
Amerika aus der Vogelperspektive
Eigentlich gibt es über Ryan Bingham (George Clooney) nichts Besonders zu berichten. Er ist Workaholiker und wenn er zwischen einem Aufenthalt bei ihm zu Hause oder seinem nächsten Auftrag wählen könnte, würde er sich immer für den nächsten Auftrag entscheiden. Doch zum Glück muss sich Ryan in den heutigen Zeiten, in denen viele Firmen in Amerika in die Pleite gehen, diese Frage selten stellen. Ryan ist nämlich professioneller Kündiger. Er wird immer dann gerufen, wenn sich das Unternehmen nicht traut, das Personal zu feuern. Doch Ryan treibt auch noch etwas anderes an.
Durch seinen Job und als begeisterter Flieger flog er alleine im letzten Jahr 350.000 Meilen. Sein Ziel ist die 10-Millionen-Grenze. Dann würde er von seiner Fluggesellschaft eine Belohnung erhalten, eine Partnerkarte, die nicht einmal zehn Menschen auf diesem Planeten besitzen. Ryan wäre dadurch automatisch Mitglied einer Elite, dessen Anzahl kleiner wäre als die Anzahl der Menschen, die den Mond besucht hätten, wie Ryan den wenigen Menschen berichtet, die er in sein kleines Geheimnis einweiht. Doch dieses Ziel rutscht in weite Ferne, als Ryan erfährt, sein Job werde umstrukturiert.

Alex Goran heißt seine neue Bekanntschaft und auch wenn Ryan immer behauptet, alleine zu leben wäre besser, ändert sich durch die häufigen Treffen allmählich seine Einstellung. Nichts läge aus diesem Grund näher, als sich die blutjunge Absolventin Natalie zu schnappen und ihr die Welt da draußen näher zu bringen und vielleicht dadurch die neuen Ansätze zu entschärfen, um die alten Gewohnheiten beizubehalten oder entweder die letzten Momente mit Alex zu genießen.
Up in the Air – Meinung
Eine Frage habe ich mir nach dem Film immer wieder gestellt: Besitzt der Film ein Happy End oder doch nicht? Eine Kernfrage, die sich sicherlich jeder am Ende des Filmes stellen wird. Denn eins bringt der Film schön auf den Punkt: die derzeitigen Veränderungen, mit denen sich unsere Gesellschaft auseinandersetzt. Modernes kollidiert mit Althergebrachtem. Veränderungen zerstören Gewohnheiten. Und scheinbar befindet sich alles im Wandel und keiner weiß, wohin dies führen wird.


Der Film ist ohne Altersbegrenzung, denn diese Worte dürften nur Erwachsene verstehen.
Dies ist nur eine der Fragen, die in dem Film ganz nebenbei mit abgehandelt werden und doch elementar zu Handlung beitragen. Im Fokus steht dabei immer die Person des überzeugten Singles Ryan Bingham, der fest an sich glaubt. Seine Denkansätze wirken provozierend auf Natalie, die eine ganz andere Vorstellung vom Leben hat. Dadurch kommt es immer wieder zu Meinungsverschiedenheiten, die dem Film eine interessante Würze verleihen. Wie im echten Leben bewirken diese interessanten Denkansätze eine persönliche Veränderung, die auch die Ansichten von Ryan aus dem Rahmen werfen. Und am Ende des Films stellt man sich dann erneut die Frage „War dies jetzt ein Happy End oder doch nicht?“ Autor: Ronny Siegel