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Bezahlen per Handy: Secupay startet Modellprojekt in Dresden

Keine EC-Karte mehr einstecken, kein Bargeld mehr herauskramen: Die NFC-Brückentechnologie aus Pulsnitz soll's schon jetzt möglich machen. Abb.: Secupay

Keine EC-Karte mehr einstecken, kein Bargeld mehr herauskramen: Die NFC-Brückentechnologie aus Pulsnitz soll’s schon jetzt möglich machen. Abb.: Secupay

Dresden, 18.6.2012: Kein umständliche Kleingeld-Abzählen mehr an der Kasse, keine Kramerei nach der EC-Karte: Funk-Bezahlen per Handy, das so genannte „Mobile payment“, wird in Japan und China längst praktiziert. Nun soll die Technik, die meist auf „Near Field Communication“ basiert, auch in Deutschland eingeführt werden. In der Dresdner Neustadt will die Pulsnitzer Firma „Secupay“ ab Juli ein Pilotprojekt mit einer App-Lösung starten.

Gedacht sind NFC-Transaktionen vor allem für kleinere Alltagstransaktionen. In Asien bezahlen viele Großstädter zum Beispiel Kinokarten oder Kinokarten bereits mit dem Handy. Auch um Parktickets zu löhnen, bietet sich dieser unkomplizierte Funk-Zahlungsweg an.

Voraussetzung dafür ist, dass der Händler ein NFC-fähiges Kassenterminal hat und der Kunde ein Smartphone (Computertelefon) oder eine aufgeladene Geldkarte mit integriertem NFC-Chip oder mit einem NFC-Funketikett. Das Bezahlen selbst funktioniert dann denkbar rasch und einfach: Der Konsument hält sein Handy in Richtung Kasse, bestätigt die Transaktion und das war’s.

Bisher erst ein größeres Pilotprojekt in Niedersachsen – mit Karten statt Handys

Bezahlen per Funkverbindung. Abb.: Infineon

Bezahlen per Funkverbindung. Abb.: Infineon

In Deutschland ist dieses Verfahren bisher noch weitgehend unbekannt, mit „Girogo“ ist im April 2012 gerade erst ein Pilotprojekt in Niedersachsen angelaufen. Mangels Verfügbarkeit von NFC-Handys setzen die Projektteilnehmer dort allerdings auf speziell präperierte Geldkarten. Die eingebauten Sicherheits-Chips, die einen Missbrauch verhindern sollen, werden übrigens bei Infineon Dresden hergestellt.

„Viertel-Dollar“ im Dresdner Szene-Viertel: Löhnen per Smartphone – auch mit QR-Codes

Nächsten Monat will die Secupay Pulsnitz – die zunächst als Anbieter von EC-Terminals in den Zahlungsmarkt eingetreten waren – nun einen Schritt weiter gehen. Im Zuge des Pilotprojektes „Viertel-Dollar“ werden ausgewählte Händler und Gastronomen im Dresdner Szeneviertel auch das Handy-Bezahlen akzeptieren. Die Kunden, die dies nutzen wollen, müssen sich dafür eine spezielle App auf ihr Smartphone laden. Da auch hier die NFC-Hardware-Infrastruktur noch sehr dünn ist, können die Käufer neben der NFC-Technik auch QR-Codes (diese kleinen Pixelaufkleber) für den Zahlvorgang nutzen. Heiko Weckbrodt

Repro: Oiger, Original: Madeleine Arndt

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