Monate: Januar 2014

Abb.: Kaspersky

Riesendiebstahl: Bots klauen 16 Millionen E-Mail-Kontodaten

BSI richtet Kontrollseite für Bürger ein Bonn, 21. Januar 2014: Cyberkriminelle haben 16 Millionen Zugangsdaten für E-Mail-Konten geklaut. Das hat das „Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik“ (BSI) bei der Analyse von Bot-Netzwerken von gekaperten Rechnern festgestellt. Die Behörde hat nun eine Kontrollseite im Internet eingerichtet, über die Deutschen prüfen können, ob ihre E-Mail-Adressen betroffen sind. Die Seite war heute allerdings unter dem großen Ansturm zeitweise in die Knie gegangen.

Optischer Scankopf einer 3D-Kamera für Roboter. Foto: Fraunhofer IPMS

Roboter lernen Weltbilderflut „verstehen“

Dresdner Photoniker stellen anpassungsfähige 3D-Augen vor Dresden/San Francisco, 21. Januar 2014: Fabrik- und Sicherheits-Roboter sollen lernen, die Welt mit menschlichem Auge und Verstand zu sehen und zu „verstehen“. Das ist das Ziel des europäischen Forschungsprojektes „TACO“, in dessen Zuge das Dresdner Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS im Februar eine Schlüsselkomponente auf der Messe „Photonics West“ in San Francisco vorstellen will: Ein 3D-Kamerasystem, mit dem Roboter wie ein Mensch ihre Umgebung zunächst flüchtig mustern, um sich dann auf interessante Beobachtungen schärfer zu fixieren – ohne gleich ihr Elektronenhirn zu überlasten.

Schüler experimentieren im Projekt "Science goes to School" gemeinsam mit ausländischen Forschern aus dem Dresdner Max-Planck-Institut für Genetik und üben dabei interkulturelle Zusammenarbeit. Mit dem Projekt bewerben sich die Dresdner um den Preis "Hochschulperle". Foto: MPI-CBG

Dresdner Doktoranden werben nach MacGyver-Art in Schulen für Toleranz und Forschergeist

Planck-Forscher wollen „Hochschulperle“ nach Dresden holen Dresden, 21. Januar 2014: Um mit „MacGyver“-Methoden Jugendliche für Biologie und Biotech zu begeistern und für interkulturelle Zusammenarbeit und Toleranz zu werben, besuchen Doktoranden des Dresdner Max-Planck-Instituts für molekulare Zellbiologie und Genetik regelmäßig Schulen in und um Dresden. Im Projekt „Science goes to School“ experimentieren die Mädchen und Jungen mit Nachwuchswissenschaftlern, die aus den USA, Indien oder anderen Ländern stammen und jetzt hier forschen und leben. Mit diesem Projekt wollen die Planck-Experten nun die „Hochschule-Perle 2013“ nach Dresden holen, einen mit 3000 Euro dotierten Preis des „Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft“. Bis zum 26. Januar können die Fans im Netz für ihr Projekt votieren.

Betrüger-eMails haschen nach Volksbank-Kunden

Internet, 21. Januar 2014: Neben den gefälschten Telekom-Rechnungen und Sparkassen-Mails sind nun auch Betrüger-E-Mails im Umlauf, die Volksbank-Kunden anscheinend Schadprogramme unterzujubeln versuchen. Sie gaukeln als Absender eine vermeintliche „Group Data Protection“ einer „Heidenheimer Volksbank“ vor und geben sich als Bestätigung für eine hohe Überweisung vom Konto des Empfängers aus.

Die künstlerische Visualisierung zeigt, wie Rosetta im November 2014 das Landemodul Philae auf dem Kometen "67P/ Churyumov–Gerasimenko" absetzen soll. Visualisierung: ESA, J. Huart

Auf zur Kometenjagd: Rosetta aus Kälteschlaf erwacht

Nach 2,5 Jahren meldet sich Raumsonde bei der ESA zurück Sonnensystem/Darmstadt/Dresden, 20. Januar 2014: Im Darmstädter ESA-Kontrollzentrum dürften heute Abend einige Sektkorken knallen: Nach zweieinhalbjährigem Tiefschlaf ist die Sonde „Rosetta“ wieder erwacht und hat sich 19.18 Uhr mitteleuropäischer Zeit bei der europäischen Raumfahrtagentur zum Dienst zurückgemeldet. Sie bricht nun zum Kometen „Churyumov-Gerasimenko“ auf. Dort soll sie im August ankommen und drei Monate später – voraussichtlich am 11. November 2014 – das Landemodul „Philae“ auf der Kometenoberfläche absetzen.

Foto: Tiberius

Doku „NWR“ über einen Erneuerer des Dänenkinos

Trailer (MorganeGroupe) Regisseur Refn sorgte in Dogma-Zeit für neue Filmsprache Neben den Briten und Franzosen gehören skandinavische und vor allem dänische Kinofilme und TV-Serien („Kommissar Lund“, „Borgen“, „Die Brücke“) gehören zu den innovativsten und erfolgreichsten Produktionen, die Europa derzeit zu bieten hat. Das wird auch auf der anderen Seite des großen Teichs so wahrgenommen, wo Hollywood fleißig skandinavische Ideen („Verblendung“, „Nightwatch“) kopiert. Das ist vor allem auf einen stilistischen und künstlerischen Schub in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre zurückzuführen, der das dänische Kino erdiger, realistischer, härter machte und sich um Dogma-Regisseure wie Lars von Trier oder Thomas Vinterberg, aber auch um Einzelkämpfer wie Nicolas Winding Refn rankt. Letzterem hat der Franzose Laurent Duroche nun mit der Doku „NWR“ ein filmisches Porträt gewidmet.

Mads Mikkelsen (Mitte) als Kampfsklave "Einauge". Foto: Tiberius

Blutig-sprödes Wikinger-Epos „Walhalla Rising“

Der stumme Sklave Einauge (Mads Mikkelsen) wird von seinen Herren quer durch das frühchristliche Nordeuropa gezerrt, um bei Schaukämpfen für martialisches Volksamüsement zu sorgen. Nach seiner Befreiung schließt er sich einem bekehrten Wikingertrupp an, der ins Heilige Land segeln will. Doch statt in Jerusalem landet das Drachenboot in Amerika. In der kargen Wildnis dezimiert sich die Mannschaft teils selbst, teils werden die Nordmänner von Eingeborenen erschossen. Die letzten Kämpfer küren den Stummen schließlich zu ihrem Führer und Gott, ähnelt er doch mit seinem verstümmelten Auge irgendwie dem alten Göttervater Odin…

Alter Nerd-Streitpunkt: Ist Star Trek oder Star Wars besser? Abb. aus: St. Mühlsteph: Nerdikon, Repro: hw

Sind wir nicht alle ein wenig nerdy?

In ihrem Buch „Nerdikon“ feiert Stefanie Mühlsteph die „IT-Superhelden“ Der gemeine Nerd gilt als exzentrisches scheues Wesen, das Tageslicht, frische Luft und große Menschenansammlungen scheut. Der bleichgesichtige Sonderling flüchtet sich gern in düstere Keller mit Pizza-Direktlieferlinie. Dort kann man ihn dann durch sein Gebrummel („Interrupt 16 … Scheiß E/A-Port … ein Laserschwert wär jetzt gut…“ orten. Klischees? Sicher, aber Klischees, mit denen der Nerd gern kokettiert, meint die bekennende Nerdine Stefanie Mühlsteph. Die gelernt-studierte Bremssystem-Elektrotechnikerin (Baujahr 87) hantiert selbst gern mit Nerd-Stuff wie Lötkolben und Laserschwertern. Und sie kanonisiert in ihrem Manifest „Nerdikon“, das nun als 224-seitige Paperback-Ausgabe beim Verlag „Schwarzkopf & Schwarzkopf“ erschienen ist, den Nerd als Schmierstoff der modernen Informationsgesellschaft.

Retro-Computerspielturnier holt Sonic & Co. aus der Versenkung

Ahlen, 19. Januar 2014: Frank Niggemann aus NRW will am 26. Januar den Geist der Heimcomputer-Ära wieder heraufbeschwören: An diesem Tag veranstaltet er in Ahlen ein „Retro-Computerspiel-Turnier“, in dem sich Commodore-Jünger und andere in die Jahre gekommene Nerds in Spielen wie „Turrican“, Sonic“ und „Space Invaders“ messen – an die 100 Retro-Titel stehen zur Wahl.

Tag der Privatsphäre: Antischnüffel-Demo in Dresden geplant

Dresden, 18. Januar 2014: Zum internationalen Tag der Privatsphäre ist auch in Dresden wieder eine Kundgebung geplant. Die bisher anonymen Organisatoren haben dafür zu einer Demo am 1. Februar 2014 ab 12 Uhr auf dem Albertplatz aufgerufen. Sie wollen sich damit gegen Internetzensur sowie Polizei- und Geheimdienst-Schnüffelei und für Freiheit im Netz einsetzen.