Monate: März 2015

Die Märzenbecher blühen schon sehr schön im Polenztal. Foto: Peter Weckbrodt

Oigers Wochenendtipp: Zur Märzenbecher-Blüte ins Polenztal

Dresden/Polenztal, 21. März 2015: Es ist mal wieder soweit. Wie jedes Jahr lockt die freudige Erwartung auf die Märzenbecher-Blüte die Familien ins liebliche Polenztal in der Sächsischen Schweiz. Seit Wochenbeginn kündet die weiße Pracht vom Frühlingsbeginn. Etwas früher als üblich geschah dies, die reichlichen Sonnenstunden gaben den zarten Gewächsen einen kräftigen Schub.

Dresden-Impressionen der niederländischen Reise-Bloggerin Denise van Rijswijk auf Twitter. Abb.: BSF

Blogger durchstreifen Dresden

Tourismus-Vermarkter laden internationale Reiseblogger ein Dresden, 20. März 2015: „Viel Straßenkunst hier in Dresden. Liebe die kreativen Schwingungen in Neustadt!“ Solche und andere Kurzmeldungen internationaler Blogger findet man derzeit unter den Hash-Tag #youngDresden auf Twitter. Sie durchstreifen bis Ende März auf Einladung der „Deutschen Zentrale für Tourismus“ und der „Dresden Marketing GmbH“ (DMG) die sächsische Landeshauptstadt. Die Tourismus-Vermarkter haben die jungen Reise-Blogger eingeladen, um Dresden auch für junge Reisende als Ausflugsziel attraktiver zu machen, die „jungen Seiten“ der Barockstadt in Internet-Reisetagebüchern zu präsentieren.

Die Dresdner T-Systems-MMS wurde in die Liste der besten deutschen IT-Arbeitgeber gewählt. Abb.: MMS

Dresdner MMS gehört zu Deutschlands besten IT-Arbeitgebern

Wachsende Telekom-Tochter setzt auf moderne Motivation für „Generation Y“ Dresden, 20. März 2015: Weil auch dem Management klar ist, dass man allein mit fetten Gehältern den jungen hochqualifierten Arbeitnehmer der „Generation Y“* heute kaum noch hinter dem Ofen hervorlocken kann, hat die „T-Systems Multimedia Solutions“ (MMS) beizeiten auf ganzheitliche Motivation für die Belegschaft gesetzt – und bekam dafür nun eine ideelle Belohnung: Das Dresdner Software-Unternehmen wurde in die Riege der 60 besten Arbeitgeber in der informationstechnologischen (IT) Branche in Deutschland gewählt – und schaffte es in der Klasse der IT-Großunternehmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern sogar auf Platz 3.

"Frau beim Verkauf von Streichhölzern", 1931, Repro (hw) aus Austellungskatalog

Fotos als Propaganda-Waffe

Ausstellung „Das Auge des Arbeiters“ im Stadtmuseum Dresden zeigt Arbeiterfotografien aus der Weimarer Republik Dresden, 20. März 2015: Als Kameras nach dem I. Weltkrieg für Arbeiter in erschwingliche Preiskategorien gerieten, wurden sie rasch vor allem eines: eine propagandistische Waffe im Kampf gegen rechte und linke Gegner in der Weimarischen Republik. „Vor dem Weltkrieg konnte sich kein Arbeiter eine Kamera leisten, da war Fotografie ein durch und durch bürgerliches Medium“, schätzt Kurator Wolfgang Hesse ein, der jetzt eine Ausstellung „Das Auge des Arbeiters“ über das Thema im Stadtmuseum Dresden organisiert hat. Als sich die Arbeiter diese Kunstform eroberten, habe zunächst noch die Milieu-Fotografie dominiert, die darstellende Ablichtung der proletarischen Lebenswirklichkeit. Doch das habe sich bald gewandelt: „Die Fotografien sollten propagandistisch wirken.“

Die Software-Branche wächst in Sachsen derzeit besonders dynamisch. Ein neues Forchungsinstitut für die Sicherheit des "Internets der Dinge" könnte zu erheblichen zusätzlichen Job-Effekten führen, sind Branchenvertreter überzeugt. Abb. (bearbeitet): LHD

Neues Software-Institut in Sachsen soll „Internet der Dinge“ sicher machen

Branchenvertreter hoffen auf Hilfe vom Freistaat für Institutsgründung Dresden, 19. März 2015: Für die Gründung eines neuen Software-Forschungsinstituts in Sachsen, das Sicherheitskonzepte für das künftige „Internet der Dinge“ und die „Industrie 4.0“ entwickelt, haben Forscher und Industrievertreter der sächsischen Software-Branche heute auf einem informationstechnologischen Gipfel („IT Summit“) in Dresden plädiert. Um alles mit allem vernetzen zu können,wie so oft gefordert, seien noch zahlreiche Sicherheitsfragen zu klären. „Dafür brauchen wir ein renommiertes Institut in Sachsen von überregionaler Bedeutung“, betonte T-Systems-Manager und „Silicon Saxony“-Vorstand Frank Schönefeld.

Findet das vom Uniklinik eingerichtete Personal-Gesundheitszentrum gut und motivierend: Martin Appelt. Foto: Heiko Weckbrodt

„Die gehen einfach nach Hause“

Wachsendes Hedonisten-Problem in der Arbeitswelt: Sächsische Arbeitgeber versuchen nun, sich mit der „Generation Y“ zu arrangieren Dresden, 19. März 2015: Sächsische Arbeitgeber haben ein wachsendes Problem mit der ostdeutschen „Generation Y“: Junge, oft hochqualifizierte und gutbezahlte Mitarbeiter, die keine Lust auf Leistungsorientierung und Überstunden haben, die lieber mehr Freizeit als mehr Gehalt haben wollen. „Die interessieren sich nicht für Geld, Karriere und Autos“, schätzt beispielsweise Prof. Michael Albrecht, der Medizinische Vorstand des Uniklinikums Dresden, ein. „So wie es in unserer Generation oder selbst noch vor zehn, 15 Jahren usus war, dass man so lange gearbeitet hat, bis alle Aufgaben erledigt waren und vielleicht danach noch geforscht hat, das ist nicht mehr: Die jüngeren Mitarbeiter heute gehen einfach nach Hause, wenn die Arbeitszeit vorüber ist. Das ist ein Gesinnungswandel, den man als Arbeitgeber nicht mehr ignorieren kann.“ Sich darüber aufzuregen und zu schmollen, bringe aber überhaupt nichts, meint Prof. Albrecht. „Da muss man vielmehr überlegen: Was kann man anders machen, wie kann man die Leute doch motivieren?“

Das ehemalige Dienstzimmer von General Böhm wurde komplett entkernt und das Hellerau-Interieur in die Gedenkstätte verlagert. Foto: Peter Weckbrodt

Stasi-Zentrale Dresden mutiert zur Wohnanlage

Schwaben bauen MfS-Komplex an Bautzner Straße um Dresden, 19. März 2015: Wo bis zum Herbst 1989 Stasioffiziere über noch erfolgreichere Lauschangriffe grübelten, wo sie sich in der noch vorhandenen Turnhalle für den Kampf mit Sinnesgenossen des Klassenfeindes fit machten, dort wird schon bald stinknormales gutbürgerliches Leben Einzug halten: Die Böblinger Ventar Immobilien AG baut große Teile der ehemaligen Stasi-Bezirksverwaltung an der Bautzner Straße in Dresden in einen Wohnungskomplex mit einem Aufwand von 18 Millionen Euro um.

Die Hamburger Firma "Protonet" sammelte über Seedmatch im vergangenen Jahr drei Millionen Euro vom Internetschwarm ein und finanzierte damit die Entwicklung neuer Klein-Server für Freiberufler (organge Box). Foto: Protonet

Seedmatch Dresden: Kleinanlegergesetz bremst Schwarmfinanzierung aus

Plattform für Nachbesserungen am Gesetzentwurf Dresden/Berlin, 18. März 2015: Für eine Korrektur des geplanten Kleinanleger-Gesetzes hat sich das Crowdfunding-Portal „Seedmatch“ aus Dresden ausgesprochen. Wenn der Gesetzesentwurf in seiner jetzigen Form verabschiedet werde, seien gravierende Einschnitte für das noch junge Instrument der Finanzierung von Firmengründungen („Startups“) durch den Internetschwarm zu erwarten, schätzte das Unternehmen ein. Insbesondere die vorgesehenen Prospekt- und Selbstauskunfts-Pflichten seien ein ernstes Hemmnis. „Der zur Zeit vorliegende Entwurf sieht zwar Bereichsausnahmen für Schwarmfinanzierungen vor, diese benötigen jedoch noch einige Nachbesserungen, um diese junge Branche nicht schon jetzt zu stark in ihrem Wachstum zu hemmen“, schätzte „Seedmatch“-Sprecherin Sabine Drotbohm auf Oiger-Anfrage ein.

Dr. Matthias Görnig leitet seit dem 1. März 2015 die Geriatrie im Krankenhaus Dresden-Neustadt. Foto: SKDN

Geriatrie-Chefarzt sieht wachsende Rolle für Altersmedizin

Dr. Mathias Görnig neuer Geriatrie-Chef im Klinikum Dresden-Neustadt Dresden, 18. März 2014: Die interdisziplinäre Altersmedizin wird „mit dem Blick auf die Alterung unserer Gesellschaft eine wachsende und zukunftsweisende Rolle in Dresden einnehmen“. Das hat der neue Geriatrie-Chefarzt Dr. Matthias Görnig im Krankenhaus Dresden-Neustadt eingeschätzt. Die Geriatrie sei eine noch recht junge medizinische Disziplin, verfolge indes einen ganzheitlichen Ansatz, um den besonderen Bedürfnissen älterer Menschen Rechnung zu tragen.

Bundesforschungs-Ministerin Johanna Wanka und Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich probieren die Datenbrille aus Zwickau aus und freuen sich über die ruckelfreie Darstellung. Foto: Peter Schmalfeldt, WHZ

Zwickauer Datenbrille kommt im Herbst für 300 €

Zwickau/Berlin, 18. März 2015: Die neue Datenbrille aus Zwickau wird voraussichtlich im Herbst 2015 für etwa 300 Euro auf den deutschen Markt kommen. Das hat Entwickler Prof. Rigo Herold von der „Westsächsischen Hochschule Zwickau“ (WHZ) auf Oiger-Anfrage angekündigt. Die vergleichsweise einfach konstruierte Datenbrille wird damit deutlich billiger zu haben sein als aufwendigere – und im Falle von Google praktisch gar nicht verfügbare – Konkurrenzprodukte wie zum Beispiel „Google Glass“ (1400 Dollar bzw. 1300 Euro) oder der „Cinemizer“ von Zeiss (850 Euro).

Deutsche Technologiefirmen arbeiten an der hocheffizienten, stark vernetzten Fabrik der Zukunft. Spezialelektronik aus Sachsen soll dabei eine Schlüsselrolle spielen. Fotomontage: AG Silicon Germany

Software-Cluster Dresden sieht für sich großes Potenzial im „Internet der Dinge“

Wirtschaftsförderer: Einzigartige Konzentration von Fabriken, Forschung und Software-Spezialisten Dresden, 18. März 2015: Unternehmer und Wirtschaftsförderer rechnen sich gute Chancen für den Software-Standort Dresden aus, bei den großen industrienahen Trendthemen „Internet der Dinge“* und „Industrie 4.0“** ganz vorne mitzumischen. „In Europa gibt es keine Region, in der man Chipkonzerne, Forschungseinrichtungen und hochspezialisierte Zulieferer in einer so hohen räumlichen Dichte zu Software- und IT-Unternehmen vorfindet“, schätzte Kompetenzfeldmanager Michael Kaiser von der städtischen Wirtschaftsförderung ein. „Aufgrund der geballten Konzentration von Unternehmen und Forschungsinstitutionen verfügen Dresdner IT-Firmen über exzellente Kompetenzen und eine gute Ausgangslage, den Weltmarkt mit Lösungen für Industrie 4.0, Cybersecurity und Internet of Things zu versorgen.“

Kein Alien-Kopf, sondern ein LTE-Router von Vodafone. Abb.: hw

Hacker kapern Familien-Router: 468 Euro Telefonrechnung

Verbraucherzentrale: Nutzerpflicht für Router-Updates zweifelhaft Leipzig/ Crimmitschau, 18. März 2015: Die Telefonrechnung war für Familie L. aus dem sächsischen Crimmitschau ein Schock: Statt 40 bis 50 Euro wie sonst sollte sie plötzlich 468 Euro zahlen. Über ihren Router waren offensichtlich 14 Stunden Auslandsgespräche geführt worden – nur dass die L.s eben überhaupt nichts Ausland telefoniert hatten. Nach Einschätzung der sächsischen Verbraucherzentrale in Leipzig hatten Cyberkriminelle den Netzwerkvermittler (Router) am Telefonanschluss der L.s gekapert.

Das Nanoelektonik-Zentrum in den Altbauten der früheren DDR-Chipschmiede ZMD. Abb.: Heiko Weckbrodt

Nanoelektronikzentrum Dresden bleibt Sorgenkind

Neuer Aufsichtsrat soll schlecht ausgelasteten Hightech-Gewerbepark aus roten Zahlen herausführen Dresden, 17. März 2015: Die Stadt Dresden will einen Aufsichtsrat aus Verwaltungsvertretern und Stadträten einsetzen, um ihre defizitäre Gewerbepark-Tochter „Nanoelektronik-Zentrum Dresden GmbH“ in Zukunft besser zu kontrollieren und aus den roten Zahlen herauszuführen. Das sieht ein Vorschlag vor, über den der Stadtrat am Donnerstag zu befinden hat. Das vor acht Jahren in Altbauten des ehemaligen DDR-Mikroelektronik-Forschungszentrums ZMD gegründete Nanoelektronikzentrum in Dresden-Klotzsche ist bis zum heutigen Tage nur schwach ausgelastet und schreibt fortwährend Verluste.

Ein Drewag-Mitarbeiter prüft die Akku-Stapel im Batterie-Großspeicher Dresden-Reick. Foto: Heiko Weckbrodt

Größter Batteriespeicher Sachsens in Dresden gestartet

2-MW-Anlage in Dresden-Reick soll auch Ökostrom zwischenspeichern Dresden, 17. März 2015. Die Dresdner „Drewag“-Stadtwerke haben heute in Dresden-Reick den ersten sächsischen Batterie-Großspeicher offiziell in Betrieb genommen. Die darin verbauten Lithium-Polymer-Akkus haben zwei Megawatt elektrische Gesamtleistung. Die Anlage wurde auf dem Gelände des alten Kraftwerks Reick errichtet und kostete 2,7 Millionen Euro. Davon steuerte der „Europäische Fonds für Regionale Entwicklung“ (EFRE) 800.000 Euro als Fördermittel bereit, wie Drewag-Chef Reiner Zieschank bei der Einweihung heute mitteilte.

Wenn sich die Sonne verdunkelt, fallen auch die Solarkraftwerke aus. Fotos: Vattenfall, ESA, Montage: hw

Durch Sonnenfinsternis bis zu 13 Gigawatt weg

Solarparks fallen aus – Vattenfall verstärkt ostdeutsche Pumpspeicher und Kohle-Kraftwerke Cottbus, 17. März 2015: Ein kosmisches Ereignis wirft im wahrsten Sinne des Wortes seine Schatten voraus: Der Energiekonzern Vattenfall rechnet wegen der partiellen Sonnenfinsternis am Freitag mit starken Schwankungen im Stromnetz und verstärkt deshalb die Besatzung seiner ostdeutschen Pumpspeicherwerke und Braunkohle-Kraftwerke. Im Extremfall könnten bis zu 13 Gigawatt Solarenergie binnen kurzer Zeit wegfallen, die normalerweise aus Photovoltaik-Parks eingespeist werden, wenn sich der Mond am 20. März 2015 vor die Sonne schiebt, kalkuliert das Unternehmen. Nach dem Ende der Eklipse könnten dann sogar bis zu 19 Gigawatt schlagartig in die Stromnetze zurückkehren, da die Sonne dann etwa im Zenit steht.