Monate: September 2014

Deutsche Technologiefirmen arbeiten an der hocheffizienten, stark vernetzten Fabrik der Zukunft. Spezialelektronik aus Sachsen soll dabei eine Schlüsselrolle spielen. Fotomontage: AG Silicon Germany

Chance auf deutsche Technologieführerschaft in „Industrie 4.0“ nicht verspielen

„AG Silicon Germany“ will vom Bund Förderung für neuartige Elektronik Berlin/Dresden, 15. September 2014: Deutschland sollte stärker neuartige Misch-Nanoelektronik fördern, um weltweiter Technologieführer in der Industrie der Zukunft zu werden. Das empfiehlt ein Positionspapier „Bedeutung der Mikroelektronik für Industrie 4.0“, die die „AG Silicon Germany“ nun in Berlin vorgelegt hat. Darin drängen Vertreter führender deutscher Technologieunternehmen wie Infineon und Bosch, vor allem aber auch sächsischer Halbleiter-Hersteller kaum verblümt den Bund, die Entwicklung elektronischer Kernkomponenten der „Industrie 4.0“ besser zu unterstützen. Sächsische Elektronik soll dabei eine Schlüsselrolle spielen.

"Cool Silicon"-Koordinator Prof. Thomas Mikolajick spiegelt sich in einem Chip-Wafer in der "CoolX"-Schau. Foto: Heiko Weckbrodt

Studie: Cluster-Förderung hat Innovationskraft im Mittelstand gestärkt

Berlin/Dresden, 15. September 2014: Die Spitzencluster-Förderung des Bundes hat zu spürbaren Hebelwirkungen vor allem für die Innovationskraft kleiner und mittelständischer Unternehmen geführt. Das geht aus einer Analyse des „Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung“ (RWI) für das Bundesforschungsministerium hervor. Demnach haben diese „kleinen“ Projektpartner für jeden Förder-Euro aus staatlichen Kassen ihre Entwicklungsausgaben um weitere 1,36 Euro aufgestockt.

Hälfte der Jugendliche zockt Videospiele lieber gemeinsam

Berlin, 15. September 2014: Von wegen, Videospiele machen einsam: Die großen Zeiten der LAN-Parties, jener Massen-Computerspielveranstaltungen in Turnhallen, mögen vielleicht vorbei sein, doch für über die Hälfte der Kinder und Jugendlichen machen Videospiele immer noch in Gemeinschaft am meisten Spaß. Das hat eine Umfrage von „Bitkom Research“ und „Forsa“ unter 962 jungen Deutschen im Alter zwischen sechs und 18 Jahren ergeben.

Die Visualisierung zeigt, wie sich IBM künftige 3D-Chipstapel vorstellt, die mit Mikrowasserkanälen gekühlt werden und in Zuckerwürfelgröße die Leistung eines heutigen Supercomputers vereinen sollen. Abb.: IBM

Kommunikations-Branche löst Computerindustrie als Chip-Hauptabnehmer ab

Smartphone- und Cloud-Boom sowie Auto-Elektronisierung verändern Halbleiter-Markt Scottsdale, 14. September 2014: Aus der Sicht der Halbleiter-Industrie hat das Internet-Zeitalter erst jetzt richtig begonnen: Erstmals nämlich wird in diesem Jahr wohl mehr Mikroelektronik in Kommunikations-Systemen verbaut als in klassischen Computern. Das hat eine Prognose des US-Marktforschungsunternehmens „IC Insight“ aus Scottsdale in Arizona für das Jahr 2014 ergeben.

Abb.: Howey/Amazon

“Molly Fyde and the Parsona Rescue”: Raumpilotin jagt Spuren der Eltern nach

1. Sci-Fi-eBuch von „Silo“-Autor Hugh Howey gibt’s zum kleinen Preis Die 16-jährige Waise Molly Fyde ist das einzige Mädchen in der Raumfahrt-Flottenakademie und wird trotz ihrer offensichtlichen Talents als Jäger-Pilotin von den anderen Kadetten ständig dumm angemacht – manche Dinge ändert sich eben auch im 25. Jahrhundert nicht. Als ihr Flugsimulator während einer entscheidenden Gefechts-Übung versagt und sie daraufhin von der Akademie geworfen wird, denkt sie zuerst an einem Fehler im System oder einen Dumme-Jungen-Streich. Doch dann schickt Konteradmiral Lucin sie und ihren Ex-Mitkadetten (und heimlichen Schwarm) Cole auf den fernen Planeten Palin, um dort die „Parsona“, das Raumschiff ihrer Eltern, zu bergen. Und dann geht alles schief, was nur schiefgehen kann: Auf Palin geraten die beiden jungen Abenteurer zwischen die Fronten von Schmugglerbanden und Flotten-Schergen, dann jagen sie versehentlich einen ganzen Planeten in die Luft und landen bei ihrem nächsten Hyperraum-Sprung mitten in einem Trümmerfeld. Und langsam beginnt Molly den Verschwörungstheorien von Cole zu glauben…

Künstlerische Visualisierung der 1a-Supernova in einem Doppelstern-System. Visualisierung: ESA/ATG medialab/C. Carreau

Weißer Kosmo-Zwerg verschluckt sich und explodiert

Weltallkarten-Zeichnerin „Gaia“ entdeckt Supernova Lagrange-Punkt 2, 13. September 2014: Die europäische Raumsonde „Gaia“, die eigentlich eine hochgenaue Karte des Weltalls anfertigen soll, hat zufällig eine ganze besondere Supernova in einer weit entfernten Galaxis entdeckt: In einem Zwei-Sternen-System, etwa eine halben Milliarde Lichtjahre von der Erde entfernt, ist ein Stern des Typs „Weißer Zwerg“ explodiert.

Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus erwartet einen zweiten Solarboom in Deutschland - der werde allerdings vom Markt und nicht von Einspeise-Vergütungen getrieben sein. Foto: Heiko Weckbrodt

Solarwatt rechnet mit „2. Photovoltaik-Boom“ in Deutschland

Dresdner Solarfirma steuert nach Beinahe-Pleite wieder ins Plus Dresden, 13. September 2014: Der Totengesang auf die einst weltweit führende deutsche Solarindustrie wurde möglicherweise verfrüht gesungen: „In Deutschland ist demnächst ein zweiter Photovoltaik-Boom zu erwarten“, glaubt jedenfalls Solarwatt-Chef Detlef Neuhaus. Was an Unternehmen nach der tiefen Branchenkrise übrig geblieben sei, tanze jetzt nicht mehr um Fördermillionen und Strafzölle herum wie ums goldene Kalb, sondern habe sich neustrukturiert und setze nun auf Produkte, die auch auf dem freien Markt wettbewerbsfähig seien. „Und damit rechne in Mitteleuropa und insbesondere in Deutschland mit einem wachsenden Markt“, sagt der Chef des einst selbst arg gebeutelten Dresdner Solarmodul-Herstellers. „Das wird sicher nicht explosionsartig stattfinden, aber es wird ein solide wachsender Markt sein.“

Verbrauchs-Klassen sollen in den App-Stores den Energiehunger von Android-Programmen kennzeichnen. Abb.: TUD

Dresdner Informatiker fordern Energie-Labels für Apps

Verbrauchs-Etiketten in App-Stores sollen für längere Akku-Laufzeiten sorgen Dresden, 12. September 2014: Wer kennt das nicht? Über Nacht ist das eben noch vollgeladene iPhone oder Galaxy-Smartphone fast völlig leergesaugt, obwohl es wie immer nur im Standby-Modus auf dem Schreibtisch lag. Und dann fällt es dem Besitzer wie Schuppen aus den Haaren: Ach ja, diese neue App, die ich gestern installiert habe… Deshalb sollen Apps für Computertelefone (Smartphones) künftig ähnlich wie Waschmaschinen oder Kühlschränke mit Energie-Verbrauchsetiketten versehen werden. Das haben Dresdner Informatiker auf einem „Innovationstag“ der TU Dresden vorgeschlagen, bei dem rund 170 Forscher und Wirtschaftsvertreter über künftige Energiespeicher diskutiert hatten. Durch entsprechende Kennzeichnungen der Mini-Programme in den App-Stores könnten die Nutzer die Akku-Laufzeit ihrer Telefone dann auch besser beeinflussen, betonten die Software-Technologen.

Die Bibliotheken wollen verwaiste und vergriffene Bücher endlich digitalieren dürfen. Abb.: Tom , Wikipedia; Montage: hw

Bibliotheken dürfen Bücher digitalisieren

Deutscher Bibliotheksverband begrüßt EuGH-Urteil Luxemburg/Berlin, 12. September 2014: Bibliotheken dürfen Bücher aus ihrem Bestand auch ohne Zustimmung der Verlage digitalisieren – wenn sie diese elektronischen Duplikate dann nur an digitalen Leseplätzen innerhalb der Leihbücherei verfügbar machen. Das hat gestern der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg entschieden. Die Richter erteilten zwar keine Blanko-Vollmacht an die Bibliotheken, erlaubten es den EU-Mitgliedsländern aber ausdrücklich, solche Reglungen per Gesetz einzuführen. Der „Deutsche Bibliotheksverband“ (DBV) in Berlin hat dieses Urteil heute ausdrücklich begrüßt. hw

Zum Spionage-Werkzeug umfunktionierbar: Smart Watch "Gear 2". Foto: SamsungZum Spionage-Werkzeug umfunktionierbar: Smart Watch "Gear 2". Foto: Samsung

Sicherheitslücken in Daten-Uhren und -brillen entdeckt

Moskau/Ingolstadt, 11. September 2014: Während Elektronikhersteller und PR-Manager begeistert die schöne neue Zukunft des „Internets der Dinge“ beschwören, zeigt sich zunehmend auch dessen Kehrseite: Analysten der russischen Sicherheitssoftware-Schmiede „Kaspersky“ warnen jetzt vor Sicherheitslücken in Datenbrillen wie „Google Glass“ und Computeruhren. Die Vernetzung von immer mehr und kleineren elektronischen Geräten verstärke die Gefahr eines gläsernen Bürgers.

Highvolt-Monteure justieren die Elektroden an einer Hochspannungsprüfanlage in der Dresdner Werkhalle. Die Prpftechnik wird demnächst nach Südkorea geliefert und testet dort Trafos mit einer Million Volt durch. Foto: Heiko Weckbrodt

Mitteldeutsche Elektroindustrie wächst um 8 %

Dresden, 11. September 2014: Die Elektroindustrie in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt hat im ersten Halbjahr 2014 insgesamt 6,4 Milliarden Euro umgesetzt und damit acht Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Insbesondere Anbieter elektrischer Ausrüstungen (+11 %) sowie elektronischer und optischer Erzeugnisse (+ 7 ) legten ordentlich zu, wie die Dresdner Geschäftsstelle des „Zentralverbandes Elektrotechnik- und Elektronikindustrie“ (ZVEI) heute einschätzte.

Die WLAN-Fallen lauern überall. Foto: BSF PopCap, Montage: Heiko Weckbrodt

Ist das Internet kaputt?

Dresdner Treffen „Datenspuren“ in der „Scheune“ Dresden, 11. September 2014: Digitale Selbstverteidigung, der Kampf gegen staatliche Überwachungswut und freier Datenzugang für alle sind einige der Kernthemen des öffentlichen Hacker-Symposiums „Datenspuren“, zu der der „Chaos Computer Club Dresden“ (c3d2) am Wochenende in das Kulturzentrum „Scheune“ in der Dresdner Neustadt einlädt. Leitthema ist diesmal „Überwacht und zugenäht – Reboot the Netz!“. Auf der Agenda stehen am 13. und 14. September 2014 insgesamt 27 Vorträge, Shows, Diskussionsrunden, Infostände und Tüftelecken. Der Eintritt ist gratis.

Sumio Iijima. Foto: NIMSoffice, Wikipedia, cc3-Lizenz

CNT-Entdecker: Nanoforschung wird von Supermikroskopen getrieben

Japanische Nano-Koryphäe Iijima besucht Dresdner Elektronikzentrum „cfaed“ Dresden, 11. September 2014: Die Entdeckung neuer Nano-Werkstoffe für leistungsfähigere Computerchips und für die Biotechnologie hängt entscheidend von der Entwicklung noch hochauflösender Elektronen-Mikroskope ab. Das schätzt der japanische Physiker Sumio Iijima ein, der morgen das Dresdner Zentrum für fortgeschrittene Elektronik „cfaed“ besuchen will. Der 75-jährige Iijima gilt als Pionier der Nanotechnologie: Er hatte 1991 die sogenannten „Kohlenstoff-Nanoröhrchen“ (CNTs) entdeckt, die heute als ein Schlüsselmaterial für innovative Halbleiter, besonders haltbare Sportgeräte und neuartige Wasserstoff-Speicher gelten.

Die Piraten wollen die Rathaus-Daten befreien. Foto: Hans-Gerd Bosse/LHD, Montage: Heiko Weckbrodt

„Open Data“ in Dresden: Piraten wollen Verwaltung Daten entringen

Stadtrat Engemaier möchte „Open Data“ im Haushalt verankern Dresden, 11. September 2014: Die Dresdner „Piraten“ wollen dafür sorgen, dass die Stadtverwaltung Dresden künftig mehr Verkehrsinformationen, Planungs-Unterlagen und andere Daten in maschinenlesbarer Form frei für Bürger, Bürgerinitiativen und Firmen zur Verfügung stellt. Eine entsprechende „Open Data“-Initiative hat Stadtrat Norbert Engemaier (Piraten) heute im Oiger-Gespräch angekündigt. Während einer öffentlichen Podiumsdiskussion „Was bringt der neuer Stadtrat an Daten?“ am Sonnabend (13. September 2014, 18:15 Uhr) im Dresdner Kulturzentrum „Scheune“ wollen die Piraten diese Initiative gemeinsam mit anderen Politikern und dem Publikum debattieren. Das Podium ist Teil der zweitägigen Veranstaltung „Datenspuren“, zu der der „Chaos Computer Club Dresden“ („c3d2″) an diesem Wochenende eingeladen hat.

Eine undatierte Aufnahme der Wismut-Uranfabrik 95 - vorne sind die Schlemmteiche mit den radioaktiven Abprodukten zu sehen. Abb.: Wismut, LHD

Schnelles Internet für Ex-Uranwüste in Dresden

Stadtwerke legen Glasfasern in Coschütz-Gittersee Dresden, 10. September 2014: Vor der politischen Wende waren große Flächen im Süden Dresdens durch den Uranbergbau der Wismut, ein Reifenwerk und andere Altlasten verseucht. Seitdem ist durch eine millionenteure ökologische Sanierung und aktive Wirtschaftsförderung in Coschütz-Gittersee ein florierendes Gewerbegebiet entstanden, in dem sich 57 Unternehmen mit insgesamt rund 2500 Beschäftigten angesiedelt haben. 20 Jahre nach dem ersten Spatenstich hat Dresdens Wirtschaftsbürgermeister und Oberbürgermeister-Kandidat in spe Dirk Hilbert (FDP) heute den Unternehmern frohe Kunde gebracht: Die Drewag-Stadtwerke werden Glasfaserleitungen im Gewerbegebiet verlegen. Die ersten schnellen Internetzugänge auf dieser Basis sollen zum Jahresende freigeschaltet werden.