Monate: Juni 2012

Facebook-Lästerei über Arbeitgeber kann den Job kosten

Herford/Köln, 19.6.2012: Wer sich öffentlich in elektronischen Netzwerken wie „Facebook“ herabwürdigend über seinen Arbeitgeber und die Firma äußert, riskiert ganz schnell eine Entlassung. Das musste auch ein Nordrhein-Westfale erfahren, der auf Facebook in einem Kommentar das Deichkind-Lied „Bück dich hoch“- in dem es um kriecherische Karrieristen geht – auf das Unternehmen bezog, in dem er arbeitete. Sein Chef sprach ihm daraufhin eine außerordentliche Kündigung aus – morgen wird im Arbeitsgericht Herford über den Fall im Güteverfahren verhandelt.

Umsatz mit Apps in Deutschland mehr als verdoppelt

Berlin, 19.6.2012: Der Umsatz mit Apps – also speziellen Miniprogrammen für Computertelefone (Smartphones wie iPhone oder Samsung Galaxy) – hat sich in Deutschland mehr als verdoppelt. Im vergangenen Jahr erlösten die Anbieter mit Apps rund 210 Millionen Euro in der Bundesrepublik, das waren 123 Prozent mehr als im Vorjahr, teilte der deutsche Hightech-Verband „Bitkom“ im Berlin mit.

Ifo-Forscher: Sachsen noch weit von selbstragender Wirtschaft entfernt

Neuer Schwerpunkt für Wirtschaftspolitik gefordert: weg vom „Beton“, hin zu Innovationen Dresden, 20.6.2012: Sachsen ist von einer selbsttragenden Wirtschaft und Eigenfinanzierung seiner öffentlichen Ausgaben noch weit entfernt. Das hat Prof. Joachim Ragnitz, Vizechef der Dresdner ifo-Niederlassung, eingeschätzt. Das Ziel der Landesregierung, im Jahr 2020 finanziell auf eigenen Beinen zu stehen, sei „eher pessimistisch“ zu beurteilen. Allerdings sei „mit klug gesetzten wachstumspolitischen Impulsen ein schnelleres Aufholen der sächsischen Wirtschaft durchaus möglich“, betonte der Forscher, der dafür neue Ansätze in der sächsischen Wirtschaftspolitik forderte.

ifo-Studie: Dresden wächst weiter, Umland blutet aus

Dresden, 18.6.2012. Die Rolle der Stadt Dresden als Wirtschaftsanker in Ostsachsen wird in den kommenden Dekaden zulegen. Das hat eine Modellrechnung von Wirtschaftsforschern der ifo-Niederlassung Dresden und der Uni München ergeben. Demnach werden sich Wirtschaftskraft und Zuwanderung bis 2025 und darüber hinaus noch stärker auf die Landeshauptstadt konzentrieren, während sich Landflucht und Überalterung im Umland fortsetzen. Städte wie Königstein und Rathen müssen mit teils drastischem Bürgerschwund rechnen.

Vorbild Blutkreislauf: Münchner Supercomputer MUC wird mit Heißwasser gekühlt

München/Mannheim, 18.6.2012: Der weltweit schnellste Supercomputer heißt „Sequoia“, steht in Berkeley und erreicht eine Leistung von über 16 Billiarden Fließkomma-Rechnungen pro Sekunde (Petaflops). Das geht aus der heute auf der Internationalen Supercomputer-Konferenz in Mannheim veröffentlichten „Top 500“ der weltweit schnellsten Supercomputer hervor. Europas schnellster Superrechner ist ein „SuperMUC“ von IBM, kommt auf drei Petaflops, nimmt aber erst im Juli im Leibniz-Rechenzentrum (LRZ) in München offiziell seinen Betrieb auf. Das Besondere am SuperMUC: IBM hat sich bei der Konstruktion am menschlichen Blutkreislauf orientiert und kühlt den Superrechner mit 40 Grad heißen Wasser.

Bezahlen per Handy: Secupay startet Modellprojekt in Dresden

Dresden, 18.6.2012: Kein umständliche Kleingeld-Abzählen mehr an der Kasse, keine Kramerei nach der EC-Karte: Funk-Bezahlen per Handy, das so genannte „Mobile payment“, wird in Japan und China längst praktiziert. Nun soll die Technik, die meist auf „Near Field Communication“ basiert, auch in Deutschland eingeführt werden. In der Dresdner Neustadt will die Pulsnitzer Firma „Secupay“ ab Juli ein Pilotprojekt mit einer App-Lösung starten.

„Das Alphabethaus“: Adler-Olsens früher Krimi über Piloten in der Nazi-Klapse

Die deutsche Flak holt zwei britische Piloten kurz vor Kriegsende vom Himmel. Bryan und James können sich zwar mit dem Fallschirm retten, landen aber auf der Flucht vor ihren Häschern in einem höchst zweifelhaften Irrenhaus nahe Freiburg – dem „Alphabethaus“. In seinem Erstlingsroman, der erst kürzlich in Deutschland erschienen ist, konstruierte der dänische Star-Krimiautor Jussi Adler-Olsen („Erbarmen“) 1997 einen Psychiatrie-Thriller, der sich von den letzten Monaten des „Dritten Reiches“ bis in die 1970er Jahre erstreckt – allerdings noch nicht das stilistische und konzeptionelle Niveau seiner späteren Mørck-Krimis erreichte.

