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Kampf gegen „gläserne“ Knochen

Auf solchen Röntgenaufnahmen suchen die Medizinern nach Anzeichen von Knochentumoren. Quelle: Hochschulmedizin Dresden

Abb.: Hochschulmedizin Dresden

DFG fördert Dresdner „Dione“-Programm gegen entzündungsbedingte Knochendegeneration

Dresden, 25. November 2023. Um Patienten mit häufigen Knochenbrüchen besser helfen zu können, suchen Forscher aus Dresden und Erlangen im Zuge ihres „Dione“-Programms an neuen Ansätzen gegen chronisch-entzündliche Erkrankungen, die mit Knochenschwund und -brüchen einhergehen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das wegweisende Projekt, meldet die Dresdner Hochschulmedizin.

Zentrale Bedeutung für die Medizinische Fakultät der TU Dresden

Die Dione-Forschung spiele eine zentrale Rolle für die Medizinische Fakultät der TU Dresden, betont Dekanin Prof. Esther Troost. Die Entschlüsselung der Wechselwirkungen zwischen Entzündung und Knochen trage entscheidend zur translationalen Medizin bei. Die DFG-Förderung ermöglicht innovative Therapieansätze und positioniert die Fakultät als Vorreiterin auf diesem Forschungsgebiet.

Forschungsziel und -ansatz

Im Fokus des Projekts steht die Untersuchung, wie Entzündungen in verschiedenen Organsystemen den Knochen beeinflussen und zu Knochenverlust führen. Das interdisziplinäre Forscherteam analysiert in Modellorganismen und am Menschen, wie verschiedene Zelltypen über längere Distanzen miteinander kommunizieren. Die Kooperation der Arbeitsgruppen verschiedener Kliniken und Universitäten ermögliche eine ganzheitliche Erforschung der entzündungsbedingten Knochendegeneration, hieß es von den Dresdner Medizinern. Ziel sei es, den Weg zu neuen therapeutischen Verfahren zu ebnen und innovative Ansätze zur Behandlung von entzündungsbedingten Knochenerkrankungen zu entwickeln.

Prof. Martina Rauner. Foto: TU Dresden

Prof. Martina Rauner. Foto: TU Dresden

„Die Untersuchung der zugrundeliegenden Mechanismen des entzündungsbedingten Knochenverlusts ist nur in einem interdisziplinären Setting möglich“, betonte die Dresdner Projektsprecherin Professorin Dr. Martina Rauner. vom „Bone Lab“ der TU Dresden.

Insgesamt 69 Millionen Euro für 6 Sonderforschungen

Das Dione-Programm ist eines von sechs große Forschungsvorhaben mit sächsischer Beteiligung, für die die DFG nun insgesamt 69 Millionen Euro bewilligt hat. Dazu gehören:

  • Internationales Graduiertenkolleg an der Universität Leipzig unter Leitung von Professorin Dr. Yfaat Weiss zum Thema: »Belongings: Jüdische materielle Kultur in und jenseits von Europa im 20. Jahrhundert«, Partnereinrichtungen: Universität Leipzig in enger Kooperation mit der Hebrew University Jerusalem (Israel) und dem Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow in Leipzig
  • Graduiertenkolleg an der Universität Leipzig unter Leitung von Professor Dr. Martin F. Quaas zum Thema: »Ökonomie miteinander verbundener natürlicher Gemeinschaftsgüter: Atmosphäre und Biodiversität«, Partner: Universität Leipzig, Deutsches Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv), Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Halle-Leipzig (UFZ), Institut für Troposphärenforschung e.V. (TROPOS) und Universität Hamburg
  • Graduiertenkolleg an der TU Dresden unter Leitung von Professor Dr.-Ing. Hartmut Fricke zum Thema: »Technisch-betriebliche Integration hochautomatisierter Luftfahrt in Ballungszentren«, Partnereinrichtungen: TU Dresden in Kooperation mit Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
  • Sonderforschungsbereich an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Sprecherhochschule) und der TU Dresden unter Leitung von Professorin Dr. Aline Bozec, Ph.D., zum Thema: „DIONE Entzündungsbedingte Knochendegeneration“, Partnereinrichtungen: Universität Ulm, Charité – Universitätsmedizin Berlin und Leibniz-Institut für Analytische Wissenschaften -ISAS- e.V. Dortmund
  • Sonderforschungsbereich an der Universität Leipzig (Sprecherhochschule) , der Universität Bremen und der Universität zu Köln unter Leitung von Prof. Dr. Manfred Wendisch zum Thema: „Arktische Verstärkung: Klimarelevante Atmosphären- und Oberflächenprozesse und Rückkopplungsmechanismen (AC)3«, in enger Kooperation mit Alfred Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) und Leibniz-Institut für Troposhärenforschung e.V. (TROPOS)
  • Sonderforschungsbereich an der Universität Leipzig unter Leitung von Professorin Dr. Annette G. Beck-Sickinger zum Thema: „Strukturelle Dynamik der GPCR-Aktivierung und -Signaltransduktion“, mit Beteiligung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Die Förderung für diese Projekte wertet der sächsische Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow (CDU) als Beleg für die exzellente Forschung im Freistaat: „Sie sind ein Ausweis dafür, wie es unseren Universitäten immer wieder gelingt, über Disziplinen und Einrichtungsgrenzen hinweg profilschärfend, national wie international sichtbare Spitzenforschung und hervorragende Arbeit bei der Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses zu betreiben.“

Autor: KI Oiger-News

Quellen: SMWK, Hochschulmedizin Dresden

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt