ID-TechEx: Beide Materialien könnten Alu und GFK beerben
Cambridge, 10. Mai 2018. Nach Aluminium und Glasfaserkunststoffen (GFK) rücken nun immer mehr die Leichtbau-Werkstoffe Magnesium und Karbon in den Mittelpunkt von Auto-, Luftfahrt- und anderen Industrien. Darauf hat das Marktanalyse-Unternehmen „IDTechEx“ aus Cambridge hingewiesen. Welches dieser Materialien sich demnächst in der Serienproduktion durchsetzen werde, sei aber längst noch nicht entschieden.
Beide Werkstoffe haben Vor- und Nachteile:
Kohlenstofffaser-verstärkter Kunststoff alias Karbon zum Beispiel ist rostfrei, sehr stabil – und gilt derzeit schlichtweg als „sexy“ Material. Allerdings sind Schäden an Karbon-Bauteile oft nur schwer zu entdecken, die Reparatur ist kompliziert und auch die Wiederverwertung galt als kaum gelöstes Problem. Zudem ist die Produktion von Karbon-Bauteilen immer noch vergleichsweise aufwendig und noch zu gering automatisiert.
Magnesium wiederum ist ein Drittel leichter als Alu, ist recycelbar und kann mit vielen klassischen Produktionsprozessen verarbeitet werden. Allerdings ist es anfällig für chemische Einflüsse und die Produktion verbraucht viel Energie. Außerdem habe Magnesium ein psychologisches Problem, betonen die IDTechEx-Analysten: „Die meisten, die an Magnesium denken, erinnern sich an ihre Schultage, als sie Magnesiumschnipsel in einem grellen Licht haben verbrennen sehen.“ Die bloße Assoziation, das selbe könne einem Auto mit Magnesiumbauteilen geschehen, sei ein großes Hindernis für den Einsatz dieses Metalls zum Beispiel in der Fahrzeugindustrie. Dagegen planen große Flugzeugbauer bereits den Einsatz moderner Magnesium-Legierungen – oder verwenden sie bereits.
Für beide Werkstoffe – Magnesium wie Karbon – rechnet IDTechEx trotz all dieser noch ungelösten Probleme in den nächsten Jahren mit starken Nachfrage-Zuwächsen.
Autor: hw
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