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Innenministerin richtet Cyber-Lagezentrum für Deutschland ein

Bricht die Firewall? Zu viele Unternehmen tun zu wenig für ihre informationstechnologische Sicherheit, meint das neue Cyber-Sicherheitsnetzwerk Sachsen. Visualisierung: Dall-E

Visualisierung: Dall-E

Zentrale soll rund um die Uhr Anriffs-Meldungen auswerten

Bonn, 6. Februar 2024. Angesichts zunehmender Cyberangriffe auf Unternehmen, Behörden und Organisationen hat Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) heute ein neues „Nationales IT-Lagezentrum“ in Bonn eröffnet. In der Einrichtung des „Bundesamts für die Sicherheit in der Informationstechnik“ (BSI) sollen rund um die Uhr jeweils zehn Spezialistinnen und Spezialisten die Cybersicherheitslage für Deutschland rund um die Uhr im Blick behalten, heißt es vom Ministerium. Das Lagezentrum rechne mit rund 2.800 Meldungen zu IT-Sicherheitsvorfällen und Sicherheitslücken pro Jahr.

„Bedrohungslage für die Cybersicherheit ist hoch“

„Die Bedrohungslage für die Cybersicherheit ist hoch“, meint Faeser. „Cyberangriffe von staatlichen Akteuren wie von Hackern nehmen immer mehr zu. Auch Desinformation und Manipulationen wie durch KI-generierte Fakes sind erhebliche Gefahren. Wir wappnen uns gegen diese Bedrohungen. Das neue Lagezentrum unserer Cybersicherheitsbehörde BSI zeigt das. Hier laufen die Fäden zusammen, um unsere Systeme zu schützen.“

Das sieht auch der deutsche Digitalverband „Bitkom“ aus Berlin ähnlich: „Cyberangriffe sind aktuell eine der größten Bedrohungen für unsere Wirtschaft und Gesellschaft: Im vergangenen Jahr sind der deutschen Wirtschaft 206 Milliarden Euro Schaden durch Diebstahl von IT-Ausrüstung und Daten sowie digitale und analoge Industriespionage und Sabotage entstanden“, betonte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. „Wir begrüßen, dass das BSI die Voraussetzungen zur Prävention und Bekämpfung von Cyber-Kriminalität mit dem neuen Nationalen IT-Lagezentrum verbessert.“ Wichtig sei die Bündelung der Informationsflüsse: „Cyberkriminalität orientiert sich nicht an unseren föderalen Strukturen, deswegen brauchen wir bei ihrer Bekämpfung auch eine stärkere Konzentration von Know-how und Zuständigkeiten.“

2/3 der Firmen rechnen mit Angriffen in den nächsten 12 Monaten

Fast zwei Drittel der Unternehmen in Deutschland hatten in einer Bitkom-Umfrage zuletzt angegeben, dass sie damit rechnen, in den kommenden zwölf Monaten Opfer von Cyberangriffen zu werden. Fast jedes zweite Unternehmen befürchtet, dass eine erfolgreiche Cyberattacke die eigene Existenz bedrohen könnte. „Die Bedrohungslage wird sich in Zukunft eher noch verschärfen“, prognostiziert Wintergerst.

Autor: Oiger

Quellen: BMI, Bitkom

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt