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Dekra übernimmt Lausitzring

Der Lausitzring und das Dejra Technology Center DTC im Vordergrund. Foto: Dekra

Der Lausitzring und das Dekra Technology Center DTC im Vordergrund. Foto: Dekra

Prüfgesellschaft baut Rennstrecke mit Millionenaufwand zum Autotestfeld der Zukunft aus

Klettwitz, 17. Juli 2017. Die Dekra übernimmt am 1. November 2017 den Lausitzring bei Klettwitz in Brandenburg. Die Sachverständigenorganisation will dort einen zweistelligen Millionenbetrag investieren und die Hochgeschwindigkeits-Rennstrecke zu einem „Innovationszentrum für die Prüfung der Mobilität der Zukunft“ ausbauen. Die Gesellschaft betreibt in der Nachbarschaft bereits seit dem Jahr 2003 ein „Dekra Technology Center“ (DTC).

70 neue Jobs geplant

Das Areal werde zu einem „zentralen Bestandteil des internationalen Testverbunds für das automatisierte und vernetzte Fahren“, den die Dekra in Europa und Asien mit einem Aufwand von 30 Millionen Euro aufbaue, teilte die Prüfgesellschaft mit. Diese Investition schaffe mittelfristig rund 70 neue Arbeitsplätze und sichere hochwertige Arbeitsplätze in der Region. Derzeit sind am Lausitzring 48 Mitarbeiter beschäftigt, inklusive Saisonkräften. Im DTC arbeiten momentan knapp 100 Beschäftigte.

Dekra will „Entwicklungskompetenz für die autonome und vernetzte Mobilität der Zukunft“ anbieten

„Die Zukunftsthemen Automatisierung und Konnektivität werden für die Sicherheit der Mobilität immer wichtiger“, betonte Dekra-Chef Stefan Kölbl. Die Dekra werde „Prüf- und Entwicklungskompetenz für die autonome und vernetzte Mobilität der Zukunft“ anbieten. „Die Übernahme des Lausitzrings und die Zusammenführung mit dem Dekra Technology Center sind dafür ein ganz entscheidender Schritt.“

Der A7-"Erprobungsträger" für autonomes Fahren beim Start im Silicon Valley. Foto. Audi

Der Auti-A7-„Erprobungsträger“ für autonomes Fahren beim Start im Silicon Valley. Foto. Audi

Mehrere Teststrecken fürs automatische fahren

In Klettwitz sollen im Laufe des Jahres 2018 Testanlagen für alle Aspekte des automatisierten Fahrens entstehen. Geplant seien unter anderem zwei Stadtverkehrs-Teststrecken, ein Überlandkurs, eine Autobahnstrecke und mehrere große Asphaltflächen für weitere Tests. Für entsprechende Schulungen ist eine Kapazität von bis zu 500 Teilnehmern pro Tag einkalkuliert.

Im vernetzten Straßenverkehr der Zukunft sollen Roboterautos und intelligente Ampeln automatisch erkennen, wenn Fußgänger unbedacht auf die Straße rennen - und dafür sorgen, dass die Fahrzeuge rechtzeitig autonom bremsen. Abb.: hw

Im vernetzten Straßenverkehr der Zukunft sollen Roboterautos und intelligente Ampeln automatisch erkennen, wenn Fußgänger unbedacht auf die Straße rennen – und dafür sorgen, dass die Fahrzeuge rechtzeitig autonom bremsen. Abb.: hw

Auch Auto-Vernetzung wird getestet

Außerdem will die Dekra auf dem Lausitzring Systeme aufbauen, die für die Datenfunk-Vernetzung von Autos untereinander („Vehicle to Vehicle“ = V2V abgekürzt, auch Car to Car =  C2C genannt) und zwischen Auto und Verkehrsleitsystemen („Vehicle to Infrastructure“ = V2X oder auch C2X) geeignet sind. „Zur messtechnischen Ausstattung werden hochmoderne Systeme wie Fahrroboter, selbstfahrende Plattformen, diverse Soft-Targets sowie mobile Verkehrsinfrastrukturen gehören, mit denen wir kamera-, laser- und radarbasierte Umfelderkennungssysteme prüfen können“, kündigte Dekra-Vorstand Clemens Klinke an.

Über die Dekra

Die Dekra entstand ursprünglich 1925 in Berlin als „Deutscher Kraftfahrzeug-Überwachungs-Verein“. Der Verein hat eine kommerzielle Tochter, die Dekra SE, die das operative Geschäft steuert. 2016 realisierte die Dekra rund 2,9 Milliarden Euro Euro mit über 39.000 Mitarbeitern in rund 50 Ländern auf allen fünf Kontinenten. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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