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Skandinavier wollen Holz-Akku bauen

Stora Enso und Northvolt wollen Akkus-Zellen mit Anoden auf Lignin-Basis aus skandinavischen Bäumen entwickeln. Foto:  Stora Enso via Cision

Stora Enso und Northvolt wollen Akkus-Zellen mit Anoden auf Lignin-Basis aus skandinavischen Bäumen entwickeln. Foto: Stora Enso via Cision

Northvolt und Stora Enso möchten Hartkohle aus Lignin soll Graphit ersetzen

Helsinki/Stockholm, 15. August 2022. Zwei skandinavische Unternehmen arbeiten gemeinsam an einem Holzakku aus nordischen Bäumen. Freilich soll nicht der ganze Energiespeicher aus Holz bestehen, vielmehr das Anodenmaterial. Dafür wollen die Projektpartner Northvolt und Stora Enso Hartkohle auf Ligninbasis anstelle von – ebenfalls kohlenstoff-basiertem – Graphit einsetzen. Das Lignin dafür wiederum möchten sie „aus aus nachwachsendem Holz aus den nordischen Wäldern“ gewinnen, wie der finnisch-schwedische Forstunternehmen „Stora Enso“ mitteilte.

Mehr europäische Materalien für Energiespeicher

Im Fokus steht dabei auch die Idee, Akkumulatoren für Elektroautos und andere Einsatzzwecke in höherem Maße als bisher aus Materialien zu bauen, die in Europa verfügbar sind. „Mit dieser Partnerschaft erkunden wir eine neue Quelle für nachhaltige Rohstoffe und erweitern die europäische Batterie-Wertschöpfungskette, während wir gleichzeitig eine kostengünstigere Batteriechemie entwickeln“, erklärte „Northvolt“-Umweltchefin Emma Nehrenheim. „Die gemeinsame Batterieentwicklung mit Northvolt markiert einen Schritt auf unserem Weg, den schnell wachsenden Batteriemarkt mit erneuerbaren Anodenmaterialien aus Bäumen zu bedienen“, betonte derweil Biomaterial-Vizepräsidentin Johanna Hagelberg von „Stora Enso“. „Unser ligninbasierter Hartkohlenstoff Lignode wird die strategische europäische Versorgung mit Anodenrohmaterial sichern und den nachhaltigen Batteriebedarf für Anwendungen von der Mobilität bis zur stationären Energiespeicherung decken.“

Lignin ist ein pflanzliches Polymer, das in den Zellwänden von Trockenlandpflanzen vorkommt. Bäume bestehen zu 20 bis 30 Prozent aus Lignin, wo es als natürliches und starkes Bindemittel fungiert, hieß es von den Finnen. Lignin entsteht unter anderem als Abfallprodukt der Papierherstellung, in der Stora Enso auch tätig ist. Das Unternehmen betreibt bisher eine Pilotanlage für biobasierte Kohlenstoffmaterialien in Sunila in Finnland und stellt dort seit 2015 Lignin her. Die jährliche Produktionskapazität beträgt 50.000 Tonnen. Damit sei Stora Enso der größte Kraft-Lignin-Produzent der Welt, hieß es von dem finnisch-schwedischen Konzern.

Quelle: Stora Enso via Cision, Northvolt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt