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2030 fehlen der Weltwirtschaft 85 Millionen Fachkräfte

Sachsens Hightech-Gründer leiden unter Risikokapital-Lücken. Foto: Heiko Weckbrodt

Foto: Heiko Weckbrodt

Starke Lohnsteigerungen für Hochqualifizierte zu erwarten

Los Angeles/Frankfurt am Main, 20. Juli 2018. Bis 2030 werden der Weltwirtschaft rund 85 Millionen qualifizierte Arbeitskräfte fehlen. Dieser Fachkräftemangel wird die Löhne für Hochqualifizierte in vielen Ländern steigen – in Summe um etwa 2,15 Billionen Euro. Das hat das Beratungsunternehmen „Korn Ferry“ aus Los Angeles und dessen Tochter in Frankfurt am Main eingeschätzt.

Lohnplus vor allem in USA, Japan, China und Deutschland

Die größten Mehrkosten werden demnach auf die Volkswirtschaften in den USA (+531 Mrd. USD), in Japan (+468 Mrd. USD), China (+343 Mrd. USD) und Deutschland (+176 Mrd. USD) zukommen. „Top-Kandidaten mit universitärem Abschluss sowie theoretisch und praktisch erworbenen Zusatzqualifikationen, die sich ständig weitergebildet haben“, so heißt es von „Korn Ferry“, könnten in Deutschland auf ein jährliches Gehalts-Plus von durchschnittlich 13.750 Euro hoffen.

Qualifikation entscheidet: Nicht alle profizieren von der Nachfrage

„Der Arbeitsmarkt der Zukunft wird sich durch eine Gleichzeitigkeit von Knappheit und Überfluss auszeichnen“, schätzte Vergütungsexpertin Annette Goldhausen von „Korn Ferry“ ein. „Eine große Anzahl Menschen steht zur Verfügung, allerdings nicht mit den benötigten Qualifikationen. Darum wird ein Großteil der Gehälter nur mit den üblichen Inflationsraten mitwachsen. Für spezifische Gruppen werden die Lohnkosten jedoch regelrecht explodieren.“

Ausnahme Indien: Land hat exzellente Bildungsinfrastruktur aufgebaut

Einzig Indien bleibe von den überproportionalen Erhöhungen ausgenommen. „In Indien schlummert ein unglaubliches Potenzial, da das Land sich frühzeitig auf technologische Themen fokussiert und IT-Kompetenz aufgebaut hat“, betonte Goldhausen. „Aktuell finden sich noch Knappheiten, die aber in den nächsten fünf Jahren immer stärker zurückgehen werden. Indien verfügt heute über eine exzellente Bildungsinfrastruktur und kann damit die Anforderungen der Wirtschaft erfüllen.“

Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt