Monate: Juni 2015

Auch Scan-Daten von Patienten können via Telemedizin Experten in anderen Kliniken zur Begutachtung zugänglich gemacht werden. Foto: by-sassi / pixelio.de

Sachsen startet Telemedizin-Pilotprojekt

Digitale Fernbetreuung für Herz- und Schlaganfall-Patienten auf dem Lande Dresden, 14. Juni 2015. Sächsische Mediziner und Informatiker starten nach 15-monatiger Entwicklungszeit im Juli den Praxisbetrieb für das – nach Angaben des Sozialministeriums – größten Telemedizin-Projekts in Deutschland. „CCS Telehealth Ostsachsen“ soll mit drei Beispiel-Anwendungen den Einsatz digitaler Technologien in der Fern-Diagnose und Nachbehandlung in der Praxis austesten. Damit wollen die Partner neue Wege eröffnen, um die medizinische Versorgung vor allem auf dem Lande zu verbessern, wo es immer weniger Hausärzte und noch weniger Top-Spezialisten gibt. Der Freistaat und die EU investierten knapp zehn Millionen Euro in das Projekt. Sachsen – das auch Testgebiet für die elektronische Gesundheitskarte ist – will sich an die Spitze der Telemedizin-Entwicklung in Deutschland stellen.

Nur noch klägliche Reste blieben von dem am 7. Juni durch Vandalen abgefackelten historischen Mitropawagen übrig. Foto: ISEG

Vandalen fackeln historischen Mitropawagen ab

Feuerteufel werfen Pläne Dresdner Eisenbahn-Enthusiasten zurück Dresden, 14. Juni 2015. Zunächst war es nur die lapidare abendliche Meldung des MDR, dass es zwischen Gotha und Erfurt zu Zugverspätungen gekommen sei, weil noch unbekannte Täter einen historischen Mitropawagen am Bahnhof Gotha in Brand gesetzt hätten. Nun wird bekannt, dass es sich um einen Schadensfall übelster Sorte handelt, der einen in Dresden ansässigen gemeinnützigen Verein direkt trifft.

Im Airbus 350 XWB stecken Kohlefaser-Kegel aus Dresden. Foto: Airbus

Sächsische Luftfahrt Zulieferer hoffen auf Aufträge in Paris

Paris/Dresden, 14. Juni 2015. Luftfahrt-Spezialzulieferer aus dem Raum Dresden hoffen auf neue Aufträge auf der „Paris Air Show“ (15. bis 21. Juni 2015 in Paris), die morgen in Frankreich eröffnet wird. Die Wirtschaftsförderung Sachsen (WFS) hat einen Gemeinschaftsstand auf der Messe aufgebaut, an dem sich die Unternehmen vor Airbus & Co. präsentieren wollen. „Die sächsischen Aussteller haben sich längst in der Branche einen Namen gemacht“, schätzte WFS- Geschäftsführer Peter Nothnagel ein. „Gerade als innovative Zulieferer sind sie bei den Weltmarktführern gefragt.“

Der jüngere, stärkere, erfolgreichere Schauspieletr-Kollege Mike Shiner(Edward Norton, rechts) treibt Riggan Thomson (Michael Keaton) in den Wahnsinn - doch verzichten kann er auf ihn leider nicht. Foto: Fox

DVD Birdman: B-Movie-Star lernt fliegen

Michael Keaton als gealterter Mime taumelt zwischen den Polen Der abgehalfterte Ex-Superhelden-Darsteller Riggan Thomson (Michael Keaton, „Batman“, „Robocop“) will es noch einmal wissen: Um als „echter“ Schauspieler anerkannt und nicht immer nur in seiner alten B-Movie-Rolle als „Birdman“ wahrgenommen zu werden, inszeniert er an einem Theater ein anspruchsvolles Beziehungsstück – mit ihm selbst in der Hauptrolle. Doch so recht will das Comeback nicht gelingen. Der Inszenierung wirkt blutleer, selbst Riggans Tochter Sam (Emma Stone, „Gangster Squad“, „Noah„) glaubt nicht an ihn. Da engagiert er den exaltierten Schauspieler Mike Shiner (Edward Norton, „Fight Club“, „Grand Budapest Hotel“). Der erweist sich als spektakuläre Besetzung, aber auch als übler Quertreiber. Und je komplizierter die Welt für Riggan Thomson wird, umso öfter fühlt er sich von seinem Alter Ego „Birdman“ verfolgt, flüchtet sich in dessen einfache, zerstörerische Parallelwelt…

Die Raumsonde Cassini hat dieses Foto des fünftgrößten Saturn-Mondes Tethys aus einer Distanz von 190,000 Kilometern aufgenommen. Rechts im Bild ist der 450 km große Krater Odysseus zu sehen. Foto (bearbeitet): NASA/JPL-Caltech/Space Science Institute

Kosmische Titanin Tethys mit Beule im Afrika-Format

Cassini-Sonde funkt Odysseus-Foto vom Saturnmond Sonnensystem, 13. Juni 2015. Titaninnen haben es da draußen im All auch nicht einfach, bekommen immer wieder eins auf die Mütze. Und wenn, dann ordentlich: Die Raumsonde „Cassini“ von NASA und ESA hat jetzt ein Foto vom Saturnmond Tethys zur Erde gefunkt, auf dem die riesigen Ausmaße des Kraters „Odysseus“ deutlich werden: Der wurde wahrscheinlich durch den Einschlag eines besonders großen Asteroiden geschlagen, misst etwa 450 Kilometer im Durchmesser. „Ein vergleichbarer Krater auf der Erde wäre so groß wie Afrika“, veranschaulichten NASA-Experten das relative Ausmaß.

Parade von Elektrofahrzeugen im Mai 2015 in Berlin. Foto: WAVE

Größte Elektrofahrzeug-Rallye WAVE startet in Sachsen

Bis zu 100 E-Mobile auf 2000 km langer Strecke Plauen/Dresden, 12. Juni 2015. Die – laut Veranstalterangeben – weltweit größte Rallye von Elektrofahrzeugen startet morgen in Plauen und macht am Nachmittag Zwischenstation in Dresden. Das kündigte das sächsische Wirtschaftsministerium heute an. Bis zu 100 Elektroautos und andere elektrisch angetriebene Vehikel werden an der Rallye „World Advanced Vehicle Expedition“ (WAVE) teilnehmen, die über 2000 Kilometer weit von Plauen (12. Juni) bis St. Gallen in der Schweiz 20. Juni 2015) führen soll.

Historische Glashütter Taschenuhr. Foto: René Gaens, Stiftung Deutsches Uhrenmuseum Glashütte

Wo die Uhren richtig ticken

Oiger-Wochenendtipp: Uhrenmuseum Glashütte zeigt Sonderschau über Produktion in der DDR Glashütte, 2. Juni 2015. An diesem Wochenende begeben wir uns auf eine kleine Reise durch Raum und Zeit. Das klingt sehr astronomisch, wir bleiben aber mit beiden Füßen auf der Erde, sogar auf der sächsischen, fahren in die Uhrmacherstadt Glashütte. Die inzwischen wieder weltbekannte Kleinstadt ist seit mehr als 160 Jahren ein bedeutendes Zentrum deutscher Uhrmacherkunst, wurde nach der Wende zum Synonym höchster Qualität, Präzision und Luxus „Made in Germany“. Vorbei die Periode totalen Verschleißes des einst weltweit hervorragenden Rufes Glashütter Uhren unter den Bedingungen sozialistischer Massenproduktion. Was zu DDR-Zeiten aus den Uhrenfabriken kam, wurde anschließend auf den Leipziger Messen devisenheischend regelrecht verhökert. Nun umgibt die Kleinstadt wieder eine Aura des Stolzes, des Selbstbewusstseins und ist schon von daher einen Besuch wert.

Mit 3D-Druckern lassen sich heute nahezu beliebige Einzelteile aus Kunststoff kreieren. Günstige 3D-Drucker kosten nur noch zwischen 500 und 3000 Euro. Foto: Makerbot

Technikrechtler warnen vor Plagiatsgefahren durch 3D-Drucker-Trend

Konferenz in Berlin über juristische Fallen der neuen Kopiertechnik Berlin, 12. Juni 2015. 3D-Drucker erfreuen sich steigender Beliebtheit: Einerseits bei Hobby-Bastlern oder Künstlern, weil Einsteigermodelle inzwischen so billig geworden sind, dass es für jeden erschwinglich geworden ist, nahezu unmögliche Formen und Prototypen damit zu erzeugen. Andererseits entstehen weltweit auch hier und da regelrechte Kleinfabriken, in denen Dutzende oder gar Hunderte 3D-Drucker binnen kurzer Zeit kleine und mittlere Serien neuer Produkte herstellen – um dann binnen einer Stunde auf die nächste Produktserie umgestellt zu werden. Eine Kehrseite dieses Trends ist allerdings bisher kaum beleuchtet worden: 3D-Druck wirft auch ganz neue juristische Probleme auf. Darauf weisen Wirtschafts- und Technikrechtler der Technischen Universität Berlin hin, die deshalb zu diesem Thema eine Konferenz „2D war gestern – die Zukunft ist 3D“ am 22. Juni in der Bundeshauptstadt ausrichten.

Blick in den Reinraum

Dresden richtet sich stärker auf Multifunktions-Chips und Software aus

Branchenverband Silicon Saxony sieht hier gute Chancen, weltweit zu punkten Dresden, 12. Juni 2015. Der sächsische Hightechverband „Silicon Saxony“ hält die Neuausrichtung des Wirtschaftsstandortes Dresden auf komplexe Multifunktions-Mikroelektronik, die Sensoren, Wandler, 5G-Funkmodule, digitale und analoge Schaltkreise kombiniere, sowie auf industrienahe Software-Entwicklungen für einen sinnvollen Pfad, um sich künftig im weltweiten Wettbewerb hervorzuheben. Das Profil der hier konzentrierten Halbleiter-Unternehmen, die neueren Entwicklungsrichtungen der Dresdner Fraunhofer-Institute und auch der TU würden da gut zusammenpassen und könnten zu sehr wettbewerbsfähigen Produkten führen, schätzte „Silicon Saxony“-Präsident Heinz Martin Esser im Oiger-Gespräch ein.

Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus demonstriert, dass selbst ein wenig muskelbepackter Manager wie er die Batterie-Einschübe des neuen Energiespeichers wuchten kann. Foto: Heiko Weckbrodt

Energiespeicher von Solarwatt Dresden auf der Intersolar ausgezeichnet

Dresden/München, 11. Juni 2015. Für seinen neuen Solarstrom-Batteriespeicher „My Reserve“ ist Solarwatt Dresden mit dem „ees Award 2015“ auf der Fachmesse „Intersolar Europe“ in München ausgezeichnet worden. Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus sieht sich nun in seinen Hoffnungen bestärkt, den angeschlagenen Photovoltaik-Modulhersteller durch einen Schwenk in Richtung kompletter Energiesysteme für Eigenheime und Unternehmen aus der Krise zu führen.

Der Biotech-Konzern Qiagen gründet in Dresden ein Joint Venture mit Biotype, das sich auf die Entwicklung von DNA-Analytikgeräten spezialisieren soll. Hier im Bild ist eine Labormitarbeiterin im Qiagen-Exzellenzzentrum für biologische Inhalte in Frederick, Maryland, zu sehen. Foto: Qiagen

Qiagen stärkt Biotech-Standort Dresden

Niederländer gründen gemeinsames Analytik-Unternehmen mit Biotype in Hellerau Dresden, 11. Juni 2015. Qiagen verstärkt den Biotech-Standort Dresden: Das niederländische Unternehmen gründet in Dresden-Hellerau ein Gemeinschaftsunternehmen („Joint Venture“) mit der dort bereits angesiedelten Firma Biotype. Beide Firmen sind – auf unterschiedlichen Themenfeldern – auf Testsysteme für die Diagnostik spezialisiert.

1996 gründeten zwei Dresdner TU-Studenten 3m5. Inzwischen ist die die Software-Schmiede gewachsen und hat namhafte Kunden z. B. aus der Versicherungsbranche gewonnen, die mit den Programmen aus Sachsen auf Facebook agieren. Foto (bearbeitet): 3m5

Softwareschmiede 3m5 aus Dresden wächst

Facebook-Programme der Sachsen inzwischen führend in Versicherungsbranche Dresden, 11. Juni 2015. Das Dresdner Unternehmen „3m5“ wächst – vor allem durch eine starke Nachfrage für seine Facebook- und Internet-Programme für Versicherungen und Medien. Die 1996 von zwei TU-Studenten gegründete Software-Schmiede beschäftigt inzwischen 32 Mitarbeiter – ein Fünftel mehr als im Vorjahr – und arbeitet für namhafte Kunden wie ARD, ZDF, MDR, Infineon, Maggi, Vodafone und andere.

Arndt Hecker bezahlt im Dresdner Starbucks mit seinem NFC-Smartphone. Foto: Heiko Weckbrodt

Jeder Dritte würde auf Bargeld verzichten

In der Praxis zahlen aber die Deutschen meist bar Berlin, 10. Juni 2015. Ãœber ein Drittel der Deutschen wäre bereit, bei Alltagseinkäufen ganz auf Barzahlungen zu verzichten, hat eine Umfrage des Digitalverbandes „Bitkom“ ergeben. In der Praxis ist Bares aber für die meisten Deutschen heute doch noch das gängigste und beliebteste Zahlmittel.

Seit 1. Januar 2015 gilt in Deutschland ein Mindestlohn von 8,50 je Stunde - mit einigen Ãœbergangs- und Ausnahmereglungen. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

IfW: Mindestlohn kostet anscheinend Mini-Jobs

Kiel, 10. Juni 2015. Der neue Mindestlohn von 8,50 Euro pro Stunde, der im Januar eingeführt wurde, hat anscheinend zu Jobverlusten geführt. Davon geht das Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel in einer neuen Studie aus. Allerdings seien nicht Vollzeit-Arbeitsplätze weggefallen, sondern vor allem Mini-Jobs, für die eine Einkommensgrenze von 450 Euro im Monat gilt.