Monate: Juni 2015

Ein Mann springt im Zoo in die Löwengrube und stirbt - und Journalist Fabian Groys (Florian David Fitz) wird misstrauisch: Stecken bei der Bundeswehr eingesetzte Psychogifte hinter dem bizarren Selbstmord? In "Die Lügen der Sieger" sind "Wahrheit" und inszenierte Information bald nur noch schwer auseinander zu halten. Foto: Heimatfilm

Die Lügen der Sieger: Thriller über die Konstruktion öffentlicher Meinung

Wettlauf zwischen Journalisten und Lobbyisten in Affäre um Psychogifte der Bundeswehr „Die Lügen der Sieger“ ist ein Film, der ernüchtert – jedenfalls all jene, die vielleicht bisher daran geglaubt hatten, dass letztlich doch die Wahrheit über die Ränke der Reichen und Mächtigen ans Licht kommt und die Lügen besiegt werden. Regisseur Christoph Hochhäusler thematisiert in seinem Investigativ-Thriller im Stile der „Unbestechlichen“ die Macht der Waffenlobby, Aufklärungswillen, aber eben auch die Manipulation der Medien – in einem interessanten und oft sehr packenden Erzählstil.

Prof. Reimund Neugebauer, der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, ist Dresden besonders verbunden: Ab 1975 hatte er an der TU Dresden Maschinenbau studiert. Es sei ihm daher eine besondere Freude gewesen, in der sächsischen Landeshauptstadt das neue Leistungszentrum für Nanoelektronik anzukündigen, sagt er. Foto: Axel Griesch, Fraunhofer

Fraunhofer-Präsident: Deutsche Mikroelektronik ist stärker als es scheint

Prof. Reimund Neugebauer im Oiger-Kurzinterview über Halbleitertrends und die Rolle Dresdens Dresden, 17. Juni 2015. Die Mikroelektronik in Deutschland hat viel Potenzial, international eine noch größere Rolle zu spielen als bisher, wenn sie ihre Karten richtig ausspielt. Das hat Prof. Reimund Neugebauer, der Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, zum Auftakt des neuen Leistungszentrums „Funktionsintegration für die Mikro-Nanoelektronik“ in Dresden im Oiger-Kurzinterview eingeschätzt. Im Segment der Multifunktions-Chips habe die hiesige Halbleiter-Wirtschaft, die vor allem in Sachsen und Bayern konzentriert ist, erhebliche Kompetenzen aufgebaut. Sie könne damit beim nächsten Automatisierungs- und Vernetzungsschub, der sogenannten „Industrie 4.0“, eine Schlüsselrolle einnehmen.

Das neue Nationale Leistungszentrum für Nanoelektronik in Dresden und Chemnitz ist ein Puzzle aus vielen Akteuren und Geldgebern. Von links nach rechts sind hier ZMD-Chef Thilo von Selchow, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Fraunhofer-Präsident Reimund Neugebauer, IPMS-Chef Hubert Lakner und der Dresdner TU-Rektor Hans Müller-Steinhagen zu sehen, wie sie sich gemeinsam freuen. Foto: Heiko Weckbrodt

12,5 Millionen Euro für neues Fraunhofer-Elektronikzentrum in Sachsen

Ingenieure wollen innovative Nanoelektronik für raschen Industrie-Einsatz entwickeln Dresden, 17. Juni 2015. Das neue „Nationale Leistungszentrum Funktionsintegration für die Mikro-Nanoelektronik“ in Dresden und Chemnitz soll sich ab 1. Juli auf Elektroniktechnologien stürzen, die einen raschen Praxiseinsatz versprechen: Computerchips mit organischen Komponenten zum Beispiel, Stromspar-Schaltkreise, die ihren Energiebedarf wie ein Mikrokraftwerk selbst decken („Energie-Ernte“), oder auch neuartige Diagnostiksysteme für die Medizin und handliche Lebensmittel- und Arznei-Scanner. Diese und andere Startprojekte hat Prof. Hubert Lakner angekündigt, der Leiter des Dresdner Fraunhofer-Photonikinstituts IPMS, der das neue Zentrum koordinieren wird. Sein Chef Prof. Reimund Neugebauer hat vor allem den langfristigen Schub für die deutsche Wirtschaft im Ganzen vor Augen: In dem die Fraunhofer-Gesellschaft (FHG) die sächsische Chip-Forschung und -Produktion in einem Entwicklungs- und Transfer-Zentrum bündele, entstehe ein technologisches „Hochplateau“ in Dresden und Chemnitz, das letztlich auch zu Wettbewerbsvorteilen für die deutsche Industrie führen soll.

Genetiker und Physiker wollen sich im geplanten Zentrum für Systembiologie zusammen tun. abb.: MPI-CBG

Physiker und Biologen wollen Fachgrenzen überwinden

Dresden ist im Juli Gastgeber für Europas größten Biophysik-Kongress Dresden, 16. Juni 2015. Mit welchen „Motoren“ transportieren die Zellen in Lebewesen eigentlich ihre Kraft- und Nährstoffe? Kann man die Selbstkonstruktions-Fähigkeiten von Organismen für die Nanotechnologie nutzen? Welche Supercomputer braucht man, um biologische Prozesse zu simulierten? Mit diesen und weiteren Fragen wollen sich über 1000 Forscher aus aller Welt auf Europas größter Biophysiker-Tagung „EBSA 2015“ vom 18. bis 22. Juli 2015 in Dresden austauschen. Auf der Agenda stehen über 140 Vorträge und 24 Fachsymposien im Internationalen Kongresszentrum am Elbufer, kündigten die „Deutsche Gesellschaft für Biophysik“ (DGfB) und das Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme (MPI-PKS) Dresden an.

Im Alaunpark soll das Piraten-WLAN-Netz starten. Foto: Christian Werner. CC-Lizenz, bearbeitet (hw)

Lancom begrüßt geplantes Aus für Störerhaftung in offenen WLANs

Netzwerkausrüster: Neuentwurf für Telemediengesetz ist Sieg moderner Netzpolitiker München, 16. Juni. Als Sieg moderner Netzpolitiker hat der deutsche Netzwerktechnik-Hersteller „Lancom“ aus München die geplante Änderung des Telemediengesetzes begrüßt: Der gestern vom Bund vorgelegte neue Entwurf unterscheide nicht mehr zwischen geschäftsmäßigen und privaten Betreibern offener WLANs und habe „das Potenzial, die Hotspot-Landschaft in Deutschland nachhaltig zu verändern und die Digitalisierung unseres Landes deutlich voranzutreiben“.

Der Abspritzer und die Devote treffen sich "Im Keller" - Passionen, die beide nur unterirdisch, im Geheimen ausleben. Foto: Stadtkino Filmverleih

DVD „Im Keller“: Sexsklaven, Nazi-Fans, Waffennarren

Doku über das geheime Kellerleben in Österreich Ein österreichischer Möchtegern-Westernheld hält sich für einen begnadeten Sänger und schmettert laut und falsch Arien in einem unterirdischen Schießstand. Ein behaarter Dicker putzt nackt die Wohnung und wird dann von seiner Domina als Ehe-Sklave im Sexkeller gefoltert. Ein ergrauter Hobbymusiker bläst in seinem Kellerkabinett ins Horn – gleich neben Führer-Porträt, Hakenkreuz-geschmückten SS-Puppen und Naziordensammlung. Im Alltag, da oben, geben sie sich als ganz normale Menschen, „Im Keller“ offenbaren sie ihre bizarren Seiten – und die hat Ulrich Seidl in seinem gleichnamigen Dokumentarfilm eingefangen. Der ist nun auf DVD erschienen und zeigt dunkle Abgründe hinter Biedermann-Fassaden.

Das neue Portal "Hey Dresden" soll Geschichten und Meldungen aus der Dresdner Blogger-Szene bündeln. Abb.: BSFDas neue Portal "Hey Dresden" soll Geschichten und Meldungen aus der Dresdner Blogger-Szene bündeln. Abb.: BSF

Neues Internetportal Hey Dresden online

Portal bündelt Blogs und Nachrichtenportale aus Dresden – will aber mehr als nur News-Aggregator sein Dresden, 16. Juni 2015. In der sächsischen Landeshauptstadt ist ein neues Nachrichten-Internetportal gestartet. „Hey Dresden“ ist soll sich laut Betreiber-Angaben vor allem an ein jüngeres Publikum richten und zunächst vor allem Beiträge aus Stadtleben, Kultur, Politik und Wissenschaft sowie Ausflugstipps bieten. Es bündelt Geschichten und Meldungen mehrerer lokaler Blogger und Nachrichtenportale– darunter auch von Oiger.de.

Das Rathaus Dresden vor der Stichwahl um den Oberbürgermeister-Posten. Foto (bearbeitet): Hans-Gerd Bosse, LH Dresden, Montage: hw

Kein Internet-Chaos mehr auf Dresden.de: „Diesmal sind wir besser vorbereitet“

Computerpannen wie beim ersten Durchgang der Oberbürgermeister-Wahl in Dresden sollen sich nicht wiederholen Dresden, 16. Juni 2015. Eine neue Computerschlappe wie beim ersten Durchgang der Oberbürgermeister-Wahl in Dresden am 7. Juni 2015 wird sich bei der Stichwahl am 5. Juli nicht geben. Das hat Michael Breidung, der Leiter des städtischen Eigenbetriebs für Informationstechnologien (IT) versprochen. „Diesmal sind wir besser vorbereitet“, sagte er auf Oiger-Anfrage.

In „Plants vs. Zombies Garden Warfare 2“ haben die Untoten die Stadt bereits erobert - und die lieblichen Pflanzen müssen sie zurückwerfen. Abb.: EA

Blumen rücken Zombies auf die vermoderte Pelle

EA kündigt „Plants vs. Zombies Garden Warfare 2“ an Köln, 16. Juni 2015. Der Kampf zwischen Pflanzen und Zombies geht im kommenden Jahr in einer neue Runde: Mit „Plants vs. Zombies Garden Warfare 2“ hat Electronic Arts (EA) für das Frühjahr 2016 eine Fortsetzung seiner beliebten Spielereihe angekündig.

In den Laboren der Wissenschaftler können die Besucher in Mikro- und Nanowelten eintauchen, die dem Auge sonst verborgten bleiben. Netzwerk "Dresden - Stadt der Wissenschaften"

Wissenschaftsnacht Dresden zwischen Protonen und Gummi-Euter

Unter der Devise „Nachtaktiv“ locken Forscher am 3. Juli mit Shows, Experimenten und Mord Dresden, 15. Juni 2015. Wie kann ich mit meine ganz persönliche Spaghetti-Gabel zurechtbasteln? Kann ich mich mit Geheimbotschaften gegen Schnüffler schützen? Wie entsteht eigentlich Krypto-Geld? Und: Was passiert, wenn einem schlafenden Physiker ein Apfel auf den Kopf fällt? Antworten auf diese und andere Fragen können Neugierige während der Dresdner Wissenschaftsnacht finden – am 3. Juli von 18 bis 1 Uhr. Die Forscher, Ingenieure, Erfinder und Künstler der Dresdner Hochschulen, Institute und Wissenschafts-Unternehmen haben für diesmal unter der Devise „Nachtaktiv“ über 540 Shows, Experimente, Vorträge, Führungen, Filme und andere Veranstaltungen vorbereitet.

Grafik: hw

Bell Labs und TU Dresden wollen Rettungsdienste gegen Netzausfälle absichern

Alcatel-Lucents kooperiert mit 5G Lab in Dresden für Mobilfunk der Zukunft Dresden, 15. Juni 2015. Um Rettungsdienste, Verkehrs-Dispatcher und Geschäftsleute bei wichtigen Gesprächen besser gegen Netzausfälle abzusichern, wollen die TU Dresden und die US-amerikanischen „Bell Labs“ bei der Entwicklung des Mobilfunks der fünften Generation (5G) zusammenarbeiten. Dabei sollen mehrere 5G- und LTE-Funkverbindungen in einem Smartphone gekoppelt werden, um mehr Ausfallsicherheit zu erzielen. Einen entsprechenden Vertrag haben beide Partner nun unterzeichnet, wie die Uni heute mitteilte. Außerdem wollen die Ingenieure im Standardisierungs-Verfahren für den 5G-Mobilfunk kooperieren.

Abb.: hw

Deutsche Elektronik-Exporte legen um 11 % zu

Berlin, 15. Juni 2015. Deutschland hat im ersten Quartal 2015 Computertechnik, Unterhaltungselektronik und Telekommunikations-Geräte im Wert von 8,2 Milliarden Euro exportiert und damit elf Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Das teilte der deutsche Digitalverband „Bitkom“ in Berlin mit und berief sich dabei auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Damit seien die Hightech-Ausfuhren dreimal so stark gewachsen wie die Gesamtexporte, betonte der Verband.

Kein Rückenwind mehr: Das Geschäft mit Windturbinen lahmt. Foto: VEM

Privat-Eskorte statt Polizei für Windkraft-Schwertransporte gefordert

Berlin, 15. Juni 2015. Private Sicherheitsautos statt Polizeistreifen sollen künftig Scherlasttransporte von Windkraft-Anlagen in Deutschland begleiten. Das fordert der „Bundesverband Windenergie“ (BWE) in Berlin. Außerdem sollen häufig genutzte Schwerlast-Routen für solche Zwecke Dauergenehmigungen erhalten und die möglichen Transportzeitfenster ausdehnen. Dies könne die Polizei entlasten, den Zusammenbau neuer Windkraft-Parks entbürokratisieren und fördere letztlich die Energiewende, argumentiert der Verband.

DLR-Experten testen einen Drucktank für Eu:CROPIS. Foto: DLR

Aus dem Raumschiff-Klo auf den Frühstückstisch

Satellit „Eu:CROPIS“ macht für Marsmissionen Tomaten aus Urin Erdorbit, 15. Juni 2015: Deutsche Forscher wollen einen etwas unappetitlichen, aber wohl unvermeidlichen Weg zum Mars ebnen: Anfang 2017 will das „Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt“ (DLR) den Satelliten „Eu:CROPIS“ ins All schießen und der testet dann ein neues Lebenserhaltungssystem für lange kosmische Missionen, das aus Urin und anderen menschlichen Abfallprodukten Sauerstoff und Lebensmittel für die Astronauten macht.