Ifo Dresden: Vor allem Corona-Überbrückungshilfen wenig genutzt
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Dresden, 17. Juni 2021. Die deutschen Unternehmen haben nur einen kleinen Teil der bereitgestellten Corona-Hilfen von Bund und Ländern tatsächlich genutzt beziehungsweise erhalten. Darauf haben Selina Schulze Spüntrup und Fabian Wagner vom Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo in Dresden in ihrem Aufsatz „Förderprogramme in der Coronakrise – Ein Zwischenfazit“ hingewiesen.
„Anspruchsvoraussetzungen zum Teil recht streng gefasst“
„Nur ein Bruchteil der veranschlagten Hilfsmittel wurde an die von der Coronapandemie betroffenen Unternehmen ausgezahlt“, berichtete Selina Schulze Spüntrup. „Das hat auch damit zu tun, dass die Anspruchsvoraussetzungen zum Teil recht streng gefasst wurden, um Missbrauch auszuschließen. Zudem war bei der Bereitstellung der Mittel auch nicht klar, wie viele Unternehmen tatsächlich Hilfe in Anspruch nehmen würden.“
Überbrückungshilfen besonders wenig genutzt
So riefen die deutschen Unternehmen beispielsweise nur 24 Prozent der rund 150 Milliarden Euro ab, die der Bund als Zuschüsse ausgelobt hatte. Bei den Überbrückungshilfen lagen die Quoten noch niedriger, teilweise unter fünf Prozent.
Speziell in Sachsen könnte zudem der Umstand eine Rolle gespielt haben, dass der Freistaat zunächst vor allem Kredite statt Zuschüsse für angeschlagene Betriebe bereitgestellt hatte. Diese Verschuldung hatte womöglich der eine oder andere Familienbetrieb gescheut.
Autor: hw
Quelle: Ifo Dresden
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