Monate: September 2014

Odysseus' Schiff wird vom Zyklopen und den Lego-Sirenen in die Zange genommen. Foto: Heiko Weckbrodt

Aliens schleichen sich in Lego-Märchen ein

Hübsche Lego-Ausstellung mit Märchenmotiven auf Schloss Scharfenstein Scharfenstein, 20 September 2014: Wer Kinder in der legendären „Lego“-Phase hat und in der Nähe wohnt, sollte derzeit einen Besuch auf der mittelsächsischen Burg Scharfenstein nahe Zschopau erwägen: Dort ist bis zum 4. Januar 2015 eine Ausstellung mit Märchenmotiven zu sehen, die der Potsdamer Lego-Bastler René Hoffmeister aus rund einer Million dänischen Bauklötzchen errichtet hat.

Polieranlage bei Infineon Dresden - das Unternehmen hat sich vom Wackelkandidaten wieder zum Vorzeigebetrieb entwickelt. Abb.: Infineon

Demografischer Wandel trifft Dresdner Chipwerke

Altersschnitt bei Infineon wie Globalfoundries steigt Dresden, 19. September 2014: Das nun angekündigte neue Wechselschichtmodell im Dresdner Chipwerk von Globalfoundries (GF) ist vor allem eine Antwort auf die zunehmende Überalterung der Gesellschaft. Das haben Personalchef Michael Roos und Standort-Sprecher Jens Drews betont. „Das ist kein Phänomen nur bei uns, sondern Ausdruck des demografischen Wandels überall“, sagte Drews. Auch in den nahen Infineon-Chipwerke gibt es ähnliche Effekte.

Model Matia Ceschini (links) trägt ein einseitiges Kopf-/Schulterteil mit schwingendem Rock, Model Antonia Koerfer trägt ein architektonisches Oberteil. Foto: Ariane Königshof

Dresdner Designerin kleidet Models in Beton

Textilbeton wurde von TU eigentlich für Leichtbau  entwickelt Dresden, 19. September 2014: Warum sich in Samt und Seide gewanden, wenn’s auch Beton sein kann? Die Dresdner Modedesign-Studentin Ariane Königshof hat jetzt eine Kollektion aus Betonkleidern entworfen, für sie nun ausgezeichnet wird – bezeichnenderweise übrigens nicht mit einem Mode-, sondern mit einem Architekturpreis.  

Abb.: PAC

Wirtschaft setzt wegen NSA-Schnüffelei auf deutsche Informationstechnologie

Berlin, 19. September 2014: Die Schnüffelaffären um NSA & Co. hat das Vertrauen der deutschen Wirtschaft in Informationstechnologie (IT) aus Übersee erschüttert: Weil in der US-Technik absichtliche Schlupflöcher für Geheimdienste vermutet werden, erwägen oder planen zwei Drittel der deutschen IT-Entscheider, künftig verstärkt Computer- und Netzwerktechnik sowie Programme „Made in Germany“ einzusetzen. Das hat eine Umfrage des das Marktanalyseunternehmens „Pierre Audoin Consultants“ ergeben. Die Studie wurde vom deutschen Netzwerkhersteller „LANCOM Systems“ und dem europäischen Telefonanlagen-Anbieter „NFON AG“ in Auftrag gegeben.

Der AMS-Detektor auf der ISS. Abb.: RWTH Aachen

Neue Hinweise auf Dunkle Materie

Magnetdetektor findet auf Raumstation ISS mehr Antiteilchen als erwartet Erdorbit/Aachen, 18. September 2014: Im Weltall muss es eine bisher unbekannte Antimaterie-Quelle geben – möglicherweise in der legendären „Dunklen Materie“. Darauf deuten Messungen des sieben Tonnen schweren „AMS“-Detektors an Bord der internationalen Raumstation im Erdorbit hin. Das teilte heute die RWTH Aachen mit, die den Magnet-Detektor mitentwickelt hatte. Demnach liegt der Anteil der im All umherrschwirrenden Positronen (Anti-Elektronen) höher als erwartet. „Dies deutet auf eine neue Quelle von Positronen hin“, folgern die Aachener Forscher.

Blick in die Lithografie-Abteilung von Globalfoundries Dresden, wo wegen der Lichtempfindlichkeit der Chipscheiben immer Gelblicht herrscht. Foto: Dietrich Flechtner

Dresdner Chip-Nachteulen haben die Nase voll

Hightech-Arbeiter kommen in die Jahre: Globalfoundries ändert Schichtmodell Dresden, 18. September 2014: Weil der Altersdurchschnitt unter den sächsischen Chipwerkern steigt und das Auftragsfertiger-Geschäft („Foundry“-Modell) mehr Flexibilität erfordert als einst die Prozessor-Massenproduktion unter AMD-Regie, führt die Dresdner Halbleiterfabrik von „Globalfoundries“ (GF) nach über 15 Jahren ein neues Schichtmodell ein: Statt stets nur tagsüber oder nur nachts zu arbeiten, werden die rund 2000 Produktions-Mitarbeiter künftig in Wechselschichten tätig sein. Das kündigten die Geschäftsleitung und der Betriebsrat von Globalfoundries Dresden gestern nach mehrmonatigen Verhandlungen an.

NSA liest mit: In weit größerem Umfang als bisher gedacht klinken sich anscheinend ausländische Geheimdienste in unsere E-Mails ein und verfolgen unsere Surfspuren im Internet, Foto: Heiko Weckbrodt (bearbeitet)

Internet-Forensiker wird neue Studien-Disziplin

Hochschule Wismar bildet demnächst Anti-Cyberterroristen in Bachelor-Fernstudium aus Wismar, 18. September 2014: Die wachsende Internetkriminalität gebiert einen neuen Studiengang: Künftig wird die Hochschule Wismar einen berufsbegeleitenden Bachelor-Fernstudiengang zum „Forensic Engineer“ (Internet-Forensiker) anbieten. Das hat das Fernstudienzentrum „WINGS“ der HS Weimar angekündigt.

Abb.: Apple

iOS 8: Neue Funktionen und Gesten fürs iPhone

Aktuelles Betriebssystem von Apple zum Download bereitgestellt Cupertino, 18. September 2014: Die neue Betriebssystem-Version „iOS 8“, die Apple in der Nacht zu heute zum Gratis-Download bereitgestellt hat, bringt einige sichtliche Veränderungen und Verbesserungen für Besitzer neuerer iPhones und iPads. Neben der bereits angedrohten Fitness-App sind einige neue Gesten und Funktionen hinzugekommen. Dazu gehören ein Selbstauslöser in de Kamera-App, Schnellzugriffe auf zuletzt Angerufene auf dem Heimbildschirm, Sprachnachrichten, Musikerkennung per Siri und eine Familienfreigabe für Apps.

Abb.: Hugh Howey

Sci-Fi-eBook „The Land of Light“: Molly Fyde auf dem Planeten des Erzfeindes

Eben erst hat die rebellische Kadettin Molly Fyde entdeckt, dass ihr Raumschiff eine KI-Kopie ihrer Mutter birgt, da landet sie im zweiten Buch der „Bern Saga“ auch schon in ihrem nächsten Abenteuer. Und das führt sie mitten ins Feindesland, ins „Land of Light“: Auf dem Planeten der Alien-Rasse „Drenard“, mit der die Raumflotte der Menschen schon seit Jahren im Krieg befindet und die zu hassen man ihr in der Flotten-Akademie unablässig eingebläut hat. Die Drenard erweisen sich jedoch als vielschichtiger als gedacht – und sie hüten offensichtlich ein wichtiges Geheimnis, das Menschen wie Aliens betrifft.

Sven Weser ist einer der beiden Betreiber des programmkinos Ost in Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Programmkino-Besucher sind besonders treu

Jeder vierte Filmkunstfreund ist ein „Heavy User“ Berlin, 17. September 2014: Freunde gehobener Filmkunst sind besonders treue Kinogänger: Jeder vierte Programmkino-Besucher war im Jahr 2013 mindestens siebenmal in seinem Filmtheater. Damit liegt der Anteil dieser „Heavy User“ (Vielnutzer) doppelt so hoch wie im Gesamtmarkt, der insbesondere von den großen Multiplex-Kinos dominiert wird. Das hat die jüngste Programmkino-Studie der „Filmförderanstalt“ (FFA) Berlin ergeben.

Kopierschutz-Mechanismen ("DRM") für eBücher sind umstritten. Foto: Heiko Weckbrodt

SciFi-Autor Howey: Kopierschutz für eBücher ist Blödsinn

Er meint: An diesem Sisyphus-Spiel verdienen nur Software-Ingenieure Jupiter, 17. September 2014: Kopierschutz für elektronische Bücher (eBücher) ist sinnlos, weil er die eBook-Piraterie nicht wirklich eindämmt, dafür aber Leser verärgert und nur die Software-Ingenieure verdienen lässt. Das hat der US-amerikanische Science-Fiction-Autor Hugh Howey („Silo“, „Molly Fyde“) aus Jupiter/Florida eingeschätzt. Dabei stützt er sich auch auf Analysen der Schriftsteller-Vereinigung „Author earnings“, laut der sich kopierschutz-freie eBooks besser verkaufen als geschützte.

Infineon-Boss Reinhard Ploss (links) überreichte Innenminister Thomas de Maizière den Wafer mit dem 20-millionsten Sicherheits-Bausteinen. Die Chips kann sich der Minister nun selbst heraussägen. Foto: Bundesinnenministerium

20 Millionen Sicherheits-Chips von Infineon für Regierung

Ausweis-Schaltkreise werden in Dresden gefertigt Berlin/Dresden, 16. September 2014: Da hatten die menschlichen Operators und die Roboter in den Dresdner Chipwerken von Infineon ordentlich was zu tun: Infineon-Chef Reinhard Ploss hat nun in Berlin an Bundes-Innenminister Thomas de Maizière (CDU) den 20-Millionsten Sicherheits-Chip für elektronische Ausweise und andere hoheitliche Dokumente übergeben. Die Schaltkreise werden in München entwickelt, in Dresden produziert und in Regensburg in Chip-Gehäuse montiert.

Abb.: FireEye

Cyberabwehr-Forschungszentrum in Dresden eröffnet

„FireEye“-Spezialisten entwickeln Methoden gegen Internet-Attacken Dresden, 16. September 2014: Das kalifornische Netzwerksicherheits-Unternehmen „FireEye“ hat heute in Dresden ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Netzwerksicherheit offiziell eröffnet. In dem Zentrum an der Webergasse sollen zunächst 15 Experten unter Leitung des Software-Entwicklungsingenieurs Hendrik Tews bisherige Internet-Attacken statistisch mit fortgeschrittenen mathematischen Methoden auswerten und neue, prophylaktische Abwehrmechanismen entwickeln.

Linux-Experte Chris Schläger leitet das Dresdner Entwicklunsgzentrum von Amazon. Foto: AWS

Rechnerwolken für Marsreisende

Dresdner Amazon-Entwickler portionieren Computerkraft für NASA, AirBnB & Co. Dresden, 16. September 2014: Als die NASA vor zwei Jahren den Roboter-Rover „Curiosity“ („Neugier“) auf dem Mars absetzte, hatte auch Amazon seine Hand im Spiel. Allerdings hatte das US-Internetkaufhaus nicht etwa sein Liefergebiet drastisch erweitert und den neugierigen Rover per Drohne auf unserem Nachbarplaneten eingeschwebt. Was viele nicht wissen: So riesig das Handelsimperium von Amazon erscheinen mag – für das Unternehmen ist es längst nur noch eines von mehreren Geschäftsfeldern. Vielmehr ist aus der aufwendigen Computer-Infrastruktur, die Amazon für den Warenversand aufgebaut hat, mit „Amazon Web Services“ (AWS) eine Konzerntochter entstanden, die Rechen- und Speicherkapazitäten an Regierungsstellen und Unternehmen rund um den Erdball vermietet – und darüber hinaus, wie das Beispiel „Curiosity“ zeigt: Damit nämlich Millionen Internet-Nutzer die extraterrestrische Landung verfolgen konnten, stellte AWS dafür die Netzkapazitäten bereit. Dass solche Mega-Projekte flutschen – darum kümmert sich auch das AWS-Entwicklungszentrum Dresden, das Amazon im Waldschlösschen-Areal eingerichtet hat.

Die Augmented-Reality-App "Magixx" erkennt in gedruckte Bilder eingebettete unsichbare Codes und spiegelt dann auf dem iPhone-Bildschirm Zusatzinhalte ein. Foto: Heiko Weckbrodt

Totholz erweitert die Realität

„Augmented Reality“: iPhone blendet in „Dresdner Neuesten Nachrichten“ Videos und Audio-Clips zu gedruckten Fotos ein Dresden, 16. September 2014: Wer die Tageszeitung „Dresdner Neueste Nachrichten“ (DNN) aufschlägt, findet ab heute einige gedruckte Fotos mit einem blauen Handy-Symbol gekennzeichnet. Das bedeutet: Hat der Leser eine kostenlose „Magixx“-App auf sein iPhone oder Android-Telefon aufgespielt, kann er diese Bilder wie einen QR-Code einscannen und bekommt digitale Zusatzinhalte wie Videos, Musik-Clips oder Karten eingeblendet. Das Prinzip dahinter nennt sich „Augmented Reality“ (AR) – erweiterte Realität.