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„Preußen“ fütterte den Industrie-Moloch mit Salpeter

Beeindruckend ist das Modell der "Kronprinzessin Cäcilie", die wie die "Titanic" um das Blaue Band des schnellsten Atlantiküberquerers kämpfte. Foto: Peter Weckbrodt

Beeindruckend ist das Modell der „Kronprinzessin Cäcilie“, die wie die „Titanic“ um das Blaue Band des schnellsten Atlantiküberquerers kämpfte. Foto: Peter Weckbrodt

Verkehrsmuseum Dresden öffnet erneuerte Schifffahrt-Austellung

Dresden, 4. März 2016. Der weltweit einzige Fünfmast-Segler „Preußen“, die extrem kohlehungrige „Kronprinzessin Cäcilie“ und andere beeindruckende Schiffmodelle gehören zu den Hinguckern der nun eröffneten Schifffahrt-Ausstellung im Verkehrsmuseum Dresden. Die erneuerte Exposition präsentiert sich nach zweimonatiger Schließzeit im sehenswerten Outfit auf circa 350 Quadratmetern im 1. Obergeschoss des Museums.

Fünfmaster schleppte Rohstoffe für deutsche Wirtschaft heran

Die Designer haben ganze Arbeit geleistet. Der dunkelblaue Fußboden signalisiert die Binnenschifffahrt, der hellgrau gehaltene die Schifffahrt zur hohen See. Riesige Poster informieren nicht nur zum Thema, sie versetzen den Besucher auch optisch in das nasse Element. Weil immens viel Platz zur Verfügung steht, können die bildschönen Schiffsmodelle jetzt von allen Seiten in Schauvitrinen bestaunt werden. Beeindruckend ist beispielsweise das erwähnte Vollschiff „Preußen“, das einzige weltweit gebaute Fünfmast-Schiff. Seine Segelfläche betrug 5560 Quadratmeter. Es brachte den für die deutsche Industrie wichtigen Salpeter von Chile nach Europa, ging aber 1910 im Südatlantik verloren.

Beeindruckend ist das Modell der "Kronprinzessin Cäcilie", die wie die "Titanic" um das Blaue Band des schnellsten Atlantiküberquerers kämpfte. Foto: Peter Weckbrodt

Beeindruckend ist das Modell der „Kronprinzessin Cäcilie“, die wie die „Titanic“ um das Blaue Band des schnellsten Atlantiküberquerers kämpfte. Foto: Peter Weckbrodt

Wochenförderung eines Kohlebergwerks für eine Überfahrt verbrannt

Das Passagierschiff „Kronprinzessin Cäcilie“ wiederum verbrauchte für eine Fahrt nach New York sagenhafte 5600 Tonnen Kohle. Das entsprach der Wochenleistung eines Steinkohlenbergwerkes!

Für Familien: Seemanns-Knoten und Schiff-Simulationsspiele

Hochinteressant für kleine und große Besucher ist die neue Hörstation über die Kettenschifffahrt auf der Elbe. Und an der Seemannsknotenbank kann der Besucher selbst herumknoten, was das Seemannsgarn hergibt. Und an einer Monitorstation kann der Gast per Computersimulationsspiel versuchen, ein Containerschiff havariefrei in einen Hafen zu bugsieren. Wer schon einmal ausprobiert hat, mit Hunderttausend bewegten Tonnen im Rücken auf dem Wasser zu bremsen, weiß: Solch ein Manöver ist eine echte Herausforderung.

Auf der Hörstation erleben die Besucher die Kettenschifffahrt auf der Elbe. Foto: Peter Weckbrodt

Auf der Hörstation erleben die Besucher die Kettenschifffahrt auf der Elbe. Foto: Peter Weckbrodt

Zum 1. Mai 2017 soll es noch eine Steigerung in Sachen Schifffahrt im Verkehrsmuseum geben, dann mit einer auf rund 600 Quadratmeter erweiterten Ausstellungsfläche.

Autor: Peter Weckbrodt

Besucherinformationen:

Wo? Verkehrsmuseum Dresden, Augustusstraße 1, 01067 Dresden (nahe der Frauenkirche am Neumarkt)
Telefon: 0351-8644-0
Öffnungszeiten: Di bis So 10-18 Uhr
Eintritt: Erw. 9 Euro, Erm. 4 Euro, Familien 15 Euro

 

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