
Bundesforschungs-Ministerin Johanna Wanka und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich probierten Datenbrillen aus Zwickau an einem Messestand aus. Foto: Peter Schmalfeldt, WHZ
Vor allem als Navi und Knipse gedacht
Berlin, 12. Oktober 2015. Noch sind sie gar nicht richtig auf dem Markt, da wächst auch das Interesse der Deutschen an Datenbrillen: Rund 38 Prozent können sich vorstellen, Geräte wie Google Glass, Sony Smart Eyeglass oder Epson Moverio zu nutzen. Das sind doppelt soviele wie noch vor zwei Jahren. Dies geht aus einer Umfrage im Auftrag des deutschen Hightech-Verbandes „Bitkom“ aus Berlin hervor.
Viele Deutsche wollen solche Datenbrillen vor allem nutzen, um sich unterwegs Zusatzinfos und Hinweise auf Sehenswürdigkeiten einblenden, um sich durch fremde Gegenden navigieren zu lassen oder um damit Fotos und Videos aufzunehmen. „Durch das Einblenden von Zusatzinformationen in das Sichtfeld der Nutzer dienen Smart Glasses als Eingangstor in eine erweiterte Realität, eine Augmented Reality“, betonte Bitkom-Experte Timm Lutter.

Beliebte Einsatzfelder für Datenbrillen. Grafik: Bitkom
Datenbrillen sind meist so konstruiert, dass der Träger einerseits durch die Gläser ganz normal die reale Umgebung wahrnehmen können, andererseits mit Computertechnik und Projektortechnik zusätzliche, virtuelle Texte, Bilder und Grafiken auf die Gläser eingespiegelt werden. Bezeichnet wird dieses Konzept oft auch als “Erweiterte Realität” (Augmented Reality = AR). Erste Anwendungen solcher Brillen sind beispielsweise in der Wirtschaft als Unterstützung für Monteure zu finden, andererseits beispielsweise auch als Hilfe für Taube und Schwerhörige, die sich damit Untertitel zu aktuellen Filmen im Kino einblenden lassen.