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Markt für organische Solarzellen steigt bis 2022 auf halbe Milliarde Euro

Rückseite einer Solarfolie aus der Rolle-zu-Rolle-Verdampfungsanlage. Abb.: Heliatek

Rückseite einer OLED-Solarfolie aus der Rolle-zu-Rolle-Verdampfungsanlage. Abb.: Heliatek

Cambridge/Dresden, 15.6.2012: In den nächsten zehn Jahren wird sich der Markt für Organische Solarzellen (OPV) mehr als verhundertfachen – von derzeit 4,6 Millionen Dollar (3,6 Millionen Euro) auf rund 630 Millionen Dollar (500 Millionen Euro). Das hat Dr. Harry Zervos, Technologieanalyst des Beratungsunternehmens IDTechEx (Cambridge/Dresden) eingeschätzt. Allerdings werden organische Zellen ein Nischenprodukt mit etwa 1,5 Anteil am gesamten Photovoltaik-Markt bleiben, der derzeit vor allem von mono- und polykristallinen Silizium-Technologien dominiert wird.

Chancen sieht Zervos für die junge Organiktechnologie unter anderem im Automobilbau, Kleidung und in Entwicklungsländern, wo die OPVs ihre Stärken ausspielen können: Sie können biegsam und transparent gefertigt werden und sind sehr leicht. Damit eignen sie sich zum Beispiel als Solarbeschichtungen für die Karosserien von E-Autos, Militärkleidung oder ausrollbare Energiematten für afrikanische Dörfer weitab des Stromnetzes.

Nach der Pleite des bisher mitführenden OPV-Unternehmens Konarka sei es nun an den verliebenden Firmen wie Heliatek Dresden, die Schwächen der Technologie auszubügeln. So sind OLEDs noch zu teuer im Vergleich zu Siliziumzellen, die unter einem Dollar pro erzeugtem Watt kosten. Auch erreicht ihre Energieausbeute bisher erst maximal zehn Prozent, Siliziumzellen kommen auf 18 Prozent. Nicht zuletzt kommen Siliziumzellen derzeit auf eine Lebensdauer von 25 bis 35 Jahren, OPVs liegen noch deutlich darunter. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt