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„Im Oktober beginnt die Zukunft“

Im Oktober 2015 erreichen wir das Zukunftsdatum, das Doc Brown in dem Zeitreiseklassiker "Zurück in die Zukunft" anvisiert hatte. Der Ufa-Kristallpalast Dresden plant deshalb eine Zukunfts-Party zum Tage. Abb. (bearb.): Universal

Im Oktober 2015 erreichen wir das Zukunftsdatum, das Doc Brown in dem Zeitreiseklassiker „Zurück in die Zukunft“ anvisiert hatte. Der Ufa-Kristallpalast Dresden plant deshalb eine Zukunfts-Party zum Tage. Abb. (bearb.): Universal

Ufa-Kristallpalast Dresden feiert im Herbst die Prophezeiung aus „Zurück in die Zukunft II“

Dresden, 10. Februar 2015: Theaterleiter Till Grahl vom Ufa-Kristallpalast Dresden rechnet mit einem guten Kinojahr 2015 – und will im Herbst den Beginn der Zukunft feiern (doch dazu später mehr): „Wir haben einiges investiert in unser Haus und investieren weiter“, sagte er. „Das kommt bei unseren Besuchern gut an. Auch seien in diesem Jahr mehrere Filme mit viel Besucherpotenzial zu erwarten, zum Beispiel der nächste „Starwars“-Film und ein neuer „Bond“, begründete er seinen Optimismus. „Kurz: Wir glauben, dass Kino Zukunft hat.“

5 % weniger Besucher – vor allem durch Fußball-WM

Till Grahl. Foto: privat

Till Grahl. Foto: privat

Im vergangenen Jahr lief es allerdings nicht so gut für den Kristallpalast in der Dresdner Innenstadt: Wie viele andere deutsche Filmtheater waren Zuschauerverluste zu verzeichnen. Rund 450.000 zahlende Besucher zählte das Großkino im Jahr 2014, etwa fünf Prozent weniger als im Vorjahr. Grahl führt dies allerdings vor allem auf einen Sondereffekt zurück, der nicht jedes Jahr eintritt: „Zwischen dem 12. Juni und dem 13. Juli 2014 hätten wir das Haus eigentlich genauso gut schließen können. Da war das Haus wegen der Fußball-WM so gut wie leer – und ich vermute mal, das ging auch vielen anderen Kinos in Deutschland so.“ Denn während der WM blieben nicht nur die Fußball-Fans weg, sondern auch die Verleiher hatten ihr Filmangebot in dieser Zeit drastisch heruntergefahren, weil sie nur Flops fürchteten. „So richtig verstehe ich diese Verleihpolitik aber nicht“, ärgert sich Grahl. „Es gibt ja nicht nur Fußball-Fans auf diesem Planeten. Manche wären sicher lieber ins Kino gegangen, doch es lief kaum etwas Vernünftiges in der Zeit.“

Volles Haus zu Weihnachten

Rechne man diesen Sondereffekt heraus, seien Filmangebot und Zuschauerresonanz im vergangenen Jahr eigentlich recht gut gewesen, Fortsetzungen wie „Der kleine Hobbit“ oder die „Tribute von Panem“ seien recht gut angekommen. „Um die Weihnachtszeit herum war das Kino wiederum so voll, dass wir am liebsten einen Anbau gehabt hätten.“

Ufa-Kristallpalast in Dresden. Foto: FSF

Ufa-Kristallpalast in Dresden. Foto: FSF

3D-Filme schwächeln

Etwas geschwächelt habe dafür der 3D-Sektor, was Grahl vor allem auf die Kostenballung für Familien zurückführt. „Wenn man mit einer fünfköpfigen Familie ins Kino geht und pro Kopf drei Euro 3D-Aufschlag bezahlen muss, geht das ganz schön ins Geld“, ist dem Theaterleiter bewusst.

Viele Petitessen wie Ledersessel und Schlangenkürzer sollen Kino stärken

Recht gut angekommen seien aber diverse Umbauten, die der Kristallpalast im vergangenen Jahr realisiert habe. So wurden in vier Sälen die normalen Sitze der hinteren Reihen durch Ledersessel ersetzt – den Aufschlag von einem Euro seien offensichtlich doch recht viele Besucher zu zahlen bereit. Auch habe ein Tresenumbau im Foyer dafür gesorgt, dass nun mehr Kassenplätze gleichzeitig bedient werden können. Dies verkürze die Schlangen und sorge dadurch für mehr Umsatz, ist der Theaterleiter überzeugt: Wer zu lange anstehen müsse, verzichte erfahrungsgemäß doch auf den einen oder anderen Getränke- oder Imbisswunsch. Solche Kleinigkeiten sind es nach Ansicht Grahls auch, mit denen das von der Internetvideokonkurrenz bedrängte „Konzept Kino“ zukunftssicherer gemacht werden kann: „Wir glauben an das Kino und deshalb stecken wir auch Geld in solche Sachen.“

Im Oktober beginnt Zukunft eines Zeitreise-Klassikers

Eine hübsche Sonderaktion für Nerds und eingefleischte Cineasten hat der Kristallpalast übrigens im Oktober vor. Wer den 80er-Jahre-Zeitreiseklassiker „Zurück in die Zukunft“ noch vor Augen hat, wird sich nämlich noch erinnern: Als Doc Brown in Teil 2 seinen zur Zeitmaschine umgebauten „DeLorean“-Sportwagen in die Zukunft schickt, ist auf der Digitalanzeige das Datum „21.10.2015“ eingestellt. Und wenn dieser Tag in diesem Jahr nun wirklich kommt, will Grahl im Ufa-Kristallpalast genau synchronisiert alle drei „Zurück in die Zukunft“-Filmen noch einmal zeigen – und dafür auch einen „DeLorean“ herankarren. „Im Oktober beginnt die Zukunft“, freut sich der Kinochef schon. Autor: Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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