Monate: Januar 2012

Blizzard versteigert Warcraft-Rechner für Kinderklinik

Irvine, 24.1.2012: Die kalifornische Spieleschmiede Blizzard verscheuert seit heute ausgemusterte „World of Warcraft“-Computer auf eBay. Die Erlöse sollen der US-Kinderklinik „St. Jude Children’s Research Hospital“ in Memphis zu Gute kommen, wie das Unternehmen mitteilte. Auf den aufgehübschten Server-Blades wurden bis vor Kurzem die virtuellen Welten des Internet-Rollenspiels „World of Warcraft“ berechnet. hw

Protest gegen Internetzensur: Anonymous richtet Ionenkanone neu aus

Redwood Shores, 23.1.2012: Der Hacker-Verbund „Anonymous“ richtet nach Erkenntnissen der kaliformischen Sicherheits-Softwarefirma „Imperva“ aus Redwood Shores die „Low Orbit Ion Cannon“ (LOIC) neu aus und plant damit neue Protestattacken gegen die geplanten Internetzensur-Gesetze und die Verhaftung von Megaupload-Chef Kim Schmitz. Ein Ziel der „Ionenkanone“ dürften wohl wieder Seiten von US-Justiz- und Bundesbehörden und/oder Rechteinhabern sein – aber das kann man nur vermuten.

Dresdner eröffnen kostenloses Streaming-Portal für Klassikmusik

Dresden, 23.1.2012: Die Städtischen Bibliotheken Dresden haben ein Streaming-Portal freigeschaltet, auf dem registrierte Bibliotheksbenutzer kostenlos auf über 10.000 Werke der klassischen Musik per Live-Datenstrom anhören können – ein Download ist nicht notwendig. Die Nutzer erhalten dabei Zugriff auf die „Naxos Music Library“, die Stücke und Komponisten aus „1000 Jahren klassischer Musikgeschichte“ umfasst. „Meines Wissens sind wir die erste öffentliche Bibliothek, die solch ein Streaming-Angebot bereithält“, glaubt der Dresdner Bibliotheken-Direktor Arend Flemming.

Durchsichtiges Solardach für Autos

Ludwigshafen/Eindhoven, 23.1.2012: BASF und Philips haben gemeinsam durchsichtige organische Leuchten für Autodächer entwickelt. „Die OLEDs sind in ausgeschaltetem Zustand durchsichtig und ermöglichen dadurch einen freien Blick nach draußen“, teilte der Ludwigshafener Chemiekonzern BASF mit. „Auf Knopfdruck beleuchten sie das Fahrzeuginnere.“ Das Konzept sei auch mit organischen Solarzellen kombinierbar. Dies eröffne „völlig neue Designmöglichkeiten und neue Wege im Fahrzeugbau“.

Stasi-Museum Berlin: Im Zentrum des Spinnennetzes

Berlin-Lichtenberg, 22.1.2012: Die ostdeutsche Stasi galt als einer der gefürchtetsten Geheimdienste weltweit. In der Tradition des sowjetischen Geheimdienstes „Tscheka“ (später NKWD, dann KGB genannt) sahen sich die DDR-Schlapphüte als „Schild und Schwert der Partei“. Einen Teil seines Rufes verdankte das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) seinem ausufernden Spitzelsystems – einer Spezialität der Stasi, wie es der britische Geheimdienst-Historiker Christopher Andrew jüngst formulierte. Vom Hauptsitz in Berlin-Lichtenberg aus kontrollierte Stasi-Minister Erich Mielke ein Heer aus zuletzt fast 80.000 hauptamtlichen Geheimdienstlern, 173.000 Spitzeln (inoffiziellen Mitarbeitern = IMs) und einem Wachregiment in Divisionsstärke. Heute befindet sich in dem einst geheimnisumwitterten Plattenbaukomplex zwischen Frankfurter Allee und Normannenstraße das „Stasimuseum Berlin“, das die Diensträume Mielkes, die Stasi-U-Haft an der Normannenstraße und viele andere MfS-Räume der Öffentlichkeit zugänglich gemacht hat – und neben der Infamie auch die Banalität des „Bösen“ zeigt.

Avira stellt Gratiswerkzeug gegen Schädling „DNSChanger“ bereit

Tettnang, 22.1.2012: Die Sicherheitssoftware-Firma „Avira“ stellt ein kostenloses Programm bereit, das gegen den „DNSChanger“ vorgeht. Hat ein Nutzer den Schädling, der eingegebene Internetadressen auf Fremdcomputer umleitet, auf dem System, stellt das Tool automatisch die richtigen Einstellungen wieder her, verspricht das Unternehmen. Das Programm kann auf dieser Avira-Seite heruntergeladen werden.

Duden-App „Stilwörterbuch“ für Grammatiker

Die deutsche Sprache steckt voller Fallstricke: teils komplizierte und mehrfach geänderte Regeln für die Groß- und Kleinschreibung, viele unregelmäßige Verben, ein Interpunktions-Meer, um nur einige zu nennen. Und man steht ziemlich doof da, wenn man darüber stolpert und Texte veröffentlicht, die beim Leser orthografisch-grammatikalisches Grausen erzeugen. Helfen soll da die neue Duden-App für iPad und iPhone: Nach dem Universal-Wörterbuch hat der Dudenverlag nun ein elektronisches Stilwörterbuch mit „über 100.000 feststehenden Wortverbindungen, Redensarten und Sprichwörtern“ für die mobilen Apple-Geräte veröffentlicht.

Filmkritik: Mr. Nobody – Wenn Entscheidungen dein Leben verändern

“Warum muss dies gerade mir passieren?” Eine Frage, die sich schon jeder mindestens einmal in seinem Leben stellte. Der Film “Mr. Nobody” beginnt mit dieser Frage. Anschließend folgt ein wildes Durcheinander von Ereignissen, Fiktionen und Zukunftsszenarien. Einzig die umformulierte Eingangsfrage, “Was wäre geschehen, wenn man sich anders entschieden hätte?”, begleitet all die faszinierenden Bilder, die der Zuschauer zwei Stunden lang zu sehen bekommt.

Intel macht Rekordgewinn

Santa Clara, 20.1.2012: Der US-Halbleiterkonzern Intel hat das Geschäftsjahr 2011 mit saftigen Gewinnen abgeschlossen. Das Unternehmen konnte von der Nachfrage im PC- und Datenzentren-Markt profitieren und setzte im vergangenen Jahr insgesamt 54 Milliarden Dollar (41,7 Milliarden Euro) um, 24 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Nettogewinn kletterte um 13 Prozent auf 12,9 Milliarden Dollar (zehn Milliarden Euro). Beides sind Rekordwerte, teilte Intel mit.

Apple will Buch und Computer verschmelzen

Cupertino, 19.1.2011: Apple macht auf Gutenberg: Der US-Elektronikkonzern will das Medium „Buch“ interaktiv umformen und es damit auf eine neue Entwicklungsstufe heben. Dafür stellte das Unternehmen heute das Autorenwerkzeug „iBooks Author“ vor, das Jedermann in die Lage versetzen soll, eBücher auch ohne Spezialkenntnisse mit 3D-Animationen, Videos und Mitmach-Elementen anzureichern. Als erste Stufe dafür präsentierte Apple nun interaktive „Textbücher“ für Schüler. Parallel dazu haben die Apfelleute ihr eBuch-Leseprogramm „iBooks“ für das iPad aktualisiert, damit es den neuen eBuch-Typ darstellen kann.

iSuppli: Organik-Technik mischt Karten im Bildschirmmarkt neu

El Segundo, 19.1.2012: Organische Displays sind der wichtigste technologische Sprung für den Bildschirmmarkt seit der Einführung der LCD-Technik vor über 15 Jahren. Das hat das kalifornische Marktforschungsunternehmen „iSuppli“ (El Segundo) eingeschätzt. Die Analysten rechnen damit, dass das Marktvolumen für Bildschirme, die auf „Organischen Leuchtdioden“ (OLEDs) basieren, von derzeit knapp einer Milliarde Dollar bis 2015 auf etwa 3,8 Milliarden Dollar (drei Milliarden Euro) wachsen wird.

Sachsens Solarfirmen wollen Chiptechnologien einspannen

Dresden, 19.1.2012: Um dem wachsenden Preisdruck asiatischer Konkurrenten etwas entgegen zu setzen, haben sich zehn sächsische Solarunternehmen und Forschungsinstitute zum Netzwerk „SolarCore“ zusammen getan. Auf einem ersten Symposium in Dresden wollen sie heute Wege diskutieren, wie sie die ausgefeilten Produktionstechnologien der Dresdner Mikroelektronik-Industrie nutzen können, um in ihren eigenen Unternehmen zu deutlichen Ersparnissen zu kommen.