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Technologisches Innenleben für alte Bronzetüren

Schmiede-Metallbaumeister Matthias Rosenkranz von "Fuchs + Girke" zeigt die restaurierten und innerlich aufgerüsteten Bronze-Türen am Kulturpalast Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

Schmiede-Metallbaumeister Matthias Rosenkranz von „Fuchs + Girke“ zeigt die restaurierten und innerlich aufgerüsteten Bronze-Türen am Kulturpalast Dresden. Foto: Heiko Weckbrodt

„Fuchs + Girke“ sind auf Kulturgut-Restaurierung spezialisiert – und wurden auch zum Kulturpalast Dresden gerufen

Dresden/Ottendorf-Okrilla, 16. September 2017. Der innere Generalumbau des Kulturpalastes hatte in Dresden für heftige Kontroversen gesorgt. Umso mehr mühten sich die Stadt als Bauherr und die Handwerker vor Ort, die äußere Formsprache des DDR-Baus zu erhalten und gleichzeitig für die Anforderungen der Gegenwart fit zu machen. Anlässlich des heutigen „Tages des Handwerks“ haben Meister aus Sachsen unter anderem am Beispiel des Dresdner Kulturpalastes gezeigt, wie unverzichtbar Handwerker auch im Zeitalter der Digitalisierung sind.

Bibliothek und Kabarett sorgen für stärkere Besucherströme

Ein Beispiel dafür sind die fünf verzierten Bronze-Doppeltüren, durch die Besucher den „Kulti“ betreten. „Der Kulturpalast hat eine ganz andere Rolle als zu DDR-Zeiten bekommen und ist zu einem wirklich öffentlichen Gebäude geworden“, erklärt Schmiede-Metallbaumeister Matthias Rosenkranz von der Firma „Fuchs + Girke“ aus Ottendorf-Okrilla. „Durch die Zentralbibliothek und die Herkuleskeule kommen ganz andere Besucherströme hierher.“

200 kg schwere Türflügel „sehen“ nun

Deshalb haben die Spezialisten von „Fuchs + Girke“ nicht nur einfach die originalen Bronzeplatten der Türen aufpoliert, sondern ihnen ein neues Innenleben verpasst: Sensoren „sehen“ nun, ob sich Besucher nähern oder Unentschlossene zwischen den 200 Kilo schweren Türflügeln verharren. Je nach Sensor-Meldung öffnen und schließen sich die Türen mittels nun integrierter Antriebe automatisch.

DDR-Holz durch Glas bis zur DIN-Norm erhöht

Ein weiteres Beispiel sind die Foyer-Treppen: Die hölzernen Original-Handläufe sind nach heutigen Normen zu niedrig. Denkmalschützer und Handwerker entschieden sich daher für eine unauffällige Erhöhung durch besonders transparentes Glas, das die ursprünglichen Holzdesigns nicht verdeckt.

Autor: Heiko Weckbrodt

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