Alle Artikel mit dem Schlagwort: IC

Schaltkreis-Kontrolle im Namlab Dresden. Foto (bearbeitet): Heiko Weckbrodt

Taiwan richtet Chipdesign-Ausbildung in Prag ein

Wächst „Silicon Saxony“ zum „Silicon Middle Europe“? Prag/Taipeh/Dresden, 16. April 2024. Wächst „Silicon Saxony“ bald zu einer mitteleuropäischen Mikroelektronik-Region, die von Erfurt bis Breslau und Prag reicht? Die Indizien mehren sich: Nach den jüngsten Investitions-Entscheidungen von Intel und TSMC für Sachsen-Anhalt, Schlesien und Sachsen hat nun die Halbleiter-Supermacht Taiwan nun auch Pläne für die tschechische Hauptstadt avisiert. Demnach will der nationale Wissenschafts- und Technologierat („National Science and Technology Council“, kurz: NSTC) des Inselstaats angekündigt, in Prag ein ein Ausbildungszentrum für Schaltkreis-Design einzurichten. Damit würden die Taiwanesen erstmals solch eine Ausbildungsstätte im Ausland etablieren. Das geht aus einer Meldung der Nachrichtenagentur „Focus Taiwan“ hervor.

Das Fraunhofer-Institut Enas aus Chemnitz präsentiert zum Mikrosystem-Kongress in Dresden ein Metalinsen-Array für die Nanostrukturierung von Chips und Mikrosystemen. Foto: Heiko Weckbrodt

Bund will Pilotlinien in Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik subventionieren

Auch quelloffenes Prozessordesign in Deutschland kann mit Förderung rechnen Dresden, 24. Oktober 2023. Der Bund wird im Zuge des Europäischen Chipgesetzes künftig stärker als bisher auch Pilotlinien für innovative Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik sowie neue Chipdesign-Exzellenzzentren fördern. Das hat Stefan Mengel vom Bundesforschungsministerium heute beim Mikrosystemtechnik-Kongress des „Verbandes der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik“ (VDE) in Dresden avisiert.

Arndt Göbel war vor der Wende Testfeld-Designer im ZFTM Dresden. Hier zeigt er einen Entwurf mit seinem stilisierten Fuchs (unter den schrägen rosa Elementen). Foto: Heiko Weckbrodt

Frosch, Fuchs & Storch: Die „Steinmetzzeichen“ der DDR-Chips

Gewohnheit aus dem Mittelalter im Digitalzeitalter: Individuelle Tier-Signets der Entwickler sind in vielen Schaltkreisen versteckt Dresden, 11. September 2023. Was haben ein Frosch, eine Eule, ein Hammer und eine Rakete gemein? Sie alle sind eine Art „Steinmetzzeichen“ des Digitalzeitalters. Denn ähnlich wie mittelalterliche Handwerker ihre ganz besonderen Zeichen in gotische Kathedralen gemeißelt haben, um sich für nachfolgende Generationen zu verewigen, bürgerte sich Ähnliches auch in vielen Mikroelektronik-Schmieden weltweit spätestens seit den 1970er Jahren ein. Auch in der DDR hinterließen die Dresdner Schaltkreis-Entwerfer heimlich kleine Kennungen zwischen mikroskopisch kleinen Schaltern und Leiterbahnen in „ihren“ Chips.

Das Fraunhofer-Photonikinstitut IPMS zeigt zur Dresdner Wissenschaftsnacht auch einen Wafer mit neuartigen ferroelektrischen Speicherchips. Daraus wollen Elektroniker künstliche Nervenzellen und Synapsen konstruieren. Derartige neuromorphe Netze sollen künftig mit besonders niedrigem Energieverbrauch Datenfluten nach Mustern durchforsten, autonom fahrende Autos und Künstliche Intelligenzen hardware-seitig unterstützen. Foto (bearbeitet, freigestellt): Heiko Weckbrodt

Sachsen melden Interesse an geplanter RISC-V-Prozessorschmiede an

Standort für neues Gemeinschaftsunternehmen von Infineon, Bosch & Co. noch unklar München/Stuttgart/Hamburg/Dresden, 10. August 2023. Deutsche und skandinavische Halbleiter-Unternehmen wollen gemeinsam eine Chipfirma gründen, die die Entwicklung von RISC-V-Prozessoren in Europa vorantreiben soll. Das haben die Gründungspartner Bosch, Infineon, Nordic Semiconductor, NXP und Qualcomm bekannt gegeben. Das Unternehmen soll vor allem Autoschaltkreise mit wenig Stromverbrauch entwickeln, später auch Chips für das Internet der Dinge (IoT) und mobile Geräte. Auch aus Sachsen gibt es Interesse für die Ansiedlung solch einer Prozessorschmiede.

Der Dresdner Physiker Andreas Steinbrecher war ab 1978/79 an dem Projekt Ionenprojektor im Institut für Mikroelektronik Dresden (IMD) beteiligt. Hier im Foto aus dem Jahr 2023 zeigt er in den Technischen Sammlungen eine der damals verwendeten Masken. Foto: Heiko Weckbrodt

DDR hoffte auf Ionen-Abkürzung in die Nano-Chipwelt

Physiker in Dresden und Wien wollten Ende der 1970er mit der Ionen-Lithografie einen großen Coup in der Mikroelektronik landen Dresden, 4. April 2023. Den ostdeutschen Mikroelektronikern vor der Wende wird oft nachgesagt, sie hätten West-Chips nur nachgebaut, allenfalls etwas verbessert. Tatsächlich aber betrieb die DDR auch eine eigene Grundlagenforschung für die Halbleiter-Produktion. Ein Beispiel dafür war die Ionen-Lithografie, an der ab 1976 zunächst Experten in Erfurt forschten. 1979 übernahmen dann Physiker in Dresden die weitere Entwicklung und kooperierten dabei insgeheim mit Ingenieuren aus Österreich. „Die DDR ist da ganz eigene Wege in der Lithografie-Forschung gegangen“, meint Elektronik-Kustos Dr. Ralf Pulla von den Technischen Sammlungen Dresden, der die Aufarbeitung dieses Kapitels der ostdeutschen Mikroelektronik fachlich mitbetreut. Denn das Konzept war visionär. Allerdings erwies es sich letztlich technologisch und wirtschaftlich als Sackgasse. „Doch so ist das nun einmal mit der Vorlaufforschung“, betont Pulla. „Ob etwas funktioniert, kann man vorher nicht wissen.“

Über 1000 Chips begleiten den modernen homo digitalis durch seinen Alltag - oft auch so um Hintergrund, dass das omnipräsente Wirken der Mikroelektronik nicht immer auffällt. Foto: Heiko Weckbrodt

Chip-Knappheit – mit 1000 Chips durch den Tag

Ein kleiner Überblick, wie viele Schaltkreise unseren Alltag mitbestimmen Der Entwurf für ein europäisches „Chip-Gesetz“, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vorgelegt hat, hat die Debatte um die besondere Rolle der Mikroelektronik für die gesamte Volkswirtschaft neu entfacht. Vielen Menschen ist aber womöglich gar nicht klar, wie omnipräsent Mikrochips eigentlich sind, wenn man hinter die Fassaden und Gehäuse unserer Alltagswelt schaut. Der Schaltkreisdesign-Experte und Oiger-Gastautor Stefan Schubert* von der „Productivity Engineering GmbH“ in Kesselsdorf bei Dresden hat mit geschultem Auge aufgeschrieben, wo überall Mikroelektronik „drinsteckt“:

Blick in eine Chipfabrik vom Samsung. Die Koreaner gehören zu den Treibern in der Mikroelektronik-Industrie. Foto. Samsung

Samsung zieht an Intel vorbei

Südkoreaner machen mehr Umsatz mit Mikroelektronik als der einstige Dauer-Branchenprimus Scottsdale, 22. August 2021. Der südkoreanische Samsung-Konzern ist am US-amerikanischen Halbleiterkonzern Intel vorbeigezogen: Beim Verkauf integrierter Schaltkreise (ICs) haben die Amerikaner zwar noch einen hauchdünnen Vorsprung vor Samsung, Aber rechnet man Optoelektronik und einzelne Bauelemente ein, dann kam Samsung im zweiten Quartal 2021 auf 20,3 Milliarden Dollar (17,4 Milliarden Euro) Mikroelektronik-Umsatz, Intel nur auf 19,3 Milliarden Dollar (16,5 Milliarden Euro). Das geht aus einem Bericht des US-amerikanischen Marktanalyse-Unternehmens „IC Insights“ aus Scottsdale hervor.

Energiesparender Germanium Nanodraht Transistor, der durch ein elektrisches Signal in einen p- oder einen n- leitenden Zustand gebracht werden kann. Transmissionselektronenmikroskop-Aufnahme des Querschnittes. Abb.: Namlab / TUD

Dresdner entwickeln Germanium-Transistor neuen Typs

Schalter aus Nanodrähten soll für bessere Stromspar-Chips sorgen Dresden, 4. Februar 2017. Forscher der TU Dresden haben Computerchip-Schalter aus der Urzeit der Mikroelektronik mit Nanotechnologie neu designt und dadurch stark verbessert. Ein Team um Jens Trommer und Dr. Walter Weber von der NaMLab gGmbH und vom Zukunftelektronik-Forschungszentrum cfaed der Uni entwickelte einen Transistor, der aus Germanium-Nanodrähten statt aus Silizium besteht. Dieser besonders stromsparsame Nanoschalter lässt sich sowohl im Negativ- wie im Positiv-Ladungsbetrieb (Elektronen- oder Lochladungen oder auch n- bzw. p-Modus genannt) betreiben und kombiniert damit zwei Schaltungen, für die in heutigen Computerchips zwei verschiedene Silizium-Transistoren nötig sind.

Kein Mensch allein würde es heute mehr in überschaubarer Zeit schaffen, einen modernen Computerchips von Hand aufzuzeichnen - das übernehmen heutzutage automatische Entwurfsprogramme. Foto: ISS/EAS

Automatischer Entwurf für komplexe Chips

Fraunhofer gründet Software-Firma Coseda in Dresden Dresden, 30. Juni 2015. Damit Elektronikunternehmen ratzfatz auch komplexe Computerchips mit analogen und digitalen Bauteilen und anderen Funktionen konstruieren können, hat Fraunhofer in Dresden eine neue automatische Entwurfs-Software entwickelt. Eine ausgegründete Firma „Coseda“ soll dieses Programm nun weiterenzwickeln und international an den Ingenieur bringen.

Analog-Chips für mehr Akku-Leistung gefragt

Scottsdale, 18. Oktober 2013: Wegen des steigenden Interesses von Industrie und Konsumenten an längeren Akku-Laufzeiten von Computertelefonen, Tablettrechnern und anderen mobilen Elektronikgeräten wächst die Nachfrage für Analogchips, die auf Energiemanagement spezialisiert sind. Das schätzt das US-Marktforschungsinstitut „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona ein. So seien im ersten Halbjahr 2013 rund 18 Prozent mehr solcher Spezialchips weltweit ausgeliefert worden.

IC Insights erwartet Umsatzschub für Autochip-Industrie durch neue Technologien

Gestensteuerung, Nachsicht und Unfallwarner halten im Markt Einzug Scottsdale, 27. Februar 2013: Gestensteuerung, Nachsichtgeräte, Kollisionswarner, frei konfigurierbare Bedienoberflächen und andere Technologien, die man bisher nur vom Militär und von Oberklassewagen kannte, werden in den nächsten Jahren im Auto-Massenmarkt Einzug halten und auch den Herstellern von Automobil-Schalkreisen zu einem ordentlichen Wachstumsschub verhelfen. Das geht aus einer Prognose des Marktforschungs-Unternehmens „IC Insights“ aus Scottsdale, Arizona, hervor.    

Handy-Industrie überholt erstmals PC-Branche als größter Chip-Abnehmer

Scottsdale, 9. Dezember 2012: Seit Monaten unken Branchenbeobachter, die Ära des klassischen Personalcomputers (PC) nähere sich dem Ende – und wird dieser Trend tatsächlich durch Zahlen belegt. Laut einer Marktstudie der US-Analysefirma „IC Insight“ in Scottsdale werden die Hersteller von Computertelefonen (Smartphones) und Handys im Jahr 2013 erstmals die PC-Industrie als weltweit größter Abnehmer von mikroelektronischen Schaltkreisen ablösen.

Prognose: Autoelektronik-Markt wächst bis 2015 um 11 % pro Jahr

22,5 Milliarden Euro globales Marktvolumen erwartet Scottsdale/Dresden, 25.7.2012: Das US-Marktforschungsunternehmen “IC Insights” in Scottsdale/Arizona rechnet mit einem anhaltend starken Wachstum der weltweiten Automobilbranche in den kommenden Jahren, dabei werde die Nachfrage für Automobil-Computerchips überproportional zulegen. Für dieses Jahr erwarten die Analysten ein Marktvolumen für automobile Halbleiter von 19,6 Milliarden Dollar (16,2 Milliarden Euro), das wären 7,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Bis 2015 werde das Marktvolumen um jährlich etwa elf Prozent auf dann 27,3 Milliarden Dollar (22,5 Milliarden Euro) steigen.