Monate: März 2014

Transparentes organisches Solarmodul von Heliatek Dresden. Abb.: Heliatek

Mehr Energieausbeute mit durchsichtigen Organik-Solarzellen

Dresdner Heliatek erreicht mit 7,2 % Rekord-Effizienz Dresden, 25. März 2014: „Heliatek“ aus Dresden hat einen neuen Effizienz-Rekord für seine organischen Solarzellen geschafft: Die neuen Energiesammel-Folien sind nicht nur halbdurchsichtig und können damit zum Beispiel auf Auto-Panoramadächer oder Glasfassaden verwendet werden, sondern wandeln dabei auch 7,2 Prozent der einfallenden Lichtenergie in Strom um, teilte das Unternehmen mit. Dies sei ein neuer Weltrekord.

Materialforschung am Dresdner Planck-Institut für Chemische Physik. Abb.: Mediaserver DD/ J. Lösel

Spintronik & 1D-Metalle: 5000 Physiker zur DPG-Tagung in Dresden erwartet

Rockende Forscher und musikalische Elektronen Dresden, 25. März 2014: Wie man einzelne Elektronen durch „Spintronik“ überredet, sich unsere Lieblingsmusik zu merken, und Metallen die 3D-Neigungen austreibt, darüber und über andere Forschungstrends wollen sich ab Sonntag über 5000 Physiker aus aller Welt in Dresden austauschen. Eingeladen zu dieser Frühjahrstagung hat die „Sektion Kondensierte Materie“ der „Deutschen Physikalischen Gesellschaft“ (DPG), die immer viel Wert darauf legt, dass nicht nur Eierköpfe auf ihre Kosten kommen, sondern auch Otto-Normaldresdner. Daher stehen zum Beispiel ein populärwissenschaftlicher Abendvortrag über die satellitengestützte Vermessung der Welt sowie ein „Einstein-Slam“ für die Öffentlichkeit auf dem Programm.

Abb.: RDS

Robotron Dresden vergrößert sich

Software-Firma investierte neun Millionen Euro in Ausbau Dresden, 24. März 2014: Weil Aufträge und Belegschaft wachsen, hat das Unternehmen „Robotron Datenbank-Software“ (RDS) in Dresden-Gittersee rund neun Millionen Euro in einen Büro-Neubau samt neuem Schulungs- und Konferenzzentrum investiert. Im April wollen RDS-Chef Rolf Heinemann und seine Söhne den Erweiterungsbau an der Heilbronner Straße offiziell einweihen.

Die Raumsonde "Rosetta" soll das Landemodul „Philae“ im November auf dem Kometen 67P/Churyumov-Gerasimenko“ absetzen. Visualisierung: ESA, ATG medialab

Rosetta spürt Ursprung des Lebens auf Kometen nach

Kometen-Durchleuchter der „Rosetta“-Sonde wurde an TU Dresden mitentwickelt Dresden, 25. März 2014: Vorbeiziehende Kometen haben die Menschheit seit Anbeginn unserer Geschichte fasziniert, haben sie zu religiösen Geschichten, Prophezeiungen und wissenschaftlichen Durchbrüchen inspiriert. Wie diese uralten kosmischen Wanderer jedoch aus der Nähe aussehen, was sie im Innern bergen, ist noch wenig erforscht. Dies soll sich durch die ESA-Mission „Rosetta“ ändern. Und wenn die gleichnamige Raumsonde im Spätsommer den fernen Kometen „67P/Churyumov-Gerasimenko“erreicht, wird auch Technik und Know-How aus Dresden dabei helfen, erstmals solch einen Wandelstern zu durchleuchten – und möglicherweise eine Antwort auf die alte Frage zu finden, wie das Leben auf der Erde entstanden ist.

So soll das neue Physik- und Elektronikinstitut aussehen. Visualisierung: Architekturbüro Heinle, Wischer und Partner,

Im Sommer Baustart für Dresdner Physik- und Elektronikinstitut

30-Millionen-Euro-Bau soll Anfang 2016 fertig sein Dresden, 23. März 2014: Der Freistaat Sachsen baut für die Photophysiker und Elektronikforscher der Technischen Universität Dresden ab Mitte 2014 einen 29,5 Millionen Euro teuren Institutsneubau. Dieses bereits kürzlich bereits allgemein avisierte Projekt hat das sächsische Finanzministerium heute offiziell angekündigt.

Cornflakes? Foto: Heiko Weckbrodt

Das bunte Reich der Steine in Freiberg

Brillante Schau „Terra mineralia“ in Schloss Freudenberg zeigt über 3500 Schmuck- und Edelsteine Bei „Radioaktivität“ denken die meisten wohl an Fukushima und Tschernobyl, an lebengefährliche Strahlung. In viel schwächeren Dosen umgibt uns Radioaktivität als natürliche Hintergrundstrahlung aber seit jeher – und ohne sie wäre unsere Welt auch farbloser. Denn sie maust beispielsweise Elektronen aus einzelnen Eisenatomen in Quarzkristallen und sorgt so für das Lila des Amethysten. Eine faszinierende Reise durch diese über Millionen von Jahren entstandene bunte Welt der Schmucksteine kann der Besucher des sächsischen Freibergs in der Ausstellung „Terra mineralia“ unternehmen.

Der Prototyp des Tomahawk-2-Mikrochips. Foto: Jürgen Lösel, TUD

Elektronikzentrum „cfead“ stellt in Dresden Tomahawk-Prozessor vor

Dresden, 21. März 2014: Das Dresdner TU-Zentrum für fortgeschrittene Elektronik „cfaed“ will auf der Chipdesign-Konferenz „DATE“ (24. bis 28. März 2014 im Kongresszentrum Dresden) einen neuen Prozessor „Tomahawk 2“ vorstellen, der laut TU-Angaben „extrem schnell, energiesparend und zuverlässig“ arbeitet. Er könne unterschiedliche Bauelemente problemlos miteinander verbinden.

Die taiwanesische Foundry TSMC investiert derzeit viel Geld in den Ausbau seiner 300-mm-Spitzenfabriken - hier ein Blick in die TSMC-Fab 12. Foto: TSMC

Zehn größte Chipfirmen stecken 50 Milliarden $ in Fabriken

„IC Insight“ erwartet von Globalfoundries 22 % höhere Investitionen Scottsdale, 21. März 2014: Die zehn größten Halbleiterkonzerne weltweit werden in diesem Jahr voraussichtlich rund 50,1 Milliarden Dollar (36,3 Milliarden Euro) in den Ausbau ihrer Fabrik-Kapazitäten investieren, ein Zehntel mehr als im Vorjahr. Das hat das Marktforschungs-Unternehmen „IC Insights“ aus Scottsdale in Arizona prognostiziert. Die höchsten Investitionen sind demnach mit jeweils rund elf Milliarden Dollar von Samsung und Intel zu erwarten gefolgt vom taiwanesischen Auftragsfertiger (Foundry) „TSMC“ (9,75 Mrd. $) und dessen amerikanisch-deutschem Konkurrenten „Globalfoundries“.

Beim Induktionsherd werden nur Töpfe und Pfannen erwärmt und nicht die Herdplatte. Dadurch sind diese Herde bis zu 25 % sparsamer. Foto: Infineon

Infineon: Induktionsherde werden deutlich billiger

„InduKOCH“-Technologie soll Induktionsheizer auf Preisniveau von E-Herden drücken Neubiberg/Dresden/Villach, 19. März 2014: Induktionsherde werden demnächst kaum noch mehr kosten als herkömmliche Elektroherde. Das hat der deutsche Chiphersteller „Infineon“ aus Neubiberg bei München angekündigt. Möglich werde dies durch effizientere Leistungshalbleiter, die im Zuge des bundesgeförderten Projektes „InduKOCH“ von Infineon, dem Zulieferer „EGO“ und der Uni Bremen entwickelt wurden. Dadurch, so kalkuliert Infineon, könnte sich in naher Zukunft der Anteil der Haushalte mit Induktionsherd von heute 17 auf dann 30 Prozent nahezu verdoppeln. Und da Induktionsherde etwa ein Viertel weniger Strom als herkömmliche Elektroherde verbrauchen, sei ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz zu erwarten.

Mit ihrer Elisbeth setzte das Irrational-Studio Maßstäbe für virtuelle Charaktere. Nun naht das letzte Abenteuer. Abb.: 2K

Adieu Elisabeth: Letzte Bioshock-Episode naht

Rapture, 19. März 2014: „Burial at Sea 2“ („Seebestattung“), das voraussichtlich letzte Abenteuer von Booker und Elisabeth aus der „Bioshock Infinite“-Welt, erscheint am 25. März. Der Erweiterungspack wird die Irrwege des tragischen Paars in der Steampunk-Stadt „Rapture“ auf dem Meeresgrund zu Ende erzählen und dabei neue Waffen und Spielmodi einführen, die „unauffälliges Vorgehen“ belohnen. Das teilte die Agentur „Gartner PR“ mit.

Ausschnitt aus dem Triptychon "Der Krieg", mit dem Otto Dix die Ikonografie des I. Weltkriegs mitprägte. Repro: SKD

Zermalmt vom Maschinenkrieg

Museumskino in Dresden-Striesen zeigt Filme über den I. Weltkrieg begleitend zur Dix-Schau Dominierten in der künstlerischen Reflexion von Kriegen bis in die frühe Neuzeit hinein vor allem heroische Porträts von Schlachtenlenkern, entwickelte der I. Weltkrieg – begleitet auch von den noch jungen Medien „Film“ und „Foto“ – schon früh eine eigene Ikonografie des Schreckens: Stacheldraht, Gasmasken, Schützengräben, zerfetzte und verwesende Menschenkörper, zermalmt vom neuen Krieg der Maschinen, der MGs, Panzer und Giftgas-Geschütze. Wie wohl kaum ein anderer Künstler seiner Zeit hat Otto Dix (1891-1969) diese Ikonografie mitgeprägt, vor allem durch sein 1929/30 entstandenes Triptychon „Der Krieg“, das ab 5. April aus Anlass des 100. Jahrestages des Kriegsausbruchs im Zentrum einer Dix-Ausstellung im Dresdner Albertinum stehen wird. Begleitend dazu haben die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) und die Technischen Sammlungen Dresden (TSD) nun das Programm „Bei unseren Helden“ mit Weltkriegs-Filmen vorbereitet, die ab April im TSD-Museumskino die kinematografische Sicht auf den „Großen Krieg“, die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ zeigen.

Titelblatt einer Anti-Freimaurer-Hetzschrift, die Eco im "Friedhof von Prag" einflechtet. Abb.: BSF

Die Kunst der Verschwörungstheorie

Im Roman „Friedhof von Prag“ erpuzzelt Umberto Eco die Genese von Hetzschriften gegen Juden und Freimaurer Die Juden sind an allem schuld – dieser Leitsatz wird dem jungen Simon Simonini schon als Kind vom Großvater in Turin eingebleut. Und diese „Welterklärung“ zieht sich durch das ganz Leben eines Mannes, der vom kleinen Spitzel zum internationalen Spion und gefragten Superfälscher aufsteigt. Italiens Star-Autor Umberto Eco arbeitet an diesem fiktiven, aber nicht erfundenen Lebensweg die Genese des antisemitischen Hetzwerkes „Die Protokolle der Weisen von Zions“ heraus, auf das sich – obwohl schon 1920 als Fälschung enttarnt – Hitler in seinem „Kampf“ berief und das bis heute vor allem in gewissen arabischen Kreisen für echt gehalten wird. Dabei nimmt Eco – wie schon im „Focaultschen Pendel“ – in seinem Roman „Der Friedhof von Prag“ die wirre Welt der Verschwörungstheoretiker aufs Korn.