Alle Artikel mit dem Schlagwort: Datenschutz

Chaos-Computer-Club sieht sich in Staatstrojaner-Kritik durch Bundesdatenschützer bestätigt

Hamburg, 16. September 2012: Die Hacker-Vereinigung „Chaos Computer Club“ (CCC) in Hamburg sieht sich in ihrer Kritik an der Sammelwut und der mangelhaften Verschlüsselung des sogenannten Bundestrojaners durch den Bundesdatenschatzbeauftragten bestätigt. In einem vertraulichen Bericht an den Innenausschuss des Bundestages, der dem CCC nun vorliege, kritisiere der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar unter anderem, dass er – jedenfalls nicht zu akzeptablen Konditionen – keinen Einblick in den Quellcode der Schnüffel-Software erhalten habe. Auch seien die Löschmöglichkeiten für mit dem Trojaner erlangte Privatdaten, die den Staat nichts angingen, unzureichend.

Hightech-Verband: EU-Datenschutz schießt übers Ziel hinaus

Berlin, 25.1.2012: Der deutsche Hightech-Branchen-Verband Bitkom hat die EU-Behörden  aufgefordert, den heute vorgelegten Entwurf für eine EU-Datenschutzverordnung zu entschärfen. Die geplante Harmonisierung der Datenschutzgesetze in den EU-Mitgliedsstaaten sei zwar zu begrüßen, erklärte Bitkom. Die vorgesehene Ausweitung des Einwilligungsprinzips, wodurch Internetnutzer künftig in zahlreichen Einzelfällen eine jeweils gesonderte Zustimmung zur Datenverarbeitung geben müssen, schieße jedoch „übers Ziel hinaus“. „Mit einem solchen Ansatz würde das Web zu einem Hindernisparcours umgebaut“, warnte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. hw

Hamburgs Datenschützer prüft Verfügung gegen Facebooks Gesichtserkennung

Hamburg, 11.11.2011: Erneut gibt es von deutschen Datenschützern Gegenwind für „Facebook“ (circa zwei Milliarden Dollar Umsatz, etwa 800 Millionen Nutzer): Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hat rechtliche Schritte gegen das amerikanische Kontaktnetzwerk angekündigt, weil Facebook der Aufforderung nicht nachgekommen sei, die eingebaute Gesichtserkennung „im Einklang mit europäischen und deutschen Datenschutzbestimmungen“ in Deutschland abzuschalten.

Facebook-Fanseiten: Kaum Erfolg für Abmahnaktion

Kiel, 5.11.2011: Der Feldzug des „Unabhängigen Landeszentrums für Datenschutz Schleswig-Holstein“ (ULD) gegen den „Gefällt mir“-Knopf und die Fanseiten auf „Facebook“ verläuft bisher wenig erfolgreich. Das hat ULD-Chef Thilo Weichert eingeräumt. Von den 15 angeschriebenen Institutionen mit Facebook-Fanseiten – darunter sieben öffentliche und acht private – habe bisher nur eine öffentliche Stelle ihre Facebook-Seite deaktiviert. Auch die Staatskanzlei hatte sich geweigert, ihre Seite abzuschalten.

Arbeitsrechtler kritistiert geplantes Betriebsdatenschutzgesetz

Dresden/Bremen, 21.10.2011: Der Arbeitsrechtsexperte Prof. Wolfgang Däubler hat das geplante neue Beschäftigtendatenschutzgesetz (BDSG) kritisiert. Der Entwurf der Bundesregierung sei lückenhaft und unklar formuliert, schätzte der Professor für Rechtswissenschaften der Uni Bremen auf dem „AfA Datenschutzforum 2011“ in Dresden ein. Wie es in einer Mitteilung der „Agentur Sputnik“ heißt, bemängelte der Jurist „dass beispielsweise ungenügend geregelt sei, in welchen Bereichen und wann eine Videoüberwachung am Arbeitsplatz erlaubt sein soll. Auch der Zugriff auf private Daten des Arbeitnehmers sei nach seiner Einwilligung möglich. Aber „die Behauptung, dass diese Zustimmung freiwillig ist, geht an der Realität im Arbeitsleben vorbei“, betonte Däubler. Kritisch äußerte sich auch Patrick Breyer von der Piratenpartei auf dem Datenschutzforum: Er sieht das „Grundvertrauen zwischen Arbeitnehmer und -geber durch die geplanten Regelung des Datenschutzes gefährdet. Auch sehe der Gesetzentwurf auch vor, dass einzelne Unternehmen per Betriebsvereinbarung weichere Datenschutzreglungen vereinbaren könne – damit hebele sich das Gesetz selbst aus, warnte zudem die Grünen-Bundestagsabgeordnete Beate Müller-Gemmeke.

Dresdner Hacker geben Tipps gegen Datenkraken

Dresden, 6.10.2011: Wie man mit Rabattkarten ganz schnell in die Fänge von Datenkraken gerät, diese wieder abschüttelt und sich gegen staatliche Handy-Bewegungsprofile wehren kann, will der Chaos Computer Club (CCC) Dresden am 15. und 16. Oktober 2011 auf einem öffentlichen Symposium „Datenspuren“ allgemeinverständlich in der Dresdner „Scheune“ erklären. Natürlich sollen auch die Hacker und Freaks auf ihre Kosten kommen, zum Beispiel bei einem „Nerd Kontest“.

Verbraucherschützer fordern Datenschutz von Werk aus

  Berlin, 4.10.2011: Unternehmen soll es künftig deutlich erschwert werden, mittels GPS-, Surf- und Facebook-Spuren Bewegungs- und Vorliebenprofile von Internetnutzern zu erstellen. Der „Verbraucherzentrale Bundesverband“ (vzbv) hat heute eine Online-Petition mit dem Ziel gestartet, dass Handy, Computer und andere internetfähige Geräte künftig nur noch mit sehr restriktiven Datenschutzeinstellungen in Deutschland verkauft werden dürfen. Dagegen hat sich umgehend Widerstand der IT-Branche geregt.

Mehr Datenschutz: Facebook antwortet auf Googles Kreise

Menlo Park, 24.8.2011: Facebook antwortet mit eckigen Boxen auf die „Kreise“ von Google+: Wie der in Menlo Park/USA ansässige Sozialnetzwerk-Betreiber heute ankündigte (natürlich auf Facebook), wird es demnächst möglich sein, bei jedem Posting mittels eines aufklappbaren eckigen Menüs festzulegen, welche Freundes-Gruppen den Beitrag zu sehen bekommen. Auch will das Unternehmen die bisher in vielen Untermenüs verstreuten Einstell-Möglichkeiten für den Datenschutz künftig auf der Startseite zusammenfassen. Außerdem können Facebook-Nutzer künftig direkter beeinflussen, ob und wann sie auf Fotos getaggt werden. Die geplanten Änderungen sind hier zu finden.

Datenschutz-Ärger mit „Gefällt mir“-Knopf

Kiel/Köln, 19.8.11. Wer einen der beliebten „Gefällt mir“-Knöpfe von „Facebook“ auf seiner Internetseite einbindet, verstößt möglicherweise gegen den deutschen Datenschutz. Diese Ansicht vertritt zumindest das „Unabhängige Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein“ (ULD) und hat alle Internetseitenbetrieber aus diesem Bundesland aufgefordert, die Knöpfe bis Ende September zu entfernen, sonst drohen Geldbußen bis zu 50.000 Euro. Das berichten der Branchendienst „Meedia“ und die Agentur „Typemania“. Die Argumentation der Datenschützer: Facebook verwendet die „Gefällt mir“-Funktion, um Internetbeweguns- und Nutzerprofile in den USA zu speichern. Dabei werden auch Daten von Internetsurfern abgegriffen, die nicht bei Facebook registriert und damit dessen Nutzungsbestimmungen akzeptiert haben. Dies verstoße gegen deutsches Recht. Rechtsanwalt Christian Solmecke von der Kölner Medienrechtskanzlei „Wilde Beuger Solmecke“ hat Internetseitenbetreibern nun empfohlen, die „Gefällt mir“-Knöpfe nicht mehr direkt anzubinden, sondern als Grafik. Erst wenn der Nutzer auf dieses Bild klickt und einer ebenfalls eingebundenen Datenschutzbestimmung zustimmt, dürfe die Funktion aktiv werden. Eine solche Lösung praktiziere bereits der Radiosender „SWR3“. Quellen: Meedia, Typemania

Datenschutz: Deutsche setzen das meiste Vertrauen in Behörden

München, 27.7.11. Behörden genießen bei den Deutschen – trotz aller Berichte über weltweite Hackerangriffe und Datenklau – weiterhin das größte Vertrauen, wenn es darum geht, im Internet auch sensible persönliche Daten preiszugeben. Das hat eine Emnid-Umfrage unter rund 1000 Bundesbürgern ergeben, wie die Sicherheits-Softwarefirma Symantec in München mitteilte. Demnach sprachen 14 Prozent der Befragten dem öffentlichen Sektor in puncto Datenschutz vollstes Vertrauen aus, weitere 55 Prozent benoteten mit „Gut“ oder „befriedigend“. „Datenschutz ist gerade für den öffentlichen Sektor eine Daueraufgabe und ein wesentlicher Akzeptanzfaktor“, zitiert Symantec dazu Thomas Petri, den bayerischen Landesbeauftragten für Datenschutz. „Es genügen ein, zwei Skandale und das mühsam erarbeitete Vertrauen ist verspielt.“ Deutlich weniger Vertrauen bringen die Deutschen laut der Umfrage Internetportalen des Handels, der Telekommunikationsanbieter und der Finanzsektor entgegen. In diesem Zusammenhang hat Symantec-Konkurrent „Kaspersky“ Internetnutzern geraten, insbesondere bei allen Vorgängen, bei denen Kreditkartendaten übermittelt werden, ein paar Grundregeln zu beachten: Der Käufer sollte darauf achten, dass die Daten über eine gesicherte Verbindung abgewickelt wird (zu erkennen am Schloss-Symbol in der Bowser-Statusleiste), der Anbieter ein vollständiges Impressum und seine AGB …