Samuel (Gilles Lellouce) steht kurz vor seinem Abschluss als Krankenpfleger, seine Frau erwartet ein Baby – eigentlich läuft es gut für ihn. Bis er im Krankenhaus einen verletzten Einbrecher (Roschdy Zem) rettet, der gewissen Leuten ziemlich wichtig zu sein scheint. Kurz darauf entführen Unbekannte seine schwangere Gattin und erpressen ihn, den Verwundeten aus dem Spital zu schleusen. Und schon steckt Samuel, der „nette Kerl“, mitten in einem Komplott zwischen korrupten Polizisten und Industriellensöhnen… „Point Blank – Aus kurzer Distanz“ ist ein spannender Thriller, in dem Regisseur Fred Cavayé die Vorzüge des klassischen französischen Krimis mit der Action-Orientierung der jüngeren französischen Filmemacher verknüpft.
Nicht nur im anglophonen Titel des inzwischen in Deutschland auf DVD erschienenen Krimis, auch in puncto Stunts hat sich Cavayé zudem am amerikanischen Action-Kino orientiert – das merkt man nicht zuletzt dem „Making Of“ an, in dem Mimen und Macher gern mal (vielleicht etwas kindisch) ausrufen: „Ist ja wie bei den Amerikanern!“, wenn sie gerade eine Szene geschmeidig gemeistert haben.
Zackige Action – ohne die Story aus den Augen zu verlieren
In der Tat spart „Point Blank“ nicht mit rasanten Verfolgungsjagden durch U-Bahn-Tunnel und Häuser, mit Nahkampf-Einlagen und dergleichen mehr, verliert dabei aber – anders als Hollywood leider so oft – innere Logik der Geschichte und solid-schlüssiges Schauspiel aus den Augen. Und statt Milchreis-Bubis lässt Cavayé hier eben auch echte Schauspieler agieren, die ihr Handwerk verstehen, die auch mal ohne große Worte auskommen, um sich zu erklären.
Fazit:
Feines und spannendes Action-Kino aus Frankreich. Die Story mag nicht gerade innovativ sein, lässt aber dennoch nie Langeweile aufkommen – lohnt sich anzugucken. Heiko Weckbrodt
„Point Blank – Aus kurzer Distanz (Koch Media), Regie: Fred Cavayé, Frankreich 2010 (DVD 2012), 84 Minuten, P 16, DVD bzw. Bluray ca. 13 EuroIhre Unterstützung für Oiger.de!
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