Alle Artikel mit dem Schlagwort: Freihandel

Epos-Studie: Trumpfs Strafzölle gegen China gingen nach hinten los

Wirtschaftskrieg bescherte den Amerikanern höhere Binnenpreise, während China letztlich nur einen Teil der Zölle selbst bezahlte Bonn/Mannheim, 15. Juni 2023. Der von Ex-Präsident Donald Trump (Republikaner) entfesselte Wirtschaftskrieg gegen China, den sein Nachfolger Joe Biden (Demokraten) inzwischen zu großen Teilen fortgesetzt hat, könnte den USA und in deren Gefolge auch den Europäern mehr schaden als nutzen. Protektionismus und Abwehrzölle muten wie ein Rückschritt in den Merkantilismus der frühen Neuzeit an und verkennt, wie stark Unternehmen und Menschen im Westen wie im fernen Osten in den vergangenen Dekaden von globalisierten Wertschöpfungsketten und Freihandel profitiert haben. Gestützt wird dies auch durch eine neue Studie des „Epos economic research centers“ an den Universitäten Bonn und Mannheim hin. Der Befund der Ökonomen: Trumps „Straf“-Zölle sind für die USA größtenteils „nach hinten losgegangen“.

Die Restriktionen aus dem US-Chipgesetz werden die Entwicklung der chinesischen Halbleiterindustrie auf Jahre ausbremsen, prognostiziert Trendforce. Visualisierung: Dall-E

Trendforce: US-Chipgesetz bremst China Mikroelektronik auf Jahre aus

Biden-Administration nutzt Chips Act verstärkt für ihre Wirtschaftskriege Washington/Taipeh/Peking, 14. April 2023. Dass die Biden-Administration mit ihrem „US Chips and Science Act“ die im internationalen Wettbewerb zurückgefallene eigene Halbleiterindustrie wieder aufpäppeln will, war von Anfang an klar. Die Europäer versuchen mit ihrem Chip-Gesetz nichts anderes. Doch inzwischen offenbart sich immer mehr die protektionistische Seite des amerikanischen Chip-Gesetzes, das Washington eben auch für Wirtschaftskriege gegen ökonomische Wettbewerber einsetzt. Denn Unternehmen, die vom Chips Act profitieren wollen, müssen sich verpflichten, in den nächsten zehn Jahren keine fortschrittlichen Technologien an China, Russland, Nordkorea und den Iran zu liefern oder dort Hightech-Investitionen zu tätigen. Könnte man bei den drei letztgenannten Ländern sicherheitspolitische Bedenken vielleicht noch nachvollziehen, liegt im Falle Chinas sehr der Verdacht nahe, dass hier ein aufstrebender Konkurrent mit allen Mittel ausgebremst werden soll – auch gegen alle Freihandelsregeln der Welthandelsorganisation WTO.

Kräne verladen im Alberthafen Dresden einen Wagenkasten. Viele Unternehmen sind auf die Elbe angewiesen, um sperrige und sehr schwere Maschinen und andere Güter zu transportieren. Foto: SBOKräne verladen im Alberthafen Dresden einen Wagenkasten. Viele Unternehmen sind auf die Elbe angewiesen, um sperrige und sehr schwere Maschinen und andere Güter zu transportieren. Foto: SBO

Nur jedes zehnte Unternehmen will zurück zu einheimischen Lieferketten

Ifo-Forscher: Rückverlagerung würde Deutschland 10 % Wirtschaftsleistung kosten München, 10. August 2021. Trotz aller Diskussionen um eine mögliche Rückverlagerung industrieller Produktion nach Europa will nur jedes zehnte deutsche Unternehmen künftig verstärkt auf einheimische Lieferketten setzen. Das geht aus einer Umfrage und Analyse des Ifo-Wirtschaftsforschungsinstituts „Ifo“ aus München im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) hervor. „Viele Firmen planen stattdessen, ihre Lagerhaltung auszubauen und die Anzahl ihrer Zulieferer zu erhöhen“, berichtete Lisandra Flach, die das Ifo-Zentrum für Außenwirtschaft leitet.

Susann Hirschberg und Marcel Kowallik bei der Entkontrolle am 5.000.000sten Volkswagen aus Sachsen im Werk Zwickau. Foto: Volkswagen

Deutsche profitieren von Freihandel

IAB-Studie: Exportboom gen Osten sicherte in Deutschland 300.000 Industriejobs Nürnberg, 4. Juli 2017. Etwa jeder zweite Deutsche hält der Freihandel für keine gute Idee. Tatsächlich aber profitieren die deutschen Arbeitnehmer viel stärker von Handelsverflechtungen und Globalisierung als zum Beispiel die Menschen in den USA. Das geht aus einer Studie des „Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung“ (IAB) der Arbeitsagentur in Nürnberg hervor. „Die Arbeitnehmer in Deutschland profitieren unterm Strich vom Außenhandel“, betonen die Studienautoren Wolfgang Dauth, Sebastian Findeisen und Jens Südekum.

Wer verliert durch TTIP?

Maja Volland vom BUND spricht in Bibliothek Dresden-Neustadt über Freihandelsabkommen Dresden, 8. September 2015. Wer gewinnt, wer verliert durch das umstrittene transatlantische Freihandelsabkommen TTIP? Wird es für neue Jobs und Wirtschaftsimpulse sorgen, gefährdet es Jobs in Deutschland und serviert es uns Gen-Hühnchen auf dem Mittags-Tisch? Diese und weitere Fragen will Maja Volland vom „Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland“ (BUND) am Mittwoch, dem 16. September 2015, 19 Uhr, in der Bibliothek Neustadt, Königsbrücker Straße 26, in einem Vortrag diskutieren. Der Eintritt ist gratis, kündigten die Städtischen Bibliotheken Dresden an.

Buchpreisbindung wackelt, Branche protestiert

Börsenverein fordert Sonderreglung für TTIP-Abkommen von EU und USA Frankfurt am Main/Brüssel/Dresden, 19. Mai 2013: Die deutschen Buchhändler und Verlage warnen vor einem geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und der USA, das die deutsche Buchpreisbindung kippen könnte. Das „Transatlantic Trade and Investment Partnership” (TTIP) soll den transatlantischen Handel weiter liberalisieren und unterschiedliche Reglungen auf beiden Seiten des Ozeans angleichen. Der „Börsenverein des deutschen Buchhandels“ in Frankfurt/Main fordert nun, den Kultur- und Mediensektor auszuklammern.

Elektronikverband SEMI: Anti-China-Zölle der USA schaden der Energiewende

SEMI warnt vor Kostensteigerungen und Versorgungsengpässen durch Schutzzoll-Politik San Jose, 19.5.2012: Der internationale Halbleiter-Verband „SEMI“ hat die jüngsten Strafzölle des US-Handelsministeriums gegen chinesische Solartechnik als schädlich für die Wende hin zu erneuerbaren Energien kritisiert. Während viele deutsche und amerikanische Hersteller von Solarzellen und -modulen über die Schutzzölle jubeln, fordert SEMI genau das Gegenteil: Ein globales Freihandelsabkommen für Solartechnik. „Da ein Großteil der Solarpaneele in den USA aus China kommen, werden die neuen Zölle die Solarprodukte in den USA verteuern, die Versorgungssicherheit gefährden … und die Nutzung von Solarenergie reduzieren“, warnte der Verband.