Ein Viertel der Betriebe berichtet von Sicherheitsproblemen
Berlin, 2. März 2024. In deutschen Unternehmen sorgt Heimarbeit und mobiles Arbeiten für Cybersicherheitsprobleme. Das hat eine Ipsos-Umfrage unter 501 Unternehmen im Auftrag des TÃœV-Verbands aus Berlin ergeben. Laut der „TÃœV-Cybersicherheits-Studie 2023“ sieht etwa jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) erhebliche IT-Sicherheitsprobleme durch mobiles Arbeiten, unabhängig von der Unternehmensgröße.
Für Arbeitnehmer ein Segen, für IT-Verantwortliche eine Herausforderung
„Homeoffice und mobiles Arbeiten haben sich in den letzten Jahren als fester Bestandteil der Arbeitswelt etabliert“, schätzt Digitalisierungs-Experte Marc Fliehevom TÜV-Verband ein. „Für Arbeitnehmer gilt mobiles Arbeiten als ein Segen, für die IT-Sicherheit des Arbeitgebers können die daraus resultierenden Risiken aber eine Herausforderung sein: Die Gefahr eines IT-Sicherheitsvorfalls steigt.“
73 Prozent der befragten Betriebe bestätigen, dass die Anfälligkeit für Cyberangriffe steigt, wenn Endgeräte privat genutzt werden. 65 Prozent der Unternehmen ermöglichen Homeoffice, doch 33 Prozent finden es schwierig, das Bewusstsein für Cybersicherheit bei mobil Arbeitenden aufzubauen. Trotz Risiken bleibt Homeoffice etabliert, wobei große (87 Prozent) und mittlere Unternehmen (79 Prozent) führend sind.
Vielzahl von Tools und Anwendungen
Unternehmen bestätigen, dass mobiles Arbeiten die Wahrscheinlichkeit von IT-Sicherheitsvorfällen erhöht. 71 Prozent sehen ein höheres Risiko, wenn Endgeräte in privaten oder öffentlichen Netzwerken genutzt werden. Zudem steigt die Komplexität und das Risiko für 63 Prozent durch die Vielzahl von Tools und Anwendungen. Für 44 Prozent erhöht sich die Gefahr von Social Engineering-Angriffen. Ein Drittel (33 Prozent) findet es schwer, das Bewusstsein für Cybersicherheit bei mobil Arbeitenden aufzubauen.
Homeoffice und Mobiles Arbeiten in deutschen Unternehmen
Trotz der Cybersicherheitsrisiken hat die Mehrheit der Unternehmen (65 Prozent) eine Homeoffice-Regelung. Große (87 Prozent) und mittlere Unternehmen (79 Prozent) bieten am häufigsten mobiles Arbeiten an. Dennoch gibt es deutliche Unterschiede in der Anzahl der erlaubten Tage außerhalb des Betriebs. Bei 29 Prozent sind nur ein bis zwei Tage Homeoffice pro Woche erlaubt, während 12 Prozent drei bis vier Tage erlauben und ebenso viele zeitlich unbegrenztes Telearbeiten ermöglichen. Workation, also das Arbeiten in einer anderen Stadt oder im Ausland, wird von 29 Prozent der Unternehmen erlaubt.
Um als Arbeitsgeber attraktiv zu sein, gehen viele Betriebe auf Wünsche nach Auswärtsarbeit ein
„Mitarbeitende formulieren zunehmend den Wunsch, ihre Tätigkeit zumindest teilweise aus dem Ausland erbringen zu können“, berichtet auch der Bitkom-Verband aus Berlin. „Um attraktiver Arbeitgeber zu bleiben und auch gefragte Talente für das Unternehmen gewinnen zu können, möchten viele Firmen diese Flexibilität anbieten.“ Dies berge freilich viele rechtliche und sicherheitstechnische Herausforderungen. Inzwischen hat der Bitkom einen eigenen Leitfaden für das mobile Arbeiten im Ausland herausgegeben, der sich hier herunterladen lässt. Ein genereller Leitfaden für das mobile und hybride Arbeiten findet sich hier.
Tipps vom TÃœV
Ein paar Eckpunkte für mehr Cybersicherheit beim mobilen Arbeiten hat auch der TÜV-Verband zusammengestellt:
- Sicherheitsrichtlinien festlegen und befolgen
- Arbeitnehmer sensibilisieren
- Sicheren Remote-Zugriff durch VPN ermöglichen
- IT-Systeme und Datenträger verschlüsseln
- Bildschirmschutzfolien verwenden
Autor: Oiger-News
Quellen: TÃœV-Verband, Bitkom
Ihre Unterstützung für Oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!
Du muss angemeldet sein, um einen Kommentar zu veröffentlichen.