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Infineon Dresden schickt 2200 Chipwerker in die Kurzarbeit

Infineon Dresden. Foto: Infineon

Infineon Dresden. Foto: Infineon

Vor allem durch Corona-Krise brechen Umsätze mit Auto-Chips ein

Dresden, 29. Mai 2020. Infineon schickt nun doch einen Großteil seiner Chipwerker in Dresden in die Kurzarbeit. Das hat Standortsprecher Christoph Schumacher auf Oiger-Anfrage bestätigt.

Ab 1. Juni sinkt Arbeitszeit um bis zu 15 %

Demnach reduziert der deutsche Halbleiter-Konzern ab dem 1. Juni 2020 für zunächst zwei Monate die Arbeitszeit in Dresden um zehn bis 15 Prozent. Das betreffe etwa 2200 von insgesamt 2700 Beschäftigten vor Ort, informierte der Sprecher. In seinen Fabriken in Regensburg und im österreichischen Villach hatte Infineon bereits am 1. Mai Kurzarbeit angeordnet.

„Erwarten geringere Auslastung unserer Fabriken“

Bisher hatte das Unternehmen diesen Schritt in Dresden trotz der Corona-Krise gescheut, weil die Chips aus Sachsen lange stark gefragt waren. Vor kurzem hatte Infineon sogar einen millionenschweren Ausbau in Dresden erwogen. Aber inzwischen haben die Folgen der Seuche und der deshalb verhängten Verbote sowie der bereits vor Corona eingesetzte Abwärtstrend in einigen ohnehin geschwächten Branchen große Teile der Wirtschaft erfasst – und damit auch viele Infineon-Schlüsselkunden. „Insbesondere unser Geschäft mit Automobilelektronik wird am meisten von der Coronavirus-Pandemie betroffen sein“, erklärte Christoph Schumacher. „Wir erwarten deutliche Umsatzrückgänge gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr und eine vorübergehend geringere Auslastung unserer Fabriken.“ Die Kurzarbeit treffe vor allem die sogenannten Front-End-Fabriken in Europa, in denen die Kernprozesse der Chipherstellung ablaufen.

In Dresden betreibt Infineon zwei 200-Millimeter-Fabriken für Kupferchips sowie eine 300-Millimeter-Fabrik für Leistungshalbleiter.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: Infineon Dresden

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt