Gewerkschaften wollen weiter Tarifvertrag erzwingen
Dresden, 29. Mai 2020. Rund 100 bis 200 Streikende haben am Freitagnachmittag vor den Werktoren von Globalfoundries (Glofo) Dresden einen Tarifvertrag für die rund 3200 Chipwerker gefordert. Allerdings gelang es ihnen bis zum Abend nicht, die Halbleiterproduktion in der Fabrik lahmzulegen, wie es die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie (IG BCE) zunächst angekündigt hatte.
Glofo: Produktion läuft weiter
„Unsere Produktion läuft stabil“, betonte der Dresdner GF-Sprecher Jens Drews. Den Gewerkschaften sei es offensichtlich nicht gelungen, die große Mehrheit der Belegschaft hinter sich zu vereinen.
Gewerkschaft setzt auf Verhandlungen
„Wir wollen keine weitere Eskalation“, betonte Gewerkschafts-Verhandlungsführer Oliver Heinrich derweil. „Wir strecken dem Unternehmen weiterhin diplomatisch unsere Hand für Verhandlungen auf Augenhöhe entgegen.“ Bisher hatte sich das Dresdner Management geweigert, über einen Tarifvertrag zu verhandeln.
Streikbrecher-Prämie für Corona-Hilfe
Zugleich kritisierte die IG BCE die 100-Euro-Prämie für „Streikbrecher“ die das Unternehmen diesmal an eine gemeinnützige Covid-19-Organisation spenden will.
Der Warnstreik soll Samstagnachmittag enden.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Glofo, IG BCE
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