Wachsende Wasser-Probleme bringen Lebensräume für jeden zweiten Menschen auf der Erde durcheinander, Tendenz: steigend
Frankfurt am Main, 17. Juni 2021. Immer mehr Flüsse trocknen aus – und zwar nicht nur in heißen Erdgegenden, sondern auch in unseren Breiten. Mittlerweile führen weltweit über 60 Prozent der Flüsse an mindestens einem Tag im Jahr kein Wasser. Das geht aus einer Analyse eines internationalen Forschungsteams unter Führung von Mathis Messager von der McGill Universität im kanadischen Montreal ergeben. Demnach lebt über die Hälfte der Weltbevölkerung in der Nähe solcher zeitweise trockener Flüsse. Zukünftig werde dies noch weit mehr Menschen betreffen, prophezeien die Studienautoren.
Selbst Nil und Rio Grande zeitweise ohne Wasser
„Sogar große, charismatische Flüsse, wie beispielsweise der Nil, der Gelbe Fluss in China oder der nordamerikanische Rio Grande, fallen bereits vollständig trocken“, warnte Senckenberg-Generaldirektor Klement Tockner aus Frankfurt am Main, der an der Studie beteiligt war. „Dies kann zu einem erschwerten Wasserzugang für Millionen von Menschen führen und hat tiefgreifende Auswirkungen auf das Ökosystem Fluss.“
Auch deutsche Flüsse und Bäche betroffen
In unseren Breiten betrifft das etwa 30 Prozent der Fließgewässer. Beispiele dafür sind der 16 Kilometer lange Urselbach bei Frankfurt oder der Lahn-.Zufluss Weil. In besonders trockenen Gebieten der Erde, wie in Indien, Westaustralien oder der afrikanischen Sahelzone, trocknen sogar 99 Prozent der Bäche und Flüsse mindestens zeitweise aus.
Autor: hw
Quelle: Senckenberg-Gesellschaft
Wissenschaftliche Publikation:
Messager, M.L., Lehner, B., Cockburn, C. et al. Global prevalence of non-perennial rivers and streams. Nature 594, 391–397 (2021). https://doi.org/10.1038/s41586-021-03565-5
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