen“, würdigte die sächsische Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) die Zuschläge. „Die Konzentration wissenschaftlicher Expertise stärkt die Forschung und steigert die Sichtbarkeit des Forschungsstandorts Deutschland.“

Autor: hw

Quellen: TUD, SMWK

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt