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Mafia-Filmtipp: Der Prophet – Gefängnisdrama vom Aufstieg eines neuen Bosses

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Malik wird mit der korsischen Mafia konfrontiert.

Mailk, arabischer Abstammung, ist ein echter Pechvogel. Mit seinen 19 Jährchen darf er sich ab sofort zu den großen Jungs gesellen. Sehr zu seinem Bedauern, denn mit den großen Jungs ist in seinem Fall das Gefängnis für Erwachsene gemeint. Seine paar Habseligkeiten werden ihm beim Betreten des Knastes von den Wärtern abgenommen. Die Schuhe folgen 24 Stunden später auf seinem ersten Rundgang auf dem Gefängnishof, als zwei Mitgefangene sich diese näher betrachten. Und zwei weitere Tage später wird sogar sein Leben bedroht. Die einzige Chance, diesem Dilemma zu entkommen, ist der Mord an dem Insassen Reyeb.

mafiafilm-der-prophet-miniDen Auftrag erhält er von dem Boss, César Luciano, einer der Köpfe der korsischen Mafiafamilien. César und seine korsischen Freunde haben das Gefängnis fest im Griff. Sie bestimmen die Spielregeln und kontrollieren einen Teil der Wärter. Malik, der noch nie zuvor einen Mord beging, steht auf einmal zwischen den Stühlen. Auf der Suche nach einem Ausweg bekommt er die geballte Macht der Korsen zu spüren. Am Ende bleibt ihm nur die Ausführung des Auftragsmordes, den er mit einer in seinem Mund versteckten Rasierklinge ausführt. Dieser eine Augenblick verändert seine Stellung im Gefängnis, denn ab sofort steht er unter dem Schutz von César.


Ein Jahr später. Malik lebte sich im Gefängnisalltag ein. Tagsüber spielt er für César das Kindermädchen und nebenbei holt er seinen Schulabschluss mit Unterstützung von Ryad nach. Ryads Pech war es, sich für seinen letzten Job als Wachmann die falsche Hunderasse herausgesucht zu haben. Das Letzte, an was er sich vor seiner Verhaftung erinnern kann, waren die durch den Köder zerlegten Angestellten eines Supermarktes, den er eigentlich bewachen sollte. Zwischen Ryad und Malik entwickelt sich im Gefängnis eine tiefe Freundschaft, die anschließend den Aufstieg von Malik unterstützen soll.

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César entdeckt Reyeb und beschließt die Ermordung.

Nach drei Jahren hat Malik die Hälfte seiner Zeit abgesessen. César sieht in Malik einen guten Laufburschen und sorgt für seine Freigänge. In den wenigen Stunden, in der sich Malik außerhalb des Gefängnisses befindet, erledigt er für César diverse Aufträge. Ganz nebenbei lernt er die Strukturen der korsischen Mafia kennen und beginnt, damit einen eigenen Plan für sein Leben nach dem Knast zu entwickeln.

Meinung: Ich kann mich nicht entsinnen, wann ich den letzten wirklich guten Mafiafilm aus Hollywood gesehen habe. Jedoch weiß ich, Europa muss sich hinter den Filmgiganten aus Amerika schon lange nicht mehr verstecken. Mit „Der Prophet“ lieferte der Regisseur Jacques Audiard einen weiteren Beweis dafür, gute Filme leben von deren Geschichten. Ich stellte mir, nachdem ich den Film sah, die Frage, mit welchen Filmen man diesen vergleichen kann. Und mir fiel dazu nur ein Film ein „City of God“. (siehe auch: 13 Tzameti – französischer Mafiathriller)

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Malik informiert César über die neusten Ereignisse im Knast.

Der Unterschied besteht alleine darin, „Der Prophet“ erzählt vom Aufstieg eines Gangsters im Gefängnis und nicht in einem Slum. Die verschiedenen Charaktere erscheinen nach und nach auf der Bühne. Interessante Informationen prasseln auf den Zuschauer ein, während dieser erlebt, wie es in modernen Gefängnissen zugeht. Und so manches interessante Detail bleibt deswegen auf der Strecke und tritt erst zum Vorschein, wenn man sich den Film zum zweiten Mal ansieht.

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Ryad und Malik entführen im Auftrag von César einen Mafiaboss.

Für Fans der Mafiafilme ist dieser Film ein Muss. Die Spielzeit von 150 Minuten sorgt zudem für ein abendfüllendes Programm, bei dem man ausgiebig eintauchen kann in die dunklen Tiefen des organisierten Verbrechens in Frankreich. (auch zu empfehlen: La Vida Loca – Doku der Mafiagang M18). Autor: Ronny Siegel

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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