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Klampf-Roboterin, Brett und App: MB21-Preise in Dresden vergeben

"GUITAR HERO ROBOT" von Julian Geis aus Neustadt an der Weinstraße. Foto: Heiko Weckbrodt

„GUITAR HERO ROBOT“ von Julian Geis aus Neustadt an der Weinstraße. Foto: Heiko Weckbrodt

Jury zeichnete 15 digitale Kunstwerke junger Kreativer aus

Dresden, 12. November 2023. Eine Roboter-Gitarristin, Trickfilme über verschmutzte Ozeane und mögliche Lebenswege, aber auch hybride Lernspiele zwischen Brett und App haben die Jury des Multimedia-Jugendwettbewerb „MB21“ in diesem Jahr besonders überzeugt: Sie vergaben gestern Abend beim Medienfestival in den Technischen Sammlungen Dresden (TSD) insgesamt 15 Preise für herausragende digitale Werke junger Kreativer in mehreren Altersklassen und Disziplinen.

Animierte Landschaften beim Jugendmedienfestival in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Animierte Landschaften beim Jugendmedienfestival in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Animationsfilme, VR-Collagen und Brettspiele gewürdigt

Dazu gehörte eben besagte Roboterin, die nach den Vorgaben der Besucher in die Gitarre haut (und ein wenig an die Roboter-Punklady Hellga Tarr erinnert, die bereits in den TSD klampfte). Lob bekam beispielsweise aber auch ein Trickfilm über verschiedene, sehr phantasievolle Erklärungen, wie ein Findlingsstein auf einen Schulhof geraten sein mochte. Einen Sonderpreis gab es für „Alarm in den Ozeanen“ – eine Animationsfilm über Plaste, Öl und andere Abfälle in den Weltmeeren. Einen weiteren Preis gab es für „Drive Away“: Eine mit der Unreal-Spieletechnik entwickelte und mit Datenbrillen erkundbare 3D-Collage über die Flucht einer jungen Frau aus der Ukrainerin.

Kurz-Video von der
Roboter-Gitarristin (hw):

Vom Hobby zum Beruf?

„Beeindruckend, wie Kinder und Jugendliche ihre Welt gestalten, sich einbringen und mitbestimmen wollen“, betonte MB21-Projektleiterin Katharina Klapdor Ben Salem. „Damit sind sie Vorbilder für uns alle.“ Ihr Kollege Hannes Güntherodt zeigte sich ebenfalls angetan: Dass sich hier Deutschlands Zukunftsgestalterinnen treffen, kann der ganzen Gesellschaft Mut machen, denn es zeigt, dass junge Menschen eigene Ideen einbringen, diese öffentlich präsentieren, zur Diskussion stellen und sich mit anderen vernetzen wollen“, erklärte er. „Ich bin überzeugt davon, dass wir viele der heutigen Preisträgerinnen schon bald an anderer Stelle wiedersehen – spätestens dann, wenn sie ihr Hobby und ihre Leidenschaft zu einem Beruf gemacht haben.“

Musikinstallation beim Jugendmedienfestival in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Musikinstallation beim Jugendmedienfestival in den Technischen Sammlungen Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Festival empfängt heute wieder Besucher

Begleitet war und ist das Wettbewerbsfinale von einem öffentlichen Jugendmedienfestival in den TSD. Dort stellen die Kreativen ihre Werke aus. Viele der produzierten Videos können die Besucher auch auf der großen Leinwand im Museumskino ansehen. Unser Eindruck bei einem Besuch am Samstag: Die präsentierten Arbeiten haben hohe Qualität. Allerdings waren in anderen Wettbewerbsjahren schon mehr Beiträge zu sehen. Neben den Präsentationen hat das Technikmuseum für den heutigen Sonntag Bastel- und andere Mitmachangebote – vor allem in seinem „Machwerk“-Keller – organisiert.

"Bubble Mania" ist ein Arkade-Spiel auf der großen Leinwand und ungewöhnlichen Steuer-Geräten. Foto: Heiko Weckbrodt

„Bubble Mania“ ist ein Arkade-Spiel auf der großen Leinwand und ungewöhnlichen Steuer-Geräten. Foto: Heiko Weckbrodt

Die Preisträger:

Konkret vergab die Jury folgende Preise und Auszeichnungen:

Altersgruppe bis 10 Jahre

Hauptpreis: Paul Sokratis Clemens Jung aus 66271 Kleinblittersdorf, Projekt: „Das Leben eines Jungen namens Paul“

Auszeichnung: Carl-Humann-Grundschule aus 13359 Berlin, Projekt: „Unser Suchling“

Auszeichnung: Grundschule Nördlingen-Mitte aus 86720 Nördlingen, Projekt: „Flug zum Olympus Mons“

Altersgruppe 11 – 15 Jahre

Hauptpreis: Julian Geis aus 67434 Neustadt/Weinstraße, Projekt: „GUITAR HERO ROBOT“

Auszeichnung: Lyonel Feininger Gymnasium Halle/S. aus 06110 Halle/Saale, Projekt: „Schüler-Podcast“

Auszeichnung: Jugendeinrichtung Schloss Stutensee/Jens Voigtländer aus 76297 Stutensee, Projekt: „Von Schurken und Schätzen“

Altersgruppe 16 – 20 Jahre

Hauptpreis: Salon5-Jugendreporter:innen aus 46236 Bottrop, Projekt: „Salon5“

Auszeichnung: Grimmelshausen-Gymnasium Gelnhausen aus 63594 Hasselroth, Projekt: „Grimmels für Grimmels“

Auszeichnung: Lennart Finke aus 33014 Bad Driburg, Projekt: „Hackenbush: Pocket Edition“

Altersgruppe 21-25 Jahre

Hauptpreis: Mascha Ermakova aus 12487 Berlin, Projekt: „Drive Away“

Auszeichnung: Lukas Hort, David Vath, Bent Nühlen aus 22453 Hamburg, Projekt: „Non-Virtual Reality Games“

Auszeichnung: Wiebke Grubek und andere aus 55545 Bad Kreuznach, Projekt: Nexus

Sonderkategorien

Jahresthema: Grundschule Nördlingen-Mitte aus 86720 Nördlingen, Projekt: „Alarm in den Ozeanen“

Gruppenpreis: Sophia Walter und andere aus 70186 Stuttgart, Projekt: „Bubble Mania“

Medienkunst: der Preis wird zu gleichen Teilen an zwei Prokete vergaben

1) Timo Triebensky aus 36381 Schlüchtern, Projekt: „Christmas CTF Framework“

2) Katharina Mikey Müller und andere aus 12459 Berlin, Projekt: „Bloodletter“

-> Nähere Informationen zu den einzelnen Projekten und den Jury-Laudationes sind hier im Netz zu finden.

Autor: hw

Quellen: MB21, Vor-Ort-Besuch

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt