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Elektronikzentrum cfaed in Dresden wächst

Blick ins Nanoanalyse-Labor. Dr. Markus Löffler und Doktorandin Sayanti Banerjee am Scanning Electron Microscope (SEM). Foto: cfaed / Jürgen Lösel

Blick ins Nanoanalyse-Labor. Dr. Markus Löffler und Doktorandin Sayanti Banerjee am Scanning Electron Microscope (SEM). Foto: cfaed / Jürgen Lösel

Mehr Geld, mehr Personal

Dresden, 30. August 2016. Das Zentrum für fortgeschrittene Elektronik „cfaed“ der TU Dresden wächst. Das geht aus dem jetzt vorgelegten Zwischenbericht der Elektronikforscher hervor. Demnach forschen an diesem Zentrum inzwischen über  130 Professoren und Wissenschaftler, darunter auch viele internationale Experten und Nachwuchsforscher. Rechnet man auch die Partner an anderen Instituten ein, die an cfaed-Projekten mitarbeiten, kann das  Zentrum auf die Ressourcen von über 300 Wissenschaftlern in und um Dresden zugreifen.

Über 70 Millionen Euro zugesagt

Wieviel Fördergelder durch diese Partnerschaften letztlich dem Elektronikzentrum zugute kommen, sei schwer abgrenzbar, betonte cfaed-Sprecher Matthias Hahndorf. Aber zugesagt und teils auch schon geflossen sind mindestens rund 70 Millionen Euro, die je zur Hälfte für Forschungen und für Neubauten und Ausrüstungen zur Verfügung stehen.

Auch daran forschen die cfaed-Experten: Beweglicher DNA-Nanosensor aus Silizium-Nanoröhrchen.Visualisierung: Daniil Karnaushenko

Auch daran forschen die cfaed-Experten: Beweglicher DNA-Nanosensor aus Silizium-Nanoröhrchen.Visualisierung: Daniil Karnaushenko

Neun Pfade zur Elektronik der Zukunft

Mit diesen Mitteln loten die Wissenschaftler interdisziplinär neun verschiedene Pfade zur Computertechnik von Übermorgen aus. Dazu gehören Experimente mit Silizium- und Kohlenstoff-Nanodrähten, organischen Schaltkreisen, biomolekular konstruierter Elektronik, nass-chemischen Computern und biologischen Systemen. Weitere Forschungspfade zielen auf energiesparsame Rechnerarchitekturen sowie hochzuverlässige Computer, die dem Ideal der Fehlerfreiheit sehr nahe kommen.

Im September 2016 will Koordinator Prof. Gerhard Fettweis mit seinen Kollegen eine Zwischenbilanz ziehen, eher erfolglose Pfade abwählen, dafür neue Forschungslinien aufbauen.

Prof. Gerhard Fettweis tüftelt in der Informatik-Fakultät der TU Dresden an der Nanoelektronik von übermorgen - nachdem er sich zuvor als LTE-Koryphäe ausgetobt hatte. Abb.: hw

Prof. Gerhard Fettweis Abb.: hw

Fettweis: Cluster hat sich gewaltig entwickelt

„Unser Cluster hat sich seit dem Start 2012 gewaltig entwickelt“, schätzte cfaed-Cluster-Koordinator Prof. Gerhard Fettweis ein. Das Zentrum habe seither viel an internationaler Reputation gewonnen: durch seine wissenschaftlichen und innovativen Ansätze, seine Publikationen und die „internationalen Superstars“ der Mikroelektronik-Forschung, die das cfaed an sich habe binden können.

Bisher erst im Computer sichtbar: Das Gebäude in der Mitte, das nach hinten in den Hof hineinragt, ist das geplante cfaed. Abb.: cfaed

Bisher erst im Computer sichtbar: Das Gebäude in der Mitte, das nach hinten in den Hof hineinragt, ist das geplante cfaed. Abb.: cfaed

35 Mio. € teurer Neubau entsteht auf Uni-Campus

Demnächst werden sich auch die Arbeitsbedingungen für die Chip-Forscher verbessern. Bisher ist das cfaed eher ein informeller Verbund von bis zu 300 Wissenschaftlern, die teils an der TU, teils an außeruniversitären Instituten arbeiten. Im Jahr 2017 soll das Elektronikzentrum aber endlich einen eigenen Neubau bekommen. Der entsteht neben dem universitären Barkhausen-Komplex, umfasst etwa 5000 Quadratmeter Nutzfläche und kostet ungefähr 35 Millionen Euro.

Parallel dazu entsteht im Innenhof des historischen Barkhausen-Baus ein teilweise unterirdisches und erschütterungsfrei gefedertes „Dresden Center for Nanoanalysis“ (DCN) auf rund 600 Quadratmetern. Hier wollen die cfaed-Forscher teils einzigartige Geräte konzentrieren, die zum Beispiel Messungen unter extremer Kälte, hochaufgelöste Mikroskopien und Chip-Prototypen aus dem Elektronenstrahl-Schreiber erlauben. Außerdem richtet das cfaed Nanostruktur-Labore im neuen Photophysik-Institutsneubau an der Nöthnitzer Straße ein. hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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