Kommentar zur Exzellenz-Uni Dresden: schöner Erfolg – aber erst ein Anfang

  Dresden, 17.5.2012: Die Aufnahme in den Kreis deutscher Exzellenz-Unis – als einzige ostdeutsche Hochschule übrigens – in dieser Woche (Der Oiger berichtete) war ein beachtlicher Erfolg für die TU Dresden. Nicht nur wegen des damit verbundenen Geldregens, sondern so ein Etikett stärkt auch das Image der Universität in den Augen potenzieller Studenten und internationaler Gastwissenschaftler, die dadurch vielleicht eher geneigt sind, über den Graben von „Ost“-Vorurteilen zu springen und dem Ruf nach Dresden zu folgen.

Ein Viertel des Umsatzes mit Elektrogeräten ist ins Internet abgewandert

Berlin, 17.6.2012: Immer mehr Deutsche kaufen Elektrogeräte bevorzugt im Internet: Mittlerweile ist ein knappes Viertel (23 Prozent) dieser Umsätze ins Netz abgewandert, damit liegt der Online-Anteil etwa doppelt so hoch wie vor fünf Jahren (2007: zwölf Prozent). Das hat die „Gesellschaft für Konsumforschung“ (GfK) im Auftrag des Hightech-Verbandes „Bitkom“ ermittelt. Vor allem die Freiheit von Öffnungszeiten, die Zeitersparnis und die besseren Möglichkeiten zum Preisvergleich hätten wohl viele Konsumenten vom Netzkauf überzeugt, meint Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Und: „Die Online-Shops sind komfortabler und die Bezahlung ist sicherer geworden.“

BSI rät zu Virus-Check: FBI schaltet am 9. Juli „DNS-Changer“-Server ab

Berlin, 16.6.2012: Nach einer neuen Galgenfrist durch das FBI hat das „Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik“ (BSI) deutsche PC-Nutzer noch einmal aufgefordert, ihre Rechner auf Befall durch die Schad-Software „DNS Changer“ zu überprüfen. Am 9. Juli 2012 will die US-Bundespolizei nämlich endgültig die beschlagnahmten Server der Internet-Kriminellen abschalten, die den Virus in Umlauf gebracht hatten. Infizierte Rechner können danach nicht mehr auf das Internet zugreifen.

10.000 neue Jobs in deutscher Hightech-Industrie erwartet

Berlin, 15.6.2012: Die deutschen Informationstechnologie- und Telekommunikations-Unternehmen (ITK) haben im vergangenen Jahr etwa 18.000 neue Jobs geschaffen und kommen damit nun auf über 866.000 Beschäftigte, teilte heute der deutsche Hightech-Verband Bitkom mit. Er rechnet in diesem Jahr mit weiteren 10.000 neuen Arbeitsplätzen in der ITK-Branche.

Qimonda-Insolvenzverwalter will nun doppelt soviel von Infineon: 3,4 Mrd. €

  Neubiberg/Dresden, 15.6.2012: Qimonda-Insolvenzverwalter Michael Jaffé hat seine Forderungen gegen Infineon nahezu verdoppelt: Statt mindestens 1,7 Milliarden Euro will er nun mindestens 3,35 Milliarden Euro plus Zinsen von dem deutschen Logikchip-Konzern. Das teilte Infineon heute mit. Die Börse reagierte mit einer leichten Abwertung der Infineon-Aktie.

Exzellenzzuschlag: TU Dresden erhält 140 Millionen Euro

Dresden, 15.6.2012: Die TU Dresden hat es geschafft: Mit zwei Clusterprojekten für fortgeschrittene Nanoelektronik und für regenerative Therapien ist sie heute in den Kreis der deutschen „Exzellenzuniversitäten“ aufgenommen worden. Der Zuschlag durch die „Deutsche Forschungsgemeinschaft“ ist mit Zuwendungen in Höhe von 140 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren verbunden. Drei Viertel der Summe steuert der Bund bei, ein Viertel das Land Sachsen.

„Insane 2“: Heizen, bis die Achse bricht

Der eine oder andere Autospiel-Fan wird sich wohl noch an „Isane“ erinnern, jenes Offroad-Rennen, bei dem wir über Stock und Stein um vieles schneller heizen durften, als die Polizei erlaubt. Nun hat Targem Games für passionierte Verkehrsrowdys einen zweiten Teil vorgestellt, der uns wieder mit allerlei geländegängigen Vehikeln durch Wüste, Schneelandschaften und Gewitterfronten jagt – der Spaßfaktor ist groß.

Markt für organische Solarzellen steigt bis 2022 auf halbe Milliarde Euro

Cambridge/Dresden, 15.6.2012: In den nächsten zehn Jahren wird sich der Markt für Organische Solarzellen (OPV) mehr als verhundertfachen – von derzeit 4,6 Millionen Dollar (3,6 Millionen Euro) auf rund 630 Millionen Dollar (500 Millionen Euro). Das hat Dr. Harry Zervos, Technologieanalyst des Beratungsunternehmens IDTechEx (Cambridge/Dresden) eingeschätzt. Allerdings werden organische Zellen ein Nischenprodukt mit etwa 1,5 Anteil am gesamten Photovoltaik-Markt bleiben, der derzeit vor allem von mono- und polykristallinen Silizium-Technologien dominiert wird.