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Tanzende Informatikerin für Geschäfts-App ausgezeichnet

Die 26-jährige Sandra Wecke hat ihr Informatikstudium an der TU Dresden mit Bravour absolviert und bekam den "Saxonia Special Woman Award" - samt einer Bronze-Skulptur des Dresdner Künstlers Prof. Ulrich Eißner. Foto: Sabine Mutschke

Die 26-jährige Sandra Wecke hat ihr Informatikstudium an der TU Dresden mit Bravour absolviert und bekam den „Saxonia Special Woman Award“ – samt einer Bronze-Skulptur des Dresdner Künstlers Prof. Ulrich Eißner. Foto: Sabine Mutschke

Saxonia Systems Dresden verleiht Sandra Wecke Informatikerinnen-Preis

Dresden, 2. Juli 2015. Von wegen, Frauen können nicht kodieren: Mit der Note 1,2 hat Sandra Wecke jetzt ihr Medieninformatik-Studium an der TU Dresden abgeschlossen, im Zuge ihrer Diplomarbeit eine App entwickelt, die Vertriebsleuten die Arbeit erleichtert. Für diese reife Leistung in einem als Männer-Nerd-Domäne verschrieenen Fach hat die 26-Jährige auch eine besondere Auszeichnung bekommen: Andreas Mönch, der Vorstandsvorsitzende der Dresdner Softwareschmiede „Saxonia Systems“, hat der Informatikerin heute „5. Saxonia Special Woman Award“ verliehen.

„Wollen mehr Frauen für unsere Branche gewinnen“

„Wir wollen mehr Frauen für unsere Branche gewinnen“, betonte Mönch. „Der Saxonia Special Woman Award soll anregen, das Thema in der Öffentlichkeit zu diskutieren.“ Bei Saxonia Systems liegt die Frauenquote derzeit bei 23 Prozent, 49 der 216 Mitarbeiter sind weiblich – mit Viola Klein ist auch der Geschäftsführer-Posten in weiblicher Hand. Schon von daher engagiert sich das Unternehmen bereits seit Jahren für die Frauenförderung in der Software-Branche, sei es nun im Schülerrechenzentrum Dresden oder durch den besagten Frauenpreis für besonders exzellente Informatik-Absolventinnen.

Gewinnerin: Informatikerin ist kein leichtes Studium – aber schaffbar

Sie habe schon als Schülerin gern am PC gearbeitet und jenen Experten nacheifern wollen, die widerspenstige Rechner wieder zum Gehorsam bringen, berichtete die diesjährige Preisträgerin Sandra Wecke. Für die Medieninformatik an der TU habe sie sich dann entschieden, weil diese Fachrichtung kreative Gestaltung und Programmierfähigkeiten kombiniere. „Wer Informatik studiert, sollte viel Leidenschaft mitbringen“, sagte sie. „Es ist kein leichtes Studium und man muss sich reinknien. Mathematik ist eine Herausforderung, aber das kann man schaffen.“ In ihrer Diplomarbeit konzipierte sie ein Programm (App) für Tablettrechner und Computertelefone, das Vertriebsmitarbeitern von Unternehmen hilft, wichtige Dokumente auch unterwegs digital griffbereit zu haben und Termine zu managen.

Ausgleich beim Showtanz

Sandra Wecke hat inzwischen einen Job in der Dresdner App-Firma „smapOne AG“ angetreten. In ihrer Freizeit hat sie sich einen ganz anderen Ausgleich zur PC-Arbeit gefunden: Sie trainiert in einer Showtanzgruppe.

An der TU Dresden steigt die Frauenquote in den Informatik-Fächern seit Jahren an, wenn auch nicht gerade rasant: Im Sommersemester 2013 waren 13,3 % der 1393 Informatik-Studenten weiblich, im Sommersemester 2015 sind 15,4 % der 1524 Studenten Frauen.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt