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Freiberg-Bakterie soll in Schmerzmittel-Produktion einsteigen

Die Freiberg-Bakterie Sphingopyxis fribergensis soll bei der Arznei-Produktion helfen. Mikroskopfoto: TU Bergakademie Freiberg / Michel Oelschlägel, Gert Schmidt

Die Freiberg-Bakterie Sphingopyxis fribergensis soll bei der Arznei-Produktion helfen. Mikroskopfoto: TU Bergakademie Freiberg / Michel Oelschlägel, Gert Schmidt

Freiberg, 5. Juni 2015. Der Freiberger Forscher Dr. Michel Oelschlägel hat ein Bakterium entdeckt, das mit ein paar gentechnischen Veränderungen eingesetzt werden soll, um Rohstoffe für Antibiotika und Schmerzmittel effektiver als bisher verwendete Chemieverfahren zu produzieren. Das teilte die Bergakademie Freiberg mit. Die Uni meldete die Bakterie auch bereits als Patent an und der Winzling hat auch schon einen Namen bekommen: „Sphingopyxis fribergensis“.

Michel Oelschlägel. Foto: TU Bergakademie Freiberg / Michel Oelschlägel

Michel Oelschlägel. Foto: TU Bergakademie Freiberg / Michel Oelschlägel

Gen-Tuning für den Industrie-Einsatz geplant

Oelschlägel entdeckte das Bakterium bereits 2011 während seiner Doktorarbeit und hat es inzwischen zusammen mit Kollegen aus Freiberg und Bielefeld näher untersucht. Ergebnis: Sphingopyxis fribergensis produziert höchst interessante Enzyme. „Bestehende chemische Verfahren können mit diesen kleinen Helfern viel umweltfreundlicher und einfacher gestaltet werden“, erklärte der Forscher. „Im Gegensatz zu vielen chemischen Verfahren sind diese enzymatischen Reaktionen oft sehr genau, brauchen keine hohen Temperaturen und es treten kaum Nebenprodukte auf.“ Mit etwas Gen-Tuning soll das Bakterium nun aufgemotzt und der Pharma- und Kosmetik-Industrie schmackhaft gemacht werden.

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt