Allgemein

Dresden schickt Kamilleöl-Auto in Nanorennen

Das große Rennen der kleinen Nanoflitzer. Grafik: Tim Kühne

Das große Rennen der kleinen Nanoflitzer. Grafik: Tim Kühne

Dresden/Toulouse, 22. März 2022. Die Dresdner Forschergemeinde schickt am 24. März 2022 einen eigenen Rennboliden in das Autorennen „NanoCar Race“ ins französische Toulouse: Ein Kamille-Ölmolekül wird die sächsische Rennfahrt vertreten. Das geht aus einer Mitteilung der TU Dresden und des Dresdner Exzellenzzentrum für fortgeschrittene Elektronik hervor.

Bei dem Rennen werden die Distanzen – man ahnt es schon – nicht in Kilometern, sondern in Nanometern, also Millionstel Millimetern gemessen. Die Autos sind nicht für Menschen konstruiert, sondern selbst nur ein paar Dutzend oder Hundert Atome groß. Und angetrieben werden sie nicht von eigenen Motoren, sondern der Spannung, die Rastertunnelmikroskopen erzeugen.

Das Dresdner Nano-Rennauto. Grafik: Tim Kühne

Das Dresdner Nano-Rennauto. Grafik: Tim Kühne

Das Dresdner Auto besteht aus einem Azulen-Molekül. Das ist ein blauer aromatischer Kohlenwasserstoff, der in Kosmetikprodukten und als Färbemittel verwendet wird. Die bekannteste natürliche Azulenverbindung kommt in der Kamille vor und wurde schon im 15. Jahrhundert als tiefblaues ätherisches Öl bei der Wasserdampfdestillation der Kamille gewonnen.

Zum Dresdner Team GAzE (German Azulene Explorer) gehören neben der Mikroskopgruppe auch Dr. Franziska Lissel und Oumaima Aiboudi (Functional Electronic Materials-Gruppe am Leibniz Institut für Polymerforschung Dresden – IPF) für die chemische Synthese, sowie Dr. Dmitry Ryndyk (TU Dresden, Professur für Theoretische Chemie / Leibniz-Institut für Werkstoffwissenschaften IFW), zuständig für Modellrechnungen.

Das Rennen „Nanocar Race II“ findem vom 24. März, 11 Uhr bis zum 25. März 2022, 11 Uhr statt. Es wird bei Youtube in Echtzeit übertragen: https://youtu.be/ofwBAOi01_o

 

Autor: hw

Quelle: TUD

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt