Dresdner Planck-Forscher möchten mit Computerhilfe Genese von Molekülen und Zellen sichtbar machen Dresden, 15. Oktober 2013: Seit 20 Jahren forschen Wissenschaftler aus dem In- und Ausland am Dresdner „Max-Planck-Institut für Physik komplexer Systeme“ am Zusammenspiel von Chaos und Kausalketten in der Natur. Im November wollen die Physiker an der Nöthnitzer Straße dieses Jubiläum feiern – und dabei eine neue Forscherherberge für Gastwissenschaftler aus aller Welt einweihen. Oiger-Redakteur Heiko Weckbrodt hat Instituts-Direktor Prof. Jan-Michael Rost darüber ausgefragt, was komplexe Systeme eigentlich sind, welche Trends die Forschergemeinde derzeit bewegen und was für Ausbaupläne das Institut hegt. Komplexe Systeme – was ist das eigentlich, womit Sie sich hier beschäftigen? Jan-Michael Rost: Lange Zeit haben Physiker versucht, die Natur zu erklären, indem sie Ursache-Folge-Ketten untersucht haben. Wir sprechen von linearen oder regulären Systemen. Dann gab es in den 1980ern den großen Trend hin zur Chaostheorie mit dem legendären Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien, der angeblich in Texas einen Tornado auslösen kann. Das ist freilich Quatsch, weil die Natur viel komplexer ist, weil neben dem Schmetterlings-Flügelschlag zuviele andere Variablen hineinspielen. …