Monate: Juli 2017

Die Chinesen haben WKS gekauft, weil die Dresdner besondere Expertise in der Projektion kompletter Wasser- und Abwasser-Intrastrukturen haben. Abb.: WKS

Chinesen übernehmen Dresdner Umwelttechnik-Firma WKS

Staatskonzern Casic kauft sich sächsisches Know-How in der Abwasserbehandlung ein Dresden/Peking, 5. Juli 2017. Der chinesische Staatskonzern „China Aerospace Science and Industry“ (Casic) aus Peking übernimmt das Dresdner Umwelttechnik-Unternehmen „WKS“. Das hat WKS-Chefin Petra Räuber auf Anfrage bestätigt. Grund: Die Chinesen sind auf das sächsische Kläranlagen-Know-how scharf, weil viele Kommunen und Betriebe im Reich der Mitte spätestens im Jahr 2025 die neuen Umweltgesetze der Regierung erfüllen müssen. Die Dresdner wiederum sehen in dem Deal die Chance auf einen internationalen Liga-Aufstieg. „Die Zeichen stehen bei uns auf Wachstum“, sagte die 55-jährige WKS-Gründerin.

In der Landwirtschaft 4.0 vernetzen sich die Feldmaschinen - die Rolle des Menschen in dieser neuen Agrarwelt ist noch unklar. Foto: John Deere

Landwirtschaft 4.0: Sachsen schicken Feldschwarm über die Felder

Wachstumskern soll Sachsen wieder führende Position im Landmaschinenbau verschaffen Dresden/Neustadt in Sachsen, 5. Juli 2017. 27 Jahre nach dem Untergang des DDR-Landmaschinenkombinats „Fortschritt“ möchten elf Unternehmen und Institute der sächsischen Agrartechnik-Industrie wieder zu alter Größe verhelfen. Sie haben heute in der Gläsernen VW-Manufaktur in Dresden ein Konsortium „Feldschwarm“ gegründet, das Hightech-Fahrzeuge für die Landwirtschaft der Zukunft entwickeln soll. „Wir wollen Sachsen eine führende Position im wachsenden Markt für autonome Landmaschinen verschaffen“, verkündete Geschäftsführer Thomas Pohlmann vom Technologie-Unternehmen WTK-Elektronik, der das Projekt mitkoordiniert.

Prof. Brigitte Voit leitet das Leibniz-Institut für Polymerforschung (IPF) in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Der Pakt der Forscher

Dresden, 5. Juli 2017. Professorin Brigitte Voit leitet in Dresden das Leibniz-Institut für Polymerforschung. Die 54-jährige Chemikerin gehörte zu den Gründerinnen des Verbundes „DRESDEN-Concept“, der wesentlich dazu beigetragen hat, dass die Exzellenz-Initiative der TU Dresden ein Erfolg wurde. In ihm sind zwei Dutzend universitäre und außeruniversitäre Institute organisiert. Inzwischen hat der Freistaat die besonderen Verdienste von Brigitte Voit um den Standort Dresden mit dem Sächsischen Verdienstorden gewürdigt. Oiger-Redakteur Heiko Weckbrodt hat die Wissenschaftlerin gefragt, wie es zum Pakt der Forscher kam und wie es damit weiter geht. Ist die Kooperation der Forscher in Dresden wirklich so besonders? Brigitte Voit: Ja, die Zusammenarbeit hier in Dresden hat eine besondere Qualität. Und an anderen Standorten schaut man mit Neid auf DRESDEN-Concept. Inzwischen versuchen viele andere Städte, Ähnliches zu schaffen.

Susann Hirschberg und Marcel Kowallik bei der Entkontrolle am 5.000.000sten Volkswagen aus Sachsen im Werk Zwickau. Foto: Volkswagen

Deutsche profitieren von Freihandel

IAB-Studie: Exportboom gen Osten sicherte in Deutschland 300.000 Industriejobs Nürnberg, 4. Juli 2017. Etwa jeder zweite Deutsche hält der Freihandel für keine gute Idee. Tatsächlich aber profitieren die deutschen Arbeitnehmer viel stärker von Handelsverflechtungen und Globalisierung als zum Beispiel die Menschen in den USA. Das geht aus einer Studie des „Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung“ (IAB) der Arbeitsagentur in Nürnberg hervor. „Die Arbeitnehmer in Deutschland profitieren unterm Strich vom Außenhandel“, betonen die Studienautoren Wolfgang Dauth, Sebastian Findeisen und Jens Südekum.

Eine Schafherde am Elbufer in Dresden zeigt, dass Landwirtschaft auch in der Stadt möglich ist. Nach dem Konzept der Ökosystemleistungen stellt dies eine versorgende Leistung (zum Beispiel Milch, Fleisch, Wolle) dar. Die Elbwiesen im Vordergrund gehören zur grünen Infrastruktur der Stadt, die Elbe zählt die Ökologie zur "blauen Infrastruktur". Foto: Ulrike Schinke/IÖR

Der Symbiose von Stadt und Natur auf der Spur

Dresden/Decin, 4. Juli 2017. Welche Bedeutung hat die Natur für das Leben in der Stadt? Welchen Nutzen hat sie für den urbanen Menschen? Und wie lässt sich Stadtnatur aufwerten? Diesen Fragen geht das Forschungsprojekt „Bidelin“ deutscher und tschechischer Partner nach. Das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) leitet das Projekt und bringt mit der Stadt Dresden die deutsche Perspektive ein.

Ein mit Pendix-Technik zum e-Bike umgerüstetes fahrrad Foto: Pendix

Elektromobile Musike spielt im Fahrradmarkt

Zwickauer Ingenieure haben sich mit elektrischen Nachrüst-Bausätzen für Fahrräder in die obere Liga gespielt Zwickau, 4. Juli 2017. Wenn sich Deutschland technologisch und wirtschaftlich nicht mehr ins Zeug legt, wird aus dem Auto-Vorzeigeland ein Nachzügler der Elektromobilität. Davor hat Thomas Herzog gewarnt. „Wir müssen extrem achtsam sein, dass wir nicht den Anschluss verlieren“, sagt der Chef des Zwickauer Unternehmens „Pendix“, das Elektro-Nachrüstsätze für klassische Fahrräder entwickelt. Zum Beispiel fließe in Deutschland und speziell in Sachsen viel zu wenig Risikokapital, um aus guten Geschäftsideen erfolgreiche Unternehmen zu machen. „Der Technologiegründerfonds Sachsen gehört da zu den wenigen Ausnahmen.“

Das BMW-Werk in Leipzig baut ab Juli 2016 diese "Protonic Red Edition" des Hybrid-Sportwagens i8. Foto: BMW

Mehr Reichweite für Elektroautos durch Kohlebatterien

Neue Forschergruppe „e-Carbon“ arbeitet in Dresden an Akkus mit großer Energiedichte Dresden, 3. Juli 2017. Um Elektroautos eine größere Reichweite und mobilen Geräten eine längere Akku-Laufzeit zu bescheren, wollen junge Chemiker, Textilforscher und Kunststofftechniker der TU Dresden in den nächsten drei Jahren innovative Batterien aus Kohlefasern entwickeln. Diese Speicher sollen weit mehr elektrische Energie als heutige Lithium-Ionen-Akkus speichern können. Dafür haben die Dresdner nun eine interdisziplinäre Nachwuchsforschergruppe „e-Carbon“ gegründet.

Bienen informieren ihr Vplk durch tanzsignale über Pestizide in der Nähe. Foto:

Bienentanz warnt in Dresden vor Giften

„Umweltspäher“ behält soziale Signale von Immen am Kulturpalast im Sensor-Auge Dresden, 3. Juli 2017. Der Kulturpalast bekommt ein paar flotte Bienen – und die übernehmen einen ganz besonderen Job für die Stadt: Sie werden einen Alarmtanz aufführen, wenn sie Pestizide und andere Gifte in der Umgebung spüren. Ein sogenannter Umweltspäher – ein mit speziellen Sensoren gespickter Kasten – wird die Tanzdarbietungen der Immen im Auge behalten und die Giftalarme an die Behörden weiterleiten. Das haben die Städtischen Bibliotheken Dresden angekündigt.