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Nasa testet Karbon-Regenschirm als Raumschiffschutz

Der faltbare Hitzeschild: Ein ADEPT-Model im Windkanal. Foto: Nasa, Ames Research Center

Der faltbare Hitzeschild: Ein ADEPT-Model im Windkanal. Foto: Nasa, Ames Research Center

Faltbarer Hitzeschild soll Missionen zu Monden und Planeten erleichtern

Washington. 15. September 2018. Die Nasa testet einen neuen Hitzeschild aus Karbontextilien, der sich wie ein Regenschirm vor einem landenden Raumschiff entfaltet. Dadurch werde es möglich, auch Raketen für den Start zu verwenden, die einen kleineren Durchmesser als der Hitzeschild selbst haben und damit größere Nutzlasten zu befördern, betonte die US-Raumfahrtbehörde.

Diese – nach Nasa-Einschätzung – revolutionäre Technologie wurde unter anderem mit blick auf spätere Mars-Flüge konzipiert. Denn obgleich die Mars-Atmosphäre dünner ist als die der Erde, kann sie mit hoher Geschwindigkeit eintretende Sonden dennoch stark aufheizen. Um dieses Problem zu umgehen, testet die Nasa auch eine Art Fallschirm- und Abseilsystem für den Mars. Denn leistungsstarke Hitzeschilde sind normalerweise schwer – und in der Raumfahrt ist gerade das Gewicht ein wichtiger Faktor.

Die Skizze zeigt den prinzipiellen Ablauf einer Mission mit ADEP-Hitzeschild. Abb.: Nasa

Die Skizze zeigt den prinzipiellen Ablauf einer Mission mit ADEP-Hitzeschild. Abb.: Nasa

Karbonfasern dreidimensional verwoben

Der neue faltbare Hitzeschild besteht aus 3D-gewobenen Karbonfasern, die durch eine rippenartige Struktur ihre Form halten, wenn der Schild einmal auseinandergefaltet ist. Offiziell nennt sich diese Methode und der Schild „Adaptable, Deployable, Entry and Placement Technology“ (ADEPT).

Als nächstes wollen die Nasa-Ingenieure ihren „Regenschirm“ für die Rückkehr von Sonden aus höheren Erdumlaufbahnen testen. Später stehen dafür Missionen zum Mond, zur Venus, zum Titan und zum Mars auf der Agenda – und wieder zurück.

Autor: hw

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt