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Roboterlibellen aus Dresden und Auckland schwärmen zur Hannovermesse aus

Bionische Libellen bei einem Vorversuch an der Uni Auckland. Foto: Gottfried Boehnke für die TU Dresden

Bionische Libellen bei einem Vorversuch an der Uni Auckland. Foto: Gottfried Boehnke für die TU Dresden

Neuseeländisch-sächsisches Technologie-Unternehmen „Poweron“ will seine künstlichen Muskeln 2021 zur Marktreife bringen

Dresden/Auckland/Hannover, 11. April 2021. Erste Muster von Roboterlibellen, angetrieben von künstlichen Muskeln, will das sächsisch-neuseeländische Technologie-Unternehmen „Poweron“ ab Montag zur diesjährigen Hannovermesse vorstellen. Das geht aus einer Mitteilung des sächsischen Gründernetzwerks „Futuresax“ hervor, an dessen virtuellen „Poweron“ präsent sein wird.

Internationales Team berichtet von vielen Anfragen

Demnach will das junge Unternehmen in diesem Jahr mit dem Vertrieb erster Produkte beginnen. Auf der Messe möchte „Poweron“-Technologiechefin Katie Wilson die jüngsten Fortschritte mit den künstlichen Muskeln vorstellen, von denen erste Test-Muster bald verfügbar sind und die „später in diesem Jahr auf den Markt kommen“. Es gebe dafür bereits „viele Anfragen“, ergänzte „Poweron“-Chef Markus Henke, der an der TU Dresden in in Mechatronik und Elektrotechnik promoviert hatte.

Ãœber Poweron

Die „Poweron“-Gründer Markus Henke, Katie Wilson, Ross Green und Iain Anderson hatten sich 2015 während ihrer Forschungen an flexibler Elektronik und Robotern am „Biomimetics Lab“ im neuseeländischen „Auckland Bioengineering Institute“ kennengelernt. 2017 kehrte Markus Henke nach Deutschland zurück. Gemeinsam gründeten sie 2019 in Auckland das Unternehmen „Poweron“, das zugleich auch eine Dresdner Niederlassung bekam. Die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ (DFG) förderte im Folgejahr die Arbeit des internationalen Teams an „multifunktionalen dielektrischen Elastomeren“ mit zwei Millionen Euro. Im Fokus steht dabei der Versuch, die Arme von Robotern nicht mehr aus Stahl, sondern aus weichen künstlichen Muskeln auf Kohlenstoffbasis zu bauen. Wichtig wären solche „weichen“ Greifer zum Beispiel für die enge kooperative Zusammenarbeit von Menschen und Robotern in Industriebetrieben, „Cobotics“ genannt. Die Poweron-Forscherinnen und –Forscher denken dabei aber auch an kleine, omnipräsente Miniroboter-Helfer für Menschen – zum Beispiel eben Roboterlibellen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Futuresax, Poweron

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt