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IHK Dresden gegen geplante Maut-Teuerung für Laster

Der Lkw-Prototyp von MAN mit Wasserstoffmotor vor dem Verkehrsmuseum Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Emissionsarme Laster – hier ein Lkw-Prototyp von MAN mit Wasserstoffmotor vor dem Verkehrsmuseum Dresden – sollen Nachlässe bekommen, für alle anderen Laster wird die Maut deutlich teurer. Foto: Heiko Weckbrodt

Wirtschaft ist ohnehin schon angeschlagen

Dresden, 16. Juni 2023. Gegen die geplante höhere Laster-Straßenmaut zu Gunsten des Schienen-Ausbaus in Deutschland hat die Industrie- und Handelskammer (IHK) Dresden heute protestiert. „Ein weiterer, so massiver Kostenanstieg schadet dem Wirtschaftsstandort Deutschland“, kritisierte IHK-Präsident Andreas Sperl.

Ampel will Geld in die Bahn umleiten

Die Bundesregierung will die Lkw-Maut um 200 Euro pro ausgestoßener Tonne CO2 erhöhen. Laut der „Allianz pro Schiene“ verdoppeln sich dadurch die Maut-Einnahmen nahezu von knapp acht auf rund 15,2 Milliarden Euro. Die IHK geht von einem Preisanstieg für die Spediteure um 60 bis 70 Prozent aus. Die Bundesampel will dieses Geld in den Schienenausbau investieren und so das Klima schützen.

Andreas Sperl. Foto: IHK Dresden

Andreas Sperl. Foto: IHK Dresden

Kammer-Präsident: Geld liegt nicht auf der Straße

„Die Bundesregierung bricht damit den mit der Mauteinführung aufstellten Grundsatz, dass Mauteinnahmen aus der Straße auch der Straße zugute kommen sollen“, kritisierte Sperl. „Das Argument Klimaschutz halte ich vor dem Hintergrund der aktuellen Haushaltsdebatte für vorgeschoben. Der Schienenausbau ist zweifelsohne wichtig, das Geld dafür liegt aber im wahrsten Sinne des Wortes nicht auf der Straße. Die Logistikkosten sind bereits heute ein belastender Faktor für die Wirtschaft, die durch ständig steigende Energiepreise und Arbeitskosten in den letzten Jahren noch zugelegt haben.“

Bis Elektro- oder Brennstoffzellen-Laster in Größenordnungen in Deutschland verfügbar sind, dürfte es noch einige Zeit dauern. Von daher seien die angekündigte Maut-Nachlässe für emissionsarme Lkws eher ein „Taschenspielertrick“, meint der Dresdner IHK-Präsident.

Autor: hw

Quellen: IHK Dresden, Allianz pro Schiene

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